NBA

"Cubans Worte sind angekommen"

Von Für SPOX in Dallas: Tobias Rochau
Dirk Nowitzki erzielte gegen San Antonio 24 Punkte, 12 Rebounds und 5 Assists
© Getty

Exklusiv Mit entscheidenden Punkten im Schlussviertel führte Dirk Nowitzki seine Dallas Mavericks zu einem 107:102-Erfolg gegen die San Antonio Spurs. Mit dem 37. Sieg im 61. Saisonspiel bleibt Dallas in der Western Conference auf Playoffkurs.

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In Dallas herrschte in den vergangenen Tagen Alarmstimmung. Nach der blamablen Pleite in Oklahoma City sah sich Besitzer Mark Cuban veranlasst, sein Team zu warnen, dass er solch eine Leistung nicht mehr akzeptieren und im schlimmsten Fall das komplette Team auswechseln würde.

Die Message war deutlich. Die Reaktion des Teams ebenso. Mit einer ganz anderen Einstellung und Energie zwangen die Mavs die Spurs in die Knie.

Im Interview spricht Nowitzki über Cubans Wutausbruch und die eklatante Auswärtsschwäche seines Teams. Außerdem lobt er einen Mitspieler ganz besonders.

SPOX: Wie wichtig war der Sieg gegen San Antonio nach der überaus schlechten Vorstellung in Oklahoma City?

Dirk Nowitzki: Da braucht man nur einen Blick auf die Tabelle im Westen zu werfen, dann weiß man, wie wichtig der Sieg war. Wir wollen uns nicht nach unten orientieren und schauen, was Phoenix macht. Wir wollen nach oben schauen. Der Abstand zu Platz drei oder vier ist nicht groß. Wir können noch alles erreichen.

SPOX: Was war der Unterschied im Vergleich zum Spiel bei den Thunder?

Nowitzki: In Oklahoma waren wir einfach immer einen Schritt zu spät dran. Sie haben sich jeden freien Ball geschnappt und uns an den Brettern dominiert. Gegen die Spurs haben wir nicht dieselben Fehler gemacht. Wir haben hart gespielt und wollten viel Energie ins Spiel bringen. Das ist uns gelungen. Im Großen und Ganzen war es eine gute Leistung von uns.

SPOX: Das Team musste ja auch reagieren, nachdem Mark Cuban der Kragen geplatzt war.

Nowitzki: Er hat gar nicht direkt mit uns gesprochen. Er hat in den Medien einige Worte gesagt und die sind bei jedem angekommen. Aber auf der anderen Seite wussten wir selbst am besten, dass wir das Oklahoma-Spiel hätten gewinnen müssen. Wir haben eine große Möglichkeit verpasst, Oklahoma ohne ihre zwei besten Spieler zu schlagen. Wir brauchen Mark nicht, um uns das zu erzählen. Aber manchmal hilft so eine Ansprache auch. Wir mussten das Spiel gegen die Spurs gewinnen und das haben wir getan.

SPOX: Welche Rolle haben die Fans gespielt? Sie standen geschlossen hinter dem Team.

Nowitzki: Mavs gegen Spurs - das ist seit vielen Jahren ein echter Klassiker. Das erste Spiel in dieser Saison in Dallas ging ja in Double-Overtime. Das war eines der besten Spiele der ganzen Saison. Es ist immer viel Hype um das Spiel gegen die Spurs und ich glaube, dass das Spiel die Erwartungen wieder erfüllt hat. Die Zuschauer waren großartig. Sie pushen uns immer wieder, deshalb sind wir auch zu Hause so stark.

SPOX: Ein entscheidender Faktor war auch eine taktische Variante, oder?

Nowitzki: Das stimmt. Wir haben einen Spielzug aus der vergangenen Saison wieder ausgepackt, in dem Erick Dampier und ich einen Double-Pick stellen. Das hat gut funktioniert. Also haben wir es im letzten Viertel wieder und wieder gespielt und einige Körbe in Folge gemacht, mit denen wir uns absetzen konnten. Die Spurs haben gut dagegengehalten, aber am Ende war der Vorsprung groß genug, um das Spiel über die Bühne zu bekommen.

SPOX: Sie haben Dampier angesprochen. Er wurde zuletzt wieder heftig kritisiert. Gegen die Spurs hat er sehr stark gespielt.

Nowitzki: Ja, er war sehr aktiv. Ich erinnere mich an eine beispielhafte Szene. Ein Spurs-Spieler bekommt den Offensiv-Rebound, gibt den Ball raus zu Michael Finley und Damp sprintet hin und verteidigt Finley an der Dreierlinie. Wenn er unsere Defense zusammenhält, sind wir stark.

SPOX: Was muss sich in den restlichen Saisonspielen noch ändern, damit man in den Playoffs eine gute Chance hat, etwas zu reißen?

Nowitzki: Ich sehe unser Problem in dieser Saison klar bei den Auswärtsspielen. Zu Hause sind wir stark, wir haben die ersten vier Heimspiele verloren, aber seitdem haben wir eine Bilanz von 23-4. Wir müssen einen Weg finden, auch auswärts erfolgreich zu sein. In New Orleans haben wir die nächste Chance, bei einem sehr guten Team zu zeigen, dass wir es auch auf fremdem Platz können. Wir müssen große Spiele auswärts gewinnen. Zudem dürfen wir nicht immer diese Ups and Downs haben, besonders weil nur noch eineinhalb Monate zu spielen sind in der Regular Season.

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