NBA

Mavericks schon fast durch

Von Philipp Dornhegge
Dirk Nowitzki dominierte Matt Barnes und die Phoenix Suns in der zweiten Hälfte nach Belieben
© Getty

Die Dallas Mavericks (39-25) haben auf dem Weg in die Playoffs einen wichtigen Sieg eingefahren. Mit dem 122:117 bei den Phoenix Suns (34-30) schlug das Team von Dirk Nowitzki einen direkten Konkurrenten in überzeugender Manier. Nowitzki stellte mit 34 Punkten und 13 Rebounds sicher, dass sein Team vor allem in der zweiten Hälfte keine Zweifel an einem Erfolg aufkommen ließ.

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Die Dallas Mavericks hätten sich keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können, um endlich mal wieder ein Auswärtsspiel zu gewinnen.

Fünf Niederlagen auf fremdem Parkett hatten die Mavericks zuletzt eingesteckt, gegen die Westteams liegt der letzte Auswärtserfolg sogar schon zweieinhalb Monate zurück.

"Wir wissen, dass wir zu Hause jedes Team schlagen können. Aber die großen Mannschaften finden Mittel und Wege, auch auswärts erfolgreich zu sein. Deshalb war das für uns ein extrem wichtiger Sieg", zeigte sich Dirk Nowitzki im Anschluss an die Partie erleichtert.

O'Neal: Sechstbester Scorer aller Zeiten

Bei den Phoenix Suns zeigte Dallas schon früh, dass es die Auswärtsmisere unbedingt beenden wollte. J.J. Barea (14 Punkte), der nach dem Ausfall von Josh Howard (Knöchelverletzung) überraschend in der Starting Five stand, legte los wie die Feuerwehr und verschaffte den Mavs so gleich einen guten Rhythmus.

Die Suns, bestens bekannt für spektakulären Offensivbasketball, hielten dagegen, und so stand es nach einem temporeichen ersten Viertel 33:30 für die Mavs.

Im zweiten Abschnitt kühlte Dallas etwas ab, und das nutzten die Suns zu einem 32:25-Vorteil. Vor allem das Zusammenspiel zwischen Steve Nash (23 und 13 Assists) und Shaquille O'Neal (21 und 8 Rebounds) stellte die Defense der Mavs immer wieder vor Probleme.

O'Neal gelang übrigens Mitte des zweiten Viertels der 27.314. Punkt seiner Karriere. Damit schob sich "The Big Cactus" in der ewigen Bestenliste vor Elvin Hayes auf Platz sechs, Moses Malone mit 87 Punkten Vorsprung wird in absehbarer Zeit der nächste sein, an dem Shaq vorbeiziehen wird.

Zweite Hälfte: Nowitzki übernimmt

Genießen konnte O'Neal diesen Meilenstein freilich nicht - dafür sorgten die Mavericks in der zweiten Hälfte: Erick Dampier steckte gleich zu Beginn sein viertes Foul ein, Coach Rick Carlisle musste Ryan Hollins bringen.

Aber was heißt hier musste: Der Neuzugang wiegt zwar fast 50 Kilo weniger als der Center der Suns, aber trotzdem lief es plötzlich besser in der Verteidigung. Zudem spielte Hollins in der Offensive seine Schnelligkeitsvorteile sehr gut aus. O'Neal war fortan kaum noch ein Faktor.

Aber der eigentliche Star des Viertels war Nowitzki. Nach einer durchwachsenen ersten Spielhälfte drehte der Star der Mavs plötzlich auf und machte von seiner Lieblingsposition am High Post Punkt um Punkt.

Matt Barnes (21), der sein Bestes gegen Nowitzki versuchte, konnte nur zuschauen und staunen, wie der Deutsche 23 Punkte in Hälfte zwei erzielte. "Dirk war einfach nicht zu stoppen", musste auch Nash einsehen. Die Mavs beendeten den dritten Abschnitt mit einer 92:87-Führung.

Dallas nervenstark von der Linie

Im letzten Viertel konnte sich  Dallas auf seine Bankspieler verlassen: Hollins (6 und 4), Brandon Bass (10 und 5) und Jason Terry (25) konnten alle dazu beitragen, dass der Vorsprung der Mavs weiter wuchs.

Drei Minuten vor Schluss brach Jason Kidd (12) dem Gegner dann endgültig das Genick: Mit zwei Dreiern innerhalb von Sekunden tütete der Point Guard den 39. Saisonsieg der Mavs ein. Dallas führte 112:99, die Partie war gelaufen.

Die Suns versuchten zwar noch einmal alles und foulten den Gegner früh, aber es reichte nicht mehr. Denn wenn die Mavericks eins können, dann ist es Freiwürfe verwandeln: Mit gut 82 Prozent ist Dallas das zweitbeste Team der Liga von der Linie.

Die Texaner zeigten sich auch diesmal wieder nervenstark und trafen, was zu treffen war. Am Ende stand ein Sieg, der süßer nicht sein könnte.

Carlisle: "Wollen weiter nach oben klettern"

Mit nunmehr fünf Spielen Vorsprung auf Phoenix haben die Mavericks den Playoff-Einzug schon so gut wie sicher. Ein Rechenbeispiel: Selbst wenn Dallas nur neun der letzten 18 Spiele gewinnen kann, darf Phoenix nur noch vier Niederlagen einstecken und muss zudem das letzte direkte Duell im April gewinnen.

Vielmehr steigt die Hoffnung auf eine bessere Platzierung, denn Denver hat nur noch ein halbes Spiel Vorsprung, auch die Teams auf den Plätzen drei bis sechs sind durchaus in Reichweite: "Wir wollen nicht bloß diesen achten Platz verteidigen", erklärte Carlisle. "Wir wollen definitv noch weiter nach oben klettern."

Mit den Portland Trail Blazers haben die Mavericks einen weiteren direkten Konkurrenten vor der Brust. Die Wiederentdeckung der Auswärtsstärke kommt gegen das Team aus Oregon gerade recht: Die Blazers sind nach den Cavs und den Lakers die heimstärkste Mannschaft der Liga (27-5).

Gelingt den Dallas Mavericks ein Sieg in Portland, dann sind sie endgültig zurück im erweiterten Favoritenkreis im Westen. Und die Hoffnung stirbt zuletzt: Denn der letzte Auswärtssieg gegen ein Westteam vor dem gegen die Suns gelang Dallas eben dort - in Portland.

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