NBA

Von wegen Angstgegner

Von Für SPOX in Dallas: Tobias Rochau/Philipp Dornhegge
Dirk Nowitzki hatte keine Mühe, sich gegen den kleineren Stephen Jackson durchzusetzen
© Getty

Die Dallas Mavericks (43-28) haben wieder die vorderen Playoff-Plätze im Visier. Nach einem lockeren 128:106-Heimsieg über die Golden State Warriors (25-47) liegt das Team von Dirk Nowitzki nur noch ein Spiel hinter den Portland Trail Blazers und den Utah Jazz, die zeitgleich bei den Phoenix Suns verloren.

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Die Warriors, gegen die die Mavs zuletzt noch auswärts verloren hatten, stellten diesmal keinen Stolperstein dar. Nach einer kräfteraubenden Partie tags zuvor gegen die Spurs wirkte die Mannschaft von Ex-Mavericks-Coach Don Nelson harmlos und müde. Einzig Monta Ellis (22 Punkte) und Anthony Morrow (29) machten ein gutes Spiel.

Schon im ersten Abschnitt wurde deutlich, wohin der Weg für die Mavs führen sollte. Dirk Nowitzki und Jason Terry (je 26), der wieder für den verletzten Josh Howard startete, erwischten einen perfekten Start in die Partie und spielten eine 37:26-Führung heraus.

Der deutsche Superstar überließ vor allem seinem Nebenmann die Lorbeeren: "Jet war wie immer super wichtig für uns. Egal, ob von der Bank oder Starting Five - wir wissen, was wir an ihm haben", erklärte Nowitzki im Gespräch mit SPOX.

Dampier räumt unter den Körben auf

Das Spiel war von Anfang an nichts für Fans knüppelharter Verteidigung. Die Warriors ließen die Mavs ohne erkennbare Gegenwehr gewähren, die wiederum konnten es angesichts meist komfortabler Führung locker angehen lassen.

Und wenn doch einmal etwas daneben ging, war Erick Dampier schon zur Stelle und räumte den Rebound ab. Am Ende waren es zwar "nur" zehn, aber lange Zeit hatte der Center mehr Boards auf dem Konto als die gesamten Warriors. In der Plusminus-Rechnung war Dampier dank seinem Einsatz mit +14 der effektivste Maverick in Hälfte eins.

Überhaupt war Dallas sehr viel konzentrierter bei der Reboundarbeit als zuletzt: Nachdem die Mavs den Kampf an den Brettern in Oakland noch mit 50:59 verloren hatten und dabei allein 19 Offensivrebounds abgaben, dominierten sie diesmal nach Belieben (44:26).

Barea sorgt für Stimmung

Trotzdem war es merklich ruhig im American Airlines Center. Die Fans schienen sich fast schon zu langweilen, so ungefährlich war Golden State die meiste Zeit.

Das war vermutlich aber nicht der Grund, warum Dallas den Gegner zum Ende des dritten Viertels noch einmal auf vier Punkte herankommen ließ. Golden State vergab die Chance, den Rückstand sogar noch weiter zu verkürzen, auf der anderen Seite versenkte J.J. Barea zwei Korbleger und die Warriors mussten eine Auszeit nehmen.

Plötzlich war das Publikum da und feuerte sein Team an. Das nutzten die Mavs in der Folge, um sich wieder abzusetzen. Insbesondere Barea lief regelrecht heiß. Viertelübergreifend erzielte der Puertoricaner innerhalb von vier Minuten 14 Zähler.

"Sie haben mir immer wieder den High Pick gestellt, und das gab mir die Möglichkeit, aggressiv zum Korb zu ziehen", erklärte der flinke Aufbauspieler gegenüber SPOX.

Nowitzki trifft wieder Freiwürfe

Im letzten Spielabschnitt lag Dallas schnell mit zwanzig Punkten vorne und konnte die Partie locker zu Ende spielen. "Im vierten Viertel hat man gemerkt, dass Golden State gestern ein hartes Spiel in San Antonio hatte und wir dagegen vier Tage Pause. In der Defense müssen wir uns aber trotzdem auf jeden Fall steigern für die nächsten Spiele", gab Nowitzki anschließend zu Protokoll.

Ausschlaggebend für den 43. Saisonsieg war neben der starken Reboundarbeit sicher die überragende Trefferquote von 58 Prozent. (Die Highlights im Video bei ESPN)

Erfreulich für Nowitzki war zudem, dass er endlich wieder seine Freiwürfe traf (9-von-9). In den letzten sechs Spielen hatte der Deutsche nur 22 seiner 34 Versuche verwandeln können, 12 Fehlversuche hatte Nowitzki in diesem Jahr noch in keinem Monat insgesamt verbuchen müssen.

Freitag: Riesenchance gegen Denver

Vor dem Spiel hatte der MVP von 2006 noch gesagt: "Die letzten Spiele waren frustrierend, aber was soll man machen? Ich behalte meine Freiwurfprozedur und meinen -rhythmus bei und versuche es weiter. Irgendwann fallen sie auch wieder."

Mit der geglückten Revanche gegen die Warriors wahrte Dallas die Chance, seine Playoffposition in den letzten Spielen der regulären Saison noch zu verbessern und einem Erstrundenduell gegen die Los Angeles Lakers aus dem Weg zu gehen. Selbst der Rückstand auf Platz drei, den derzeit die Houston Rockets (47-26) innehaben, ist nur so groß wie Dallas' Vorsprung auf die neuntplatzierten Phoenix Suns (40-31).

Schon am Freitag geht es für die Mavericks mit einem Heimspiel gegen die Denver Nuggets weiter. "Das ist ein ganz wichtiges und schweres Spiel für uns gegen einen direkten Konkurrenten", ist sich Nowitzki der Bedeutung der Partie bewusst.

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