NBA

Hawks verzweifeln in Denver

Von Philipp Dornhegge
Aus und vorbei: Flip Murray (u.) kann es nicht fassen, dass sein entscheidender Wurf daneben ging
© Getty

Das Rennen um die Playoff-Plätze spitzt sich zu. In der Western Conference kamen gleich mehrere Teams zu wichtigen Siegen. Allen voran die Denver Nuggets (38-20), die nach drei Niederlagen dem Sturmlauf der Atlanta Hawks (32-25) widerstehen konnten. Eine Pleite musste nur Portland hinnehmen. Die Blazers verloren in San Antonio.

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Für die Nuggets war das 110:109 deshalb ein wichtiger Sieg, weil sie als Führende der Northwest Division ihren dritten Platz im Westen verteidigen konnten. Chauncey Billups führte sein Team mit 33 Punkten zum Sieg.

Freuen wollte sich der Point Guard dennoch nicht: "Ich bin glücklich über den Sieg, aber sehr enttäuscht darüber, wie wir gewonnen haben", erklärte Billups.

Flip Murray verschenkt den Sieg

Die Nuggets hatten zwischenzeitlich schon mit 17 Punkten geführt, verspielten 16 davon allerdings leichtfertig wieder. Und das gegen ein Hawks-Team, das ohne Mike Bibby und Josh Smith antreten musste.

Mit der Schlusssirene hatte Flip Murray sogar die Chance, sein Team noch zum Sieg zu schießen. "Den hätte ich rein machen müssen. Ich war völlig frei, ich hab's versaut", war der Guard nach seinem Wurf aus vier Metern verzweifelt.

Mit gemischten Gefühlen werden die Nuggets den 99:84-Sieg der San Antonio Spurs über die Portland Trail Blazers beobachtet haben.

Zwar konnte sich das Team aus der Mile High City damit von ihrem Divisionsrivalen absetzen, dafür aber den Rückstand auf die zweitplatzierten Spurs nicht verringern.

Minnesota Timberwolves (18-39) - Utah Jazz (35-23) 103:120: Während Portland auf Denver an Boden verliert, kommen die Utah Jazz immer stärker auf. Mit dem 120:103 über die Minnesota Timberwolves feierte das Team aus dem Mormonenstaat bereits den sechsten Sieg in Folge und den neunten in den letzten zehn Spielen.

Gegen die Timberwolves, die sich seit der Verletzung von Al Jefferson auf Rookie Kevin Love (24 Punkte, 15 Rebounds) verlassen, hatten die Jazz keine Mühe. Erst zum zweiten Mal in dieser Saison liefen die Jazz übrigens mit ihren drei Stars Deron Williams (13 Punkte, 13 Assists), Carlos Boozer (12) und Mehmet Okur (25) auf.

New Orleans Hornets (34-22) - Detroit Pistons (27-29) 90:87: Keine Blöße gaben sich auch die New Orleans Hornets. Beim 90:87-Heimsieg fügte das Team um Chris Paul (20 Punkte, 13 Assists) den Detroit Pistons die achte Pleite in Folge zu. Detroit ist dieser Tage nur noch ein Schatten seiner selbst.

Die Nerven liegen derart blank, dass sich Rasheed Wallace (16) während des Spiels zwei technische Fouls abholte, disqualifiziert wurde und außerdem die magische Grenze von 16 erreicht hat. Wallace wird für ein Spiel gesperrt, jedes weitere technische Foul bringt ihm eine weitere Sperre für ein Spiel ein. Zuvor erzielte der Center der Pistons als 112. NBA-Spieler seinen 15.000. Punkt. Allen Iverson (2) musste die Partie übrigens nach nur acht Minuten mit einer Rückenverletzung verlassen.

New Jersey Nets (26-32) - Chicago Bulls (26-32) 111:99: Im Osten musste Chicago einen Rückschlag hinnehmen. Bei den New Jersey Nets kassierten die Bulls eine 99:111-Niederlage. Nets-Point-Guard Devin Harris war mit 42 Zählern der Mann des Abends.

"Jetzt geht es drum. Ich wollte aggressiv sein, denn wir können uns keine Ausrutscher mehr leisten", erklärte Harris anschließend. Beide Teams liegen jetzt gleichauf auf Platz neun, nur ein Spiel hinter den Milwaukee Bucks. Wenn man sich die Pistons dezeit anschaut, kann man sich sehr gut vorstellen, dass sogar beide Teams noch in die Playoffs rutschen könnten.

New York Knicks (24-33) - Orlando Magic (42-15) 109:114: Dahin wollen auch noch die New York Knicks, obwohl man sich die Frage stellt, was eine deutliche Erstrundenniederlage gegen Boston oder Cleveland bringen soll - außer einem schlechteren Pick im Draft. Zunächst mal müssen sich die Knicks sowieso hinten anstellen, denn nach der Pleite daheim gegen Orlando liegen die Knicks anderthalb Spiele hinter den Nets und den Bulls.

Im Madison Square Garden kam es zum Wiedersehen zwischen Superman und Kryptonate. Anders als beim Dunking Contest des All-Star-Wochenendes hatt diesmal Dwight Howard das bessere Ende für sich: Der Center der Magic strich 24 Punkte und 21 Rebounds ein und spielte Katz und Maus mit der Knicks-Defense. Nate Robinson sammelte 32 Zähler.

Los Angeles Clippers (15-43) - Boston Celtics (46-13) 93:91: Auch der Champion kommt nicht ohne seine Schlüsselspieler aus. Kevin Garnett ist verletzt, dessen Ersatzmann Brian Scalabrine auch, während der Partie bei den Clippers kugelte sich Paul Pierce zudem den rechten Daumen aus. Aber lag es nur am Personal?

"Wir waren nicht bei der Sache. Wir haben gedacht, dass wir gegen diese Mannschaft mit links gewinnen können", suchte Coach Doc Rivers nicht nach Ausreden. "Wir haben nur auf die Bilanz der Clippers geschaut und nicht auf ihren Kader." Und der ist eigentlich gar nicht so schlecht, wenn alle Mann an Bord sind. Zach Randolph war mit 30 Punkten und 12 Rebounds der beste.

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