NFL

Arizona im Super Bowl

Von Daniel Paczulla
Einen harten Kampf lieferten sich die Arizona Cardinals und Philadelphia Eagles
© Getty

Die Arizona Cardinals stehen im Super Bowl XLIII in Tampa Bay und treffen dort auf die Pittsburgh Steelers. In einem spannenden NFC Championship Game haben sie die Philadelphia Eagles mit 32:25 besiegt und stehen erstmals in ihrer Vereinsgeschichte im Super Bowl.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Schockt die Welt", forderten die Fans der Arizona Cardinals auf einem Banner im University of Phoenix Stadium. Und die Spieler der Hausherren gehorchten und besiegten die Philadelphia Eagles in einem dramatischen Spiel.

Durch den 32:25-Erfolg sicherten sich die Cardinals nicht nur den Titel in der NFC, sondern zogen auch zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in den Super Bowl ein, wo sie auf die Pittsburgh Steelers treffen.

2:53 Minuten vor Ende entschied QB Kurt Warner (21/28, 279 Yds, 4 TDs) mit einem 8-Yd-TD-Pass auf Tim Hightower (33 Yds) die Partie zugunsten der Cardinals.

"Es ist einfach unglaublich", meinte SS Adrian Wilson, der Tränen in den Augen hatte und kaum Worte fand.

Warner-Boldin-Show

Bis es so weit war, erlebten die Zuschauer einen wahren Thriller. Zur Halbzeit schien die Partie bereits entschieden zu sein. Arizona stand gut in der Defensive und in der Offensive lieferten zwei Spieler eine grandiose Show ab.

Warner und WR Larry Fitzgerald (152 Yds, 3 TDs) waren einfach nicht zu stoppen und sorgten mit drei Touchdowns für die 24:6-Pausenführung. Unterstützung erhielten sie zudem vom Laufspiel um RB Edgerrin James (73 Yds).

Doch nach dem Seitenwechsel drehten die Eagles auf. Vor allem QB Donovan McNabb (27/46, 375 Yds, 3 TDs, 1 INT, 1 FUM) spielte sich in einen Rausch und fand zweimal TE Brent Celek (83 Yds, 2 TDs) und einmal WR DeSean Jackson (92 Yds, 1 TD) in der Endzone. Plötzlich führte Philly mit 25:24.

Cardinals antworten eiskalt

Allerdings gaben die Cardinals mit Hightowers Touchdown eine eiskalte Antwort und ließen die Fans jubeln.

Am Ende entschieden Kleinigkeiten die Partie. Die starke Defense der Cards in der ersten Hälfte und in den letzten drei Minuten zeigte sich in den entscheidenden Moment konzentriert. Dagegen konnten die Eagles die Hausherren in den wichtigen Situationen nicht stoppen. 

Bereits mit dem ersten Ballbesitz demonstrierten die Cardinals, wie variabel ihre Offensive war. Sowohl übers Pass- als auch mit dem Laufspiel führte Warner sein Team über 80 Yards zum ersten Touchdown. Fitzgerald vollendete nach einem 9-Yd-TD-Pass von Warner zum 7:0.

Die Eagles antworteten im Gegenzug. Aber nur mit einem 45-Yd-FG von David Akers zum 3:7.

Akers verfehlt Field Goal

Dann wurde es kurios. Nachdem die Cards punten mussten, warf McNabb eine Interception. S Aaron Francisco erlief 27 Yards, fumbelte allerdings das Ei, nachdem ihm Jackson den Ball aus den Händen schlug.

Jon Runyan sicherte den Ballbesitz für die Eagles. Doch daraus konnte Philly kein Kapital schlagen. Akers' Field Goal aus 47 Yards ging Anfang des zweiten Viertels rechts vorbei. Nach 19 verwandelten Field Goals in den Playoffs war es der erste Schuss, den er vergab.

Und diese Fahrkarte mussten die Gäste teuer bezahlen. Nach einem Snap auf J.J. Arrington passte der Running Back links raus auf Warner. Der nahm Maß und warf einen 62-Yd-TD-Pass auf Fitzgerald - 14:3.

Warner auf Fitzgerald - Touchdown

Philly zeigte sich aber nicht geschockt. Mit einem 47-Yd-Pass von McNabb auf Kevin Curtis (122 Yds) waren die Gäste in einer aussichtsreichen Position. Doch als es darauf ankam, spielte die Defense der Hausherren groß auf und ließ nur ein 33-Yd-FG von Akers zu - 6:14.

Und auch die Offensiv-Maschinerie der Cards lief wie geschmiert. Mit dem dritten TD-Pass von Warner auf Fitzgerald (1 Yd) stand es 21:6. Mit dem Halbzeitpfiff erhöhte Neil Rackers mit einem 49-Yd-FG sogar auf 24:6.

Aufholjagd der Eagles

Mit gesenkten Köpfen gingen die Eagles in die Kabine. Und zu Beginn des dritten Viertels folgte zunächst der nächste Rückschlag. McNabb wurde von Wilson gesackt und verlor das Ei. DE Bertrand Berry reagierte schnell und sicherte Arizona den Ballbesitz. Jedoch blieb der Turnover ohne Folgen.

Das wirkte allerdings wie ein Hallo-Wach-Effekt für die Eagles, die nun wie verwandelt aufspielten und innerhalb von neun Minuten das Spiel drehten. Die Defense bekam Warner und Co. in den Griff und stoppte sie.

Und in der Offensive produzierten sie Touchdowns. Mit zwei TD-Pässen von NcNabb auf Celek (6 Yds, 31 Yds) kam Philly auf 19:24 heran. Allerdings verpasste Akers einen Extrapunkt. Dennoch gingen die Eagles kurz darauf erstmals in Führung. McNabb warf einen 62-Yd-TD-Pass auf Jackson, die Two-Point-Conversion misslang jedoch - 25:24 für Philly.

Philly verpasst dritten Super-Bowl-Einzug

Die Wende zugunsten der Gäste? Nein! Die Cardinals schlugen eiskalt zurück. Warner kam wieder in den Rhythmus und führte die Hausherren 72 Yards über das Feld, bevor Hightower den Sieg perfekt machte.

Danach ließ die Defense nichts mehr anbrennen, stoppte Philly in der eigenen Hälfte, so dass der ersten Super-Bowl-Teilnahme der Cards nichts mehr im Wege stand.

Während die Eagles ihren dritten Super-Bowl-Einzug verpassten, will Arizona am 1. Februar in Tampa Bay die Welt ein weiteres Mal schocken.

Die NFL-Championship-Spiele im Überblick