NBA

Mike D'Antoni besiegt sein Ex-Team

Von Philipp Dornhegge
David Lee nutzte seine Freiheiten unter den Körben und erzielte gegen die Suns 25 Punkte
© Getty

Die New York Knicks überraschen im heimischen Madison Square Garden die Phoenix Suns und schicken sie mit 114:109 nach Hause. Die Rockets bezwingen die Jazz, die Lakers gewinnen das Stadtduell und die Celtics marschieren weiter.

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Siege gegen das Ex-Team sind besonders schön. Wenn sie dann auch noch überraschend kommen - umso besser.

Gegen die Phoenix Suns (23-17) waren die New York Knicks (17-24) eigentlich der klare Außenseiter. Das hielt das Team von Ex-Suns-Trainer Mike D'Antoni aber nicht davon ab, den Gegner aus Arizona nach einem wilden Shootout mit 114:109 nach Hause zu schicken.

Ungleiches Center-Duell: Lee vs. O'Neal

"Ich bin auch nur ein Mensch", sagte D'Antoni anschließend. "Natürlich ist das schön. Aber ein solcher Sieg gegen ein richtig gutes Team macht mich an sich glücklich."

Shaquille O'Neal erzielte in der ersten Hälfte 18 Punkte für die Suns, aber in Hälfte zwei hatten die deutlich kleineren Knicks den Koloss besser im Griff. "Solange er fit ist, kann ich ihn natürlich nicht stoppen. Aber auf Road-Trips passiert es halt, dass man irgendwann müde wird", analysierte David Lee O'Neals Leistungsabfall.

Der Starting Center der Knicks ist etwa zehn Zentimeter kleiner und 40 Kilogramm leichter als die Center-Legende. Mit seiner Schnelligkeit stellte Lee O'Neal aber vor Probleme und erzielte 25 Punkte und 16 Rebounds.

"Ich hatte eigentlich gedacht, dass wir mittlerweile schon weiter in unserer Entwicklung sind", war Suns-Point-Guard Steve Nash (9 Punkte, 19 Assists) enttäuscht. "Für diese Leistung habe ich keine Erklärung."

Miami Heat (22-19) - Boston Celtics (35-9) 83:98: Die Boston Celtics - das sind vor allem die großen Drei: Kevin Garnett, Paul Pierce und Ray Allen. Die übrigen Spieler des Champions gelten allenfalls als Ergänzungsspieler. Doch beim Spiel gegen die Heat stand einer im Rampenlicht, dem diese Ehre höchst selten zuteil wird.

Guard Eddie House kam von der Bank, traf sieben Dreier und erzielte 25 Punkte, 20 davon im zweiten Viertel. Das letzte Mal, dass House mehr als 20 Punkte machte, war vor ziemlich genau einem Jahr - in Miami. "Eddie war einfach phänomenal", lobte Coach Doc Rivers. Die großen Drei waren mit insgesamt 57 Punkten aber auch nicht schlecht.

L.A. Clippers (9-32) - L.A. Lakers (33-8) 97:108: Stadtderby in Los Angeles! Was im europäischen Fußball oftmals heiß umkämpfte Klassiker sind, ist in Kalifornien - um es freundlich auszudrücken - ein ungleiches Duell. Die Clippers gehören in diesem Jahr wieder zu den schlechtesten Teams der Liga, die Lakers gehören zur Creme de la Creme.

Andrew Bynum schoss den kleinen Bruder des 14-fachen NBA-Champions mit einem Karrierebestwert von 42 Punkten ab und verbuchte zudem 15 Rebounds und 3 Blocks. Superstar Kobe Bryant stand dem jungen Center mit einem seinem zweiten Triple-Double (18 Punkte, 10 Rebounds, 12 Assists) in den letzten drei Spielen zur Seite. "Ich war sehr zufrieden mit ihm", sagte Bryant nach dem Spiel über Bynum.

Houston Rockets (27-16) - Utah Jazz (25-18) 108:99: Die Houston Rockets haben ihre Revanche für das Erstrundenplayoffaus der beiden letzten Jahre bekommen. Zweimal in Folge scheiterte das Team von Yao Ming an den Jazz, und auch in diesem Jahr könnte es wieder zum Duell kommen: Das enge Playoffrennen im Westen macht es möglich.

Ming erzielte 19 Punkte und 12 Rebounds, Point Guard Rafer Alston steuerte 23 Zähler bei. Trotzdem hat das Spiel wenig Aussagekraft über die tatsächlichen Kräfteverhältnisse: Beiden Teams fehlen nach wie vor wichtige Spieler. Houston musste Ron Artest und Tracy McGrady ersetzen, Uath vermisste Andrei Kirilenko und Carlos Boozer.

Detroit Pistons (24-17) - Toronto Raptors (16-28) 95:76: 611 Spiele hatte Richard Hamilton seit 2002 für die Detroit Pistons absolviert, bei jedem stand der Shooting Guard in der Starting Five.

Dieser Lauf ging gegen die Raptors zu Ende. Seit der Verpflichtung von Allen Iverson suchen die Pistons noch immer nach einer passenden Formation, mit der neuen Rolle als sechster Mann soll Hamiltons bisher mäßige Saison neuen Schwung bekommen.

Das gelang gegen Toronto freilich überhaupt nicht: Hamilton erzielte magere sieben Punkte und tat sich schwer. Für den klaren Sieg waren andere verantwortlich: Tayshaun Prince steuerte 25 Zähler bei, Rodney Stuckey 17 und Jason Maxiell 16 und 11 Rebounds.

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