NBA

Cleveland ist die Nummer eins

Von SPOX
Cavs-Superstar LeBron James (l.) im Duell mit Kevin Garnett
© Getty

LeBron James und die Cavaliers machten Boston den Abend zur Hölle. Cleveland besiegte die Celtics und etabliert sich damit als bestes Team im Osten. Fast unbemerkt zieht Orlando seine Kreise. Nun bekam Atlanta die Stärke der Magic zu spüren. Allen Iverson feierte mit den Detroit Pistons eine erfolgreiche Rückkehr nach Denver. Die Lakers bedankten sich bei Kobe Bryant, die Heat bei Dwyane Wade.

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Noch Zweifel, wer derzeit das beste Team der Eastern Conference ist? Es sind die Cleveland Cavaliers.

Schon vor langem hatten sich die Cavs den 9. Januar fett im Kalender angestrichen. Heimspiel gegen die Celtics. Der Welt zeigen, wie stark wir sind. Genau das machten LeBron James und Co. dann auch.

Cleveland beherrschte Boston auch ohne den verletzten Zydrunas Ilgauskas über weite Strecken klar und siegte am Ende locker mit 98:83.

Die Cavs verbesserten damit ihre Bilanz auf 29-6. Zu Hause in der Quicken Loans Arena blieb man im 19. Spiel ungeschlagen. Boston hält nach der siebten Pleite in den letzten neun Spielen "nur" noch bei 29-9.

James wieder mal einsame Spitze

Aus einer insgesamt starken Cavs-Mannschaft ragte natürlich wieder einmal King James heraus. Wenn es noch eines Bewerbungs-Videos für den MVP-Award bedurft hatte, dann hat es LeBron James nun zusammengestellt.

Gegen Boston erzielte James 38 Punkte, 7 Rebounds, 6 Assists, 4 Steals, 3 Blocks - und er machte Paul Pierce das Leben zur Hölle.

Pierce (4/15, 11 Punkte) stand James' Defense hilflos gegenüber. Nur weil er im letzten Viertel, als die Partie schon gelaufen war, einige Male gegen Wally Szczerbiak ran durfte, kam Pierce überhaupt noch in den zweistelligen Punktebereich.

Celtics verzweifelt

Die Verzweiflung der Celtics, die in Kevin Garnett (18 Punkte, 15 Rebounds) ihren besten Mann hatten, war im Schlussviertel so groß, dass Headcoach Doc Rivers "Hack a Ben" spielte.

Die Celtics schickten Center Ben Wallace, bekannt für seine schwache Freiwurfquote, fünf Mal in Folge an die Freiwurflinie, aber auch das brachte nichts. Wallace traf immerhin 5 von 10 Versuchen. Es läuft einfach nicht bei Boston.

"Wir gehen durch eine schwierige Phase, aber wir werden da wieder herauskommen. Wann? Das weiß ich nicht", meinte Rivers.

Orlando Magic - Atlanta Hawks 121:87: Alles spricht über Cleveland und Boston. Manche flüstern über Detroit. Warum spricht eigentlich niemand über Orlando? Die Magic (29-8-Bilanz) spielen eine überragende Saison. Die Hawks, anerkanntermaßen kein ganz schlechtes Team, nahm Orlando völlig auseinander. Nach der ersten Halbzeit stand es 71:33! Topscorer war Hedo Turkoglu mit 21 Punkten (5/5 Dreier).

Denver Nuggets - Detroit Pistons 90:93: Erfolgreiche Rückkehr von Allen Iverson nach Denver. Iverson, der mit einer Standing Ovation empfangen wurde, erzielte 23 Punkte beim Sieg der Pistons. Denver hatte das Spiel lange im Griff. Erst ein Korb von Tayshaun Prince (19 Punkte) brachte Detroit 20 Sekunden vor Schluss zum ersten Mal während des ganzen Spiels in Führung und auf die Siegerstraße. Bei Denver war Chauncey Billups (30 Punkte) ohne den verletzten Carmelo Anthony zu sehr auf sich alleine gestellt.

Los Angeles Lakers - Indiana Pacers 121:119: Laut Tabelle gehören die Pacers (13-22) zu den schlechtesten Teams der NBA. Aber wer Indiana während der Saison genauer verfolgt, der muss Respekt haben vor diesem Team. Die Pacers sind fast in jedem Spiel bis zum Schluss dabei und haben Chancen auf den Sieg. Sie sind wohl einfach noch zu jung, um die engen Spiele dann auch zu gewinnen. Diesmal war es ein Jumper des starken Kobe Bryant (36 Punkte, 13 Assists, 7 Rebounds) drei Sekunden vor Schluss, der das Spiel entschied. Danny Granger erzielte 28 Zähler für die Pacers.

Sacramento Kings - Miami Heat 115:119 OT: Die Miami Heat haben es in der nächsten Zeit schwer. Sieben Auswärtsspiele in zwölf Tagen. Gut, wer da einen Dwyane Wade in seinen Reihen hat. Wade machte in Sacramento das, was er die ganze Saison schon macht. Miami fast im Alleingang zu Siegen führen. 41 Punkte (10 davon in der OT), 5 Rebounds, 7 Assists. "Diese Nummer 3 ist ziemlich gut", meinte Heat-Coach Erik Spoelstra. Da hat er Recht.

Memphis kümmert Blazers-Drohung nicht: Memphis hat mal wieder verloren (82:103 in Toronto), aber viel interessanter ist, was gerade im Fall Darius Miles passiert. Miles, im Jahr 2000 von den Clippers an dritter Stelle gedraftet, versucht nach einer schweren Knie-Verletzung ein Comeback. Die Grizzlies hatten Miles verpflichtet, dann aber wieder entlassen, da sie ihn sonst bis Saisonende auf jeden Fall hätten bezahlen müssen. Nun gab Memphis Miles wieder einen 10-Tages-Vertrag.

Sollte Miles, der schon zweimal für die Grizzlies auflief, noch zwei Spiele für Memphis absolvieren, wird man in Portland mächtig sauer. Denn dann hat Miles zehn Spiele gemacht (6 in der Preseason für Boston) und die verbleibenden 18 Millionen Dollar von Miles' Vertrag mit den Blazers aus dem Jahr 2004 würden wieder in Portlands Salary Cap eingerechnet. Miles' Vertrag war aus den Salary-Cap-Berechnungen entfernt worden, weil die Blazers ihn mit der Begründung entlassen hatten, dass er wegen seiner Verletzung nicht mehr spielen könne.

So wäre es den Blazers dann fast unmöglich, sich weiter zu verstärken. Klar, dass man auf die Idee kommen kann, dass Teams Miles nur deshalb holen, um Portland zu schaden. Blazers-Boss Larry Miller drohte in einer E-Mail an alle Teams schon mit rechtlichen Konsequenzen. Memphis scheint das aber gar nicht abzuschrecken.

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