NBA

James trifft nichts - LeBron wird zu LeBrick

Von SPOX
LeBron James zieht im Spiel bei den Bulls zum Korb
© Getty

Die Cleveland Cavaliers mussten bei den Chicago Bulls eine 93:102-Niederlage nach Overtime einstecken. Ein kranker LeBron James war so schlecht wie noch nie zuvor in seiner Karriere. Außerdem: Portlands Dank an den Schlafdoktor und Joe Alexanders Freak-Show.

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Es war einer dieser Abende, die auch Superstars von Zeit zu Zeit mal haben. LeBron James traf im Spiel bei den Chicago Bulls nichts.

13 Würfe setzte er in Folge daneben - die längste Serie seiner Karriere. James kam am Ende natürlich trotzdem noch auf 28 Punkte, 14 Rebounds und 7 Assists, aber die Quote (8/28) passte eben so gar nicht.

Außerdem leistete er sich 8 Turnover. "Jedes Mal, wenn ich krank werde, mache ich keinen Layup mehr rein. Würfe, die ich normalerweise treffe, gehen daneben", sagte James, der mit einer Erkältung zu kämpfen hat.

Bei den Bulls, die mit dem Sieg einem Saison-Sweep entgingen, scorten sechs Spieler zweistellig. Bester Mann war Luol Deng mit 22 Punkten. Bitter für Cleveland: Guard Delonte West brach sich bei einer Kollision mit Derrick Rose im ersten Viertel das rechte Handgelenk und wird länger ausfallen. Auf Zydrunas Ilgauskas (Knöchel) und Ben Wallace (krank) musste Cleveland in Chicago bereits verzichten.

Wie geht es bei den Cavs weiter?

Es wird spannend zu beobachten sein, wie die Entwicklung bei den Cavaliers (30-7), die nach ihrem Traumstart (26-4) zuletzt etwas schwächelten, weitergeht.

Dass sie an der besten Bilanz in der NBA kratzen, kommt ohnehin etwas überraschend. James spielt eine außerirdische Saison, aber seine Nebendarsteller sorgen von den Namen her eigentlich nicht für Angst beim Gegner.

Mo Williams? Ein durchaus passabler Spieler. West? Auch ganz okay. Anderson Varejao, Daniel Gibson oder Wally Szczerbiak? Kann man schon was mit anfangen. Wallace? Der war ja mal eine Nummer, ist aber lange her.

Was die individuelle Klasse angeht, ist das noch nicht das Beste der Liga, denkt man sich. Individuell sicher nicht, aber als Team funktionierten die Cavs bislang aus welchem Grund auch immer herausragend. Daran ändert auch die Pleite bei den Bulls nichts. Aber um eine Chance auf den Titel zu haben, benötigen die Cavs wohl noch Verstärkung.

New Jersey Nets - Portland Trail Blazers 99:105: Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät? Weil die Trail Blazers in der vergangenen Saison eine schlechte Bilanz hatten, wenn man zwei Zeitzonen oder mehr reisen musste, haben sie sich was ganz Schlaues zur Lösung des Problems ausgedacht.

Dr. Charles Czeisler, ein grauhaariger Harvard-Professor, der schon mit Astronauten der NASA zusammengearbeitet hat, ist Portlands "Sleep Doctor". Er ermutigte die Blazers, bei Auswärtsreisen doch in ihrer Zeitzone zu bleiben. Wer in Portland also beispielsweise um 1 Uhr ins Bett gegangen ist, der soll nun in New York um 4 Uhr einschlafen. Trainingseinheiten finden auch mal um 22 Uhr abends statt.

Und siehe da - Portland hat mit der neuen Schlaf-Taktik Erfolg, wie der Sieg in New Jersey wieder gezeigt hat. Brandon Roy war mit 29 Punkten, 8 Rebounds und 5 Assists der überragende Mann auf dem Feld. Rookie-PG Jerryd Bayless steuerte 23 Zähler bei.

Die Nets (23 Punkte Devin Harris) verloren nach vier Heimsiegen in Serie mal wieder im IZOD Center. Damit steht die Heim-Bilanz bei 9-13 und man muss feststellen, dass sie ihre Ecophobie noch nicht besiegt haben. Die Nets scheinen immer noch Angst vor dem eigenen Zuhause zu haben. Auswärts (10-8) läuft es viel besser.     

Denver Nuggets - Phoenix Suns 119:113 OT: Die Phoenix Suns geben Shaquille O'Neal in dieser Saison in regelmäßigen Abständen eine Pause. Dass der zuletzt so dominante Shaq ausgerechnet bei den Nuggets nicht dabei war, ist nicht so recht nachzuvollziehen. So reichte es trotz starken Leistungen von Grant Hill (25 Punkte) und Steve Nash (20 Zähler, 14 Assists) nicht zum Sieg.

In der Overtime war vor allem Nuggets-Point-Guard Chauncey Billups (26 Punkte, 8 Assists) zu stark. In Abwesenheit des verletzten Carmelo Anthony hatte Kenyon Martin einen erneut starken Auftritt. K-Marts Stats: 24 Punkte, 8 Rebounds und wahnsinnige 7 Steals!

Freak-Show mit Joe Alexander: Der Rookie der Milwaukee Bucks hat keine einfache erste NBA-Saison. Sein Coach ist Scott Skiles und der, wie soll man es sagen, nun ja, er mag Rookies nicht so besonders gerne. Deshalb spielt Alexander entweder nicht wirklich viel (knapp 12 Minuten pro Spiel) oder gar nicht.

Dennoch wird Alexander in dieser Saison vielleicht zum Star. Zum Star des Dunk-Contests beim All-Star-Game. Zum ersten Mal können die Fans einen Teilnehmer bestimmen und sie haben die Wahl zwischen Alexander, Rudy Fernandez (Portland) und Russell Westbrook (Oklahoma City). Alexander hat gute Chancen, dass er die meisten Stimmen erhalten wird.

Erstens hat er einen entscheidenden Vorteil gegenüber seinen Konkurrenten. Da er Teile seiner Kindheit in China verbracht hat, ist er der Sprache mächtig und konnte so in seinem Werbe-Video für den Dunk-Contest die chinesischen Fans persönlich ansprechen. Und man weiß ja, wie gern die Chinesen so abstimmen... Zweitens ist Alexander einfach ein athletischer Freak. Der muss eigentlich dabei sein. Man sollte sich nur mal das Video anschauen, bei dem er mit seiner Nase den Ring berührt.  

Mavericks haben geschlossen: Ein kurzes Update zur Lage in Dallas. Nach vier Pleiten in Serie brauchten die Mavs einen Tag Pause - sowohl physisch als auch psychisch. So blieb die Trainingshalle gestern geschlossen. Einige Spieler kamen lediglich zur Behandlung rein. Was Dirk Nowitzki wohl an seinem freien Tag gemacht hat. Vielleicht hat er Mark Cuban angerufen und mal Dampf gemacht wegen eines Trades. Wäre ja sinnvoll.

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