NBA

Dallas: Tiefpunkt der Saison

Von Haruka Gruber
Umarmung vor dem Spiel: New Jerseys Ex-Maverick Devin Harris (v.) und Dallas' Ex-Net Jason Kidd
© Getty

Verloren und auch noch verhöhnt: Die Dallas Mavericks gehen bei den New Jersey Nets unter, weil Ex-Maverick Devin Harris auf Rache aus war. Dirk Nowitzkis Boss Mark Cuban wird deswegen ausgelacht.

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In den letzten Spielminuten wusste Mark Cuban nicht so recht, wie er mit all seiner Wut umzugehen hatte.

Immer wieder schüttelte er den Kopf ob der schwächsten Saisonleistung seiner Dallas Mavericks, teils schaute er nur fassungslos auf das Parkett, wenn seinem Team einer der etlichen hanebüchenen Fehler unterlief, die schlussendlich zur 97:121-Klatsche bei den New Jersey Nets führten.

Und als ob dies nicht schon gereicht hätte, wurde der Besitzer der Mavericks im Abschlussviertel auch noch von den Nets-Fans verhöhnt. "Thank-you, Cu-ban! Thank-you Cu-ban!" hallte es im IZOD Center.

Phänomenale Saison von Harris

Ein Seitenhieb New Jerseys auf die vielleicht größte Fehlentscheidung Cubans der letzten Jahre: der Trade von Devin Harris für Jason Kidd.

Im Februar dieses Jahres schickte der Mavs-Boss in einem Blockbusterdeal unter anderem das aufstrebende, dafür aber vermeintlich unfertige Spielmacher-Talent Harris zu den Nets, um im Gegenzug den alten, dafür aber vermeintlich besseren Point Guard Jason Kidd zu bekommen.

Doch spätestens seit der jüngsten Niederlage in New Jersey würde fast jeder in Dallas, vermutlich auch Cuban, den Wechsel rückgängig machen. Denn während der 35-jährige Kidd seit dem Trade zwar ordentlich, aber nicht überragend spielt, agiert der 10 Jahre jüngere Harris in dieser Saison phänomenal. Mit der Gala gegen Dallas als Krönung.

Harris: 41 Punkte, 13 Assists

Der Ex-Maverick erzielte 41 Punkte, versenkte 14 seiner 25 Würfe, stellte mit 5 getroffenen Dreiern einen neuen Karrierebestwert auf und lieferte zudem 13 Assists sowie 3 Steals. Harris entwickelte sich in weniger als einem Jahr vom Grünschnabel zu einem sicheren All-Star-Pick.

"Man hat gespürt, dass Devin gegen Dallas noch eine Schippe drauflegen wollte. Er hatte eine besondere Nacht. Aber von diesen hatte er schon viele in diesem Jahr", lobte Nets-Coach Lawrence Frank.

Dallas bricht ein

Kidds Leistung hingegen: okay, aber nicht außergewöhnlich. Mit 17 Punkten und 7 Assists war er zwar einer der Besseren, doch auch ihm - dem designierten neuen Leader des Teams - gelang es nicht, das Ruder herumzureißen.

Erschreckend vor allem die Leistung der Mavericks ab Mitte des dritten Viertels. Plötzlich kam ein Bruch ins bis dato mittelmäßige Spiel, der 7-Zähler-Rückstand (65:72) wuchs in neun Minuten auf 23 Punkte an (91:114).

Die Gründe für die höchste Saisonpleite sind mannigfaltig: schlechte Reboundarbeit (12 weniger als New Jersey), fahrlässige Turnover, überhastete Dreier, unaufmerksame Verteidigung.

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Nowitzki: 24 Punkte, 6 Rebounds

Dirk Nowitzki erzielte mit 24 Punkten die meisten Zähler für Dallas, doch auch er enttäuschte mit einer schwachen Quote (7 von 19) und lediglich 6 Rebounds.

Von der Bank lieferte Jason Terry 23 Punkte, dem nach wie vor nicht ganz fitten Josh Howard gelangen nur 12 Zähler.

Mit einer Bilanz von 14 Siegen und  11 Niederlagen rutschen die Mavs in der Western Conference wieder hinter Phoenix (15-11) auf den neunten Rang ab.

Die Nets, bei denen neben Harris auch Vince Carter (34 Punkte, 10 Rebounds) und Yi Jianlian (17/10) auftrumpften, liegen im Osten auf Platz sieben (13-12).

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