NFL

Broncos feuern Shanahan

Von SPOX
Mike Shanahan muss sich einen neuen Job suchen
© Getty

Am Montag waren einen Tag nach Ende der Regular Season mit Eric Mangini (New York Jets), Romeo Crennel (Cleveland Browns) und Rod Marinelli (Detroit Lions) bereits drei Trainer gefeuert worden, am Dienstag folgte der vierte: Die Denver Broncos trennten sich völlig überraschend von Star-Headcoach Mike Shanahan.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Mike Shanahan war 21 Jahre lang unzertrennlich mit den Denver Broncos verbunden. Er war alles in Denver. Headcoach und General Manager. Er hat mit den Broncos zweimal den Super Bowl geholt. Denver kann man sich ohne das "Mastermind" eigentlich gar nicht vorstellen.

"Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ein Wechsel nötig ist. Es war eine schwierige Entscheidung, aber ich hatte das Gefühl, sie jetzt treffen zu müssen", erklärte Broncos-Besitzer Pat Bowlen.

Seit dem zweiten Super-Bowl-Triumph im Jahr 1999 und dem folgenden Rücktritt von Quarterback-Legende John Elway konnte Denver nur noch ein Playoff-Spiel gewinnen.

Kommt Cowher?

Das Ende dieser Saison war besonders katastrophal. Drei Spieltage vor Schluss hatte man in der AFC West noch drei Spiele Vorsprung und den Divisionstitel fest im Blick. Dann folgte ein historischer Zusammenbruch, der am Sonntag mit einer herben 21:52-Pleite im entscheidenden Spiel bei den San Diego Chargers seinen Höhepunkt erlebte.

Hauptproblem ist seit langem die Defense der Broncos, die in dieser Saison wieder zu den schlechtesten der Liga gehörte.

In den letzten Jahren hatte Shanahan einen Defensive Coordinator nach dem anderen gefeuert, nun musste er nach 14 Jahren als Broncos-Coach selbst dran glauben.

Als Nachfolger von Shanahan ist bereits Bill Cowher im Gespräch. Der ehemalige Erfolgscoach der Pittsburgh Steelers kann sich aussuchen, wohin er will.

Absage an die Jets

Die Frage ist nur, ob er überhaupt wo hin will? Bevor Shanahans Entlassung bekannt wurde, hatte Cowher Medienberichten zufolge offenbar schon Interesse bekundet, neuer Trainer der New York Jets zu werden.

Zuerst hieß es, eine Verpflichtung würde daran scheitern, dass Cowher im sportlichen Bereich das alleine Sagen haben will, doch dann machten die Jets klar, dass es daran nicht scheitern würde.

Der Weg schien frei, ehe Cowher den Jets mitteilte, dass er doch kein Interesse hat, ihr neuer Trainer zu werden. Laut "New York Post" will Cowher nicht mit QB Brett Favre zusammenarbeiten. Zuvor hatte er bereits Cleveland abgesagt.

Zudem hat Cowher auch immer betont, dass er eigentlich noch ein weiteres Jahr aussetzen und in seiner Rolle als TV-Experte arbeiten will. Außer es kommt ein Angebot, dass er nicht ablehnen könne.

Jets mit Interesse an Spagnuolo

So wie eines von den Jets, dachte man. Ein aufstrebendes Team, die Nähe zur Familie (zwei von Cowhers Töchtern arbeiten in der Gegend bzw. gehen dort zur Schule) und die Chance in New York zu coachen - alles Punkte, die Cowher hätten reizen können.

Vielleicht reizt es aber noch mehr, dass er in Denver mit Jay Cutler einen jungen Quarterback der Zukunft zur Verfügung hätte. Man wird sehen, was passiert.

Als heißer Kandidat bei den Jets gilt im Übrigen nun Steve Spagnuolo, der Defensive Coordinator der New York Giants.

Das Coaching-Karussell der NFL hat richtig Fahrt aufgenommen. So viel steht fest.  

Der NFL-Spieltag im Überblick