NFL

Wie ein wilder Truthahn

Von SPOX
Schnell, schneller, Chris Johnson: Der Running Back der Titans war nicht zu stoppen
© Getty

Die Tennessee Titans haben sich auch nicht von der ersten Saisonniederlage am Sonntag gegen die New York Jets beirren lassen. Am Thanksgiving Day kam das Überraschungsteam der NFL bei den weiter sieglosen Detroit Lions zu einem ungefährdeten 47:10-Sieg. Donovan McNabb und Tony Romo führten die Philadelphia Eagles bzw. Dallas Cowboys zum Sieg.

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Wie reagiert man am besten auf die erste Saisonpleite und aufkeimende Kritik? Richtig, mit einem wahren Offensivfeuerwerk und Punkten, Punkten, Punkten. Schon im ersten Viertel machte Tennessee ernst. 21:3 hieß es nach 15 Minuten, bis zur Halbzeitpause bauten sie die Führung sogar auf 35:10 aus - der Truthahn war gegessen.

"Wir haben zuerst hart zugeschlagen und sie sind umgefallen", resümierte Running Back Lendale White (23 Carries für 106 Yards, 2 TDs).

White und Johnson überragend

Beim elften Sieg in der zwölften Partie war einmal mehr das Laufspiel der Titans ausschlaggebend. White, Chris Johnson (16 Carries für 125 Yards, 2 TDs) und Co. liefen insgesamt 292 Yards heraus. Zum Vergleich: Die Lions brachten es auf lausige 23 Lauf-Yards.

Insgesamt leistete die Titans-Offense mit 456 Yards Raumgewinn rund 300 Yards mehr als Detroit, das weiter auf den ersten Sieg wartet.

Im Schlussviertel durfte sogar Quarterback Vince Young mal wieder auf das Feld. Der Youngster war im ersten Spiel der Saison verletzt vom Feld gegangen und durch Kerry Collins (11/18, 127 Yards) ersetzt worden. Seitdem hatte er keine Minute gespielt. Diesmal durfte er für einen Spielzug ran und warf einen kurzen Pass auf Ahmard Hall, der 54 Yards einbrachte.

"Es ist jedem von uns peinlich"

Detroit muss sich langsam mit dem Gedanken anfreunden, als erstes NFL-Team überhaupt kein Spiel in einer Saison zu gewinnen. "Wir haben heute wieder bestätigt, was jeder von uns hält", war Kicker Jason Hanson enttäuscht. "Ich weiß, dass es jedem von uns peinlich ist, dass dieses Spiel im ganzen Land zu sehen war."

QB Daunte Culpepper (13/26, 134 Yards, TD, INT) wartet bei den Lions derweil weiter auf den Durchbruch. Knackpunkt im Offensivspiel diesmal: Null von elf Third Downs wurden verwertet.

Dallas Cowboys (8-4) - Seattle Seahawks (2-10) 34:9: Die Cowboys sind endgültig wieder zurück in der Spur. Gegen die Seahawks feierte Dallas den dritten Sieg in Serie - dank Tony Romo. Der Quarterback (22/33, 331 Yards, 3 TD, 1 INT) führte sein Team mit drei Touchdowns bei den ersten drei Drives früh auf die Siegerstraße.

Damit sind die Cowboys wieder voll im Rennen um die Playoffplätze und können mit breiter Brust in die schwierigen anstehenden Partien gegen die Steelers, Giants und Ravens gehen. "Wir haben wieder das Selbstvertrauen, um an jedem Sonntag mit den Besten mithalten zu können", sagte Romo, fügte aber auch gleich an: "Wir müssen weiter Vollgas geben und Siege einfahren, um uns für die Playoffs zu qualifizieren."

Zwei Wermutstropfen trübten den Cowboys-Sieg aber doch. Linebacker DeMarcus Ware und Running Back Marion Barber mussten im dritten Viertel verletzt vom Platz. Dallas-Eigentümer Jerry Jones zeigte sich aber zuversichtlich, was das Duo betrifft: "Ich mache mir im Moment keine großen Sorgen um die beideni."

Die Seahawks bescherten ihrem Coach Mike Holmgren mit der fünften Niederlage in Serie einen traurigen Rekord. Noch nie in seiner 17-jährigen NFL-Karriere hatte Holmgren in einer Saison zehn Spiele verloren - und das bei noch vier ausstehenden Saisonpartien.

Philadelphia Eagles (6-5-1) - Arizona Cardinals (7-5) 48:20: Dank einer fantastischen Leistung von Donovan McNabb haben die Eagles ihre kleine Playoffchance am Leben erhalten.

Philadelphias Quarterback (27/39, 260 Yards) warf vier Touchdown-Pässe und Brian Westbrook stellte mit vier Touchdowns einen Klubrekord ein. "Donovan war wild entschlossen und spielte ganz stark. Das zeigt, was für einen Charakter er hat", schwärmte Eagles-Coach Andy Reid. Vier Tage zuvor wurde McNabb noch gegen die Ravens zum ersten Mal in seiner Karriere zur Halbzeit auf die Bank verbannt.

Westbrook gelang als erst viertem NFL-Spieler das Kunstück, zwei Rushing-Touchdowns, zwei Receiving-Touchdowns und mehr als 100 Rushing-Yards zu verbuchen. Cardinals-Quarterback Kurt Warner (21/35, 235 Yards, 3 TD, 3 INT) blieb zum ersten Mal nach fünf Spielen unter 300 Passing Yards.

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