NFL

Titans straucheln gegen Jets

Von SPOX
Running Back Leon Washington war von der Titans-Defense nicht zu stoppen.
© Getty

Die Tennessee Titans haben am Sonntag eine 34:13-Schlappe einstecken müssen. Die Ehre, die Titans als Erste besiegt zu haben, wurde den Jets um Quarterback-Legende Brett Favre zuteil. In Baltimore stellte Ravens-Safety Ed Reed einen NFL-Rekord auf. Die Giants sind weiter nicht zu stoppen und gewannen in Arizona.

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Tennessee Titans (10-1) - NY Jets (8-3) 13:34 (0:7, 3:3, 0:10, 10:14)

Die hochgelobte Defense der Titans fand kein Mittel gegen die Jets-Offense, bei denen Quarterback Brett Favre zwei Touchdown-Pässe warf, und Running Back Leon Washington zwei weitere durch das Laufspiel beisteuerte. Im gesamten Spiel mussten die Jets nur ein einziges Mal punten, und das gegen eine Verteidigung, die im Schnitt nur 13,1 Punkte pro Spiel zulässt.

Brett Favre hat mit dem Sieg im LP Field in Nashville einen weiteren Rekord gebrochen: Kein anderer Quarterback konnte in 32 verschiedenen Stadien gewinnen. Zuvor hatte Favre sich den Rekord von 31 Spielen mit Dan Marino geteilt. Für die Titans war es die erste Niederlage seit dem 16. Dezember 2007. Saisonübergreifend hatte das Topteam der NFL 13 Spiele in der regulären Saison in Folge gewonnen.

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Arizona Cardinals (7-4) - New York Giants (10-1) 29:37 (3:0, 9:17, 7:7, 10:13)

Ein Deja-vu in Arizona. Die Giants kehrten an die Stätte ihres Super-Bowl-Triumphs zurück und Quarterback Eli Manning (26/33, 240 Yards, 3 TD) spielte wie schon vor einem Jahr ganz stark. Ohne den verletzten RB Brandon Jacobs erzielten die Giants zum ersten Mal in dieser Saison keine 100 Yards Rushing. Also war Manning gefordert und er sollte nicht enttäuschen. Mit Plaxico Burress fiel früh in der Partie auch noch der Top-Receiver der Giants aus, aber auch das machte nichts. Dafür sprang Domenik Hixon in die Bresche. Der geborene Neunkirchener kam mit Catches (57 Yards), Punt Returns (180 Yards) und Kickoff Returns (21 Yards) auf stolze 258 Yards.

Bei den Cardinals warf Kurt Warner mal wieder für mehr als 300 Yards (32/52, 351 Yards, 1 TD, 1 INT), aber es sollte nicht reichen. Kuriose Szene des Spiels: Kurz vor Ende der ersten Hälfte versuchte Cards-Kicker Neil Rackers mit einem Free Kick aus 68 Yards ein FG. Es ging völlig daneben. Der Ball schaffte es keine zehn Meter in die Luft.

Atlanta Falcons (7-4) - Carolina Panthers (8-3) 45:28 (10:0, 7:3, 0:10, 28:15)

In San Diego war er nur der Ersatz für Superstar LaDainian Tomlinson, in Atlanta ist Michael Turner die ganz große Nummer. Der Running Back erlief gegen Carolina vier Touchdowns und stellte damit den Klub-Rekord ein. Fast ebenso beeindruckend war der Auftritt von Rookie-Receiver Harry Douglas, der zwei Touchdowns erzielte. Einen mit einem 7-Yard-Run und den anderen mit einem 61-Yard-Punt-Return.

Wenn man dann noch einen so soliden QB wie Matt Ryan hat (17/27, 259 Yards), der zwar ein Rookie ist, aber gar nicht wie einer spielt, dann schlägt man auch ein gutes Carolina-Team am Ende problemlos. Mit Atlanta ist weiter zu rechnen.

Seattle Seahawks (2-9) - Washington Redskins (7-4) 17:20 (3:0, 7:7, 0:10, 7:3)

Was muss man machen, wenn man in dieser Saison nach Seattle reist? Richtig, irgendwie den Pflichtsieg einfahren und weiter geht's. Das haben die Redskins geschafft, aber es war knapp. Erst als die Redskins-Defense eineinhalb Minuten vor Schluss einen katastrophalen Pass von Matt Hasselbeck (12/23, 103 Yards, 2 TD, 2 INT) abfing, war das Spiel entschieden.

Der Mann des Spiels war ganz klar Clinton Portis. Der Mann, der anscheinend kein Training braucht. Wieder konnte der RB die ganze Woche wegen seiner Knieverletzung nicht trainieren, dennoch lief er auf und der Seahawks-Defense auf und davon. 29 Carries, 143 Yards - einfach stark der Mann!

Denver Broncos (6-5) - Oakland Raiders (3-8) 10:31 (0:0, 3:10, 7:7, 0:14)

Wollen die Broncos jetzt die AFC West gewinnen oder nicht? Die Chargers verlieren und verlieren, Denver könnte den Divisionstitel schon längst im Sack haben, aber dann versagen sie gegen die Raiders. Die Raiders! Receiver Ashley Lelie, der 2006 im Streit aus Denver weggetradet wurde, bestrafte sein altes Team mit 4 Catches für 92 Yards und einem TD.

15 Viertel lang hatte die Raiders-Offense keinen TD erzielt, dann ging es in der zweiten Hälfte ganz schnell. Drei TDs in nur 18 Spielzügen - boom, boom, boom! Zweimal war dabei Rookie-RB Darren McFadden erfolgreich.          

Cleveland Browns (4-7) - Houston Texans (4-7) 6:16 (0:7, 6:6, 0:3, 0:0)

Die Texans können also doch auswärts gewinnen. Gegen die Browns gab es dank Quarterback Sage Rosenfels (24/32, 275 Yards, 1 TD, 2 INT) und Kris Brown (3 FG) den ersten Auswärtssieg der Saison. Wide Receiver Andre Johnson (10) verbuchte zum fünften Mal in der laufenden Saison mindestens zehn Catches.

Clevelands Quarterback Brady Quinn wurde nach einer äußerst schwachen Partie (8/18, 94 Yards, 2 INT) in der zweiten Halbzeit von Derek Anderson ersetzt. Der war aber auch nicht besser.

Detroit Lions (0-11) - Tampa Bay Buccaneers (8-3) 20:38 (17:0, 0:21, 3:14, 0:3)

Die Lions sind ohne Frage das schlechteste Team der NFL. Innerhalb von 17 Minuten ließ die Detroit-Defense fünf Touchdowns zu, ohne dass die Offensivabteilung fähig gewesen wäre, auch nur ein Field Goal einzufahren.

Noch deprimierender dürfte die Niederlage gegen die Buccaneers angesichts der Tatsache sein, dass die Lions nach dem ersten Viertel mit 17:0 führten.

Gute und sogar mittelmäßige Teams wären in der Lage, einen solchen Vorsprung nach Hause zu fahren. Die Detroit Lions dagegen haben es geschafft, daraus eine deutliche Niederlage zu machen.

St. Louis Rams (2-9) - Chicago Bears (6-5) 3:27 (0:14, 3:10, 0:3, 0:0)

Die Rams lagen schon nach zwei Vierteln hoffnungslos zurück und wurden von den eigenen Fans mit Buhrufen in die Pause begleitet. QB Marc Bulger musste schon nach wenigen Spielzügen wegen einer Gehirnerschütterung raus. Sein Ersatz Trent Green leistete sich in der Folge vier Interceptions.  

Die fünfte Niederlage in Folge wurde herbeigeführt durch fünf Sacks der Bears-Defense und einen soliden Kyle Orton (18/29, 139 Yards, 1 TD, 0 INT), der mit 185 Pässen ohne Interception einen neuen Klubrekord aufstellte. Die Bears zeigten sich gut erholt vom 3:37-Debakel der letzen Woche gegen Green Bay und haben nun sechs Siege bei fünf Niederlagen.

Jacksonville Jaguars (4-7) - Minnesota Vikings (6-5) 12:30 (7:17, 3:0, 0:3, 2:10)

Das Spiel war schon gelaufen, bevor es richtig begonnen hatte. Die Vikings erzielten in den ersten zwei Minuten 14 Punkte, danach verließ sich das Team auf die starke Defense.

Die Jaguars leisteten sich fünf Ballverluste und verspielten so jede Chance, wieder ins Match zurückzufinden. Im letzten Viertel erlief Vikings-Running Back Adrian Peterson einen Touchdown und stellte den Sieg endgültig sicher.

Dallas Cowboys (7-4) - San Francisco 49ers (3-8) 35:22 (0:6, 22:0, 7:3, 6:13)

Terrell Owens ist wieder da. Der Receiver spielte bisher eine schwache Saison, doch gegen die 49ers sammelte Owens 213 Yards, die zweitbeste Marke seiner Karriere.

Der angeschlagene Quarterback Tony Romo (23/39, 3 TD) erwarf starke 341 Yards trotz einer Schiene am kleinen Finger der Wurfhand. Die Cowboys weisen nach ihrem zweiten Sieg in Folge eine 7-4-Bilanz auf und haben weiterhin Chancen auf einen Playoff-Platz.

Die 49ers vergaben in der Anfangsphase gute Chancen in der Red Zone. Bevor San Francisco zum ersten Mal die Endzone erreichte, hatte Dallas bereits 32 Punkte auf dem Konto.

Kansas City Chiefs (1-10) - Buffalo Bills (6-5) 31:54 (7:7, 10:23, 7:17, 7:7)

Die Talfahrt der Chiefs ging auch am 12. Spieltag weiter. Gegen die Bills gab es die siebte Niederlage in Serie, von den letzten 20 Spielen konnte Kansas City sogar nur eines gewinnen. Überragender Mann beim wilden Shootout war Buffalos Quarterback Trent Edwards (24/32, 273 Yards, 2 TD), der dazu auch noch zwei Touchdowns selbst erlief.

Die Bills gewannen nach vier Pleiten in Serie zum ersten Mal und schrammten dabei nur knapp an einem Vereinsrekord vorbei: Die 54 Punkte bedeuteten die zweitbeste Punktausbeute der Bills-Geschichte, nur 1966 war Buffalo mit 58 Zählern gegen die Dolphins erfolgreicher.

Miami Dolphins (6-5) - New England Patriots (7-4) 28:48 (7:3,  7:14, 7:14, 7:17)

In einem Offensivspektakel zeigten die Patriots, dass ihnen im Spiel nach vorne kaum jemand das Wasser reichen kann. Matt Cassel (30/43, 415 Yards, 3 TD, 1 INT) gelangen zum zweiten Mal in Folge 400+ Yards, Randy Moss sammelte drei Touchdowns.

Dabei zeigten sich die Dolphins, angetrieben von Chad Pennington (24/41, 341 Yards, 3 TD, 1 INT), ebenfalls von ihrer besten Seite und so entwickelte sich ein Spiel, in dem die Defensivreihen fast keine Rolle spielten.

Über drei Viertel wechselte mehrfach die Führung. Erst in der Schlussviertelstunde waren die Patriots in der Lage, sich abzusetzen, als die Dolphins zwei Touchdowns und ein Field Goal nicht kontern konnten.

Baltimore Ravens (7-4) - Philadelphia Eagles (5-5-1) 36:7 (0:0, 10:7, 2:0, 24:0)

Wie sich die harte Ersatzbank anfühlt, musste Eagles Quarterback Donovan McNabb erfahren. Nach einer grottenschlechten ersten Hälfte, in der McNabb zwei Interceptions warf, wurde der 32-Jährige ausgewechselt.

Dumm nur, dass Ersatzmann Kevin Kolb nicht besser spielte. Ganz im Gegenteil: Nach einer weiteren Interception erlief Ed Reed beim Return mit 108 Yards einen NFL-Rekord und erzielte den vorentscheidenden Touchdown für Baltimore.

Damit machte er außerdem das vorherige Highlight der Partie wertlos: Quintin Demps war im zweiten Viertel für Philadelphia ein 100-Yard-Kickoff-Return gelungen, mit dem er die einzigen Punkte der Partie für die Eagles beisteuerte.

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