NFL

Favre jagt in Bradys Revier

Von Daniel Paczulla
Brett Favre, New York Jets, NFL
© Getty

Die Tage ohne NFL-Football sind endilch gezählt! Die NFL ist zurück und startet in die neue Saison. Bevor es losgeht, macht SPOX den großen NFL-Check. Mit allen Divisions, allen Teams und allen Stars. Das Power Ranking der AFC East.

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1. New England Patriots

Offense: Über Tom Brady braucht man nicht viel sagen. Der Quarterback ist das Maß aller Dinge in der Liga. Das gleiche gilt für seine Anspielstation Nummer eins: Randy Moss. Der Wide Reiceiver stellte mit 23 TDs in der letzten Saison einen neuen NFL-Rekord auf. Doch hinter Moss gibt es mit Wes Welker und Jabar Gaffney zwei weitere gefährliche Passempfänger. Dazu gesellt sich noch der schnelle Tight End Benjamin Watson. Also genug Auswahl für Brady. Entscheidend wird sein, wie gut die O-Line Brady schützen wird. In der regulären Saison hatten sie es formidabel gemacht (nur 21 Sacks), doch in den Playoffs taten sich Lücken auf (3 Spiele, 8 Sacks). Durch die passorientierte Offensive bekommen die Running Backs wenige Möglichkeiten zu laufen. Dabei verfügen die Patriots mit Laurence Maroney, Kevin Faulk und LaMont Jordan (Oakland Raiders) über ein tolles Trio.

Defense: Die viertbeste Verteidigungsreihe wird nicht jünger, verfügt aber weiterhin über viel Klasse. Zwar überlegten LB Tedy Bruschi, S Rodney Harrison und LB Junior Seau zurückzutreten. Doch Bruschi und Harrison spielen weiter, nur Seau überlegt noch. Dafür wurde mit Jerod Mayo ein hoffnungsvoller LB gedraftet. An Substanz kosteten die Abgänge von Asante Samuel (Eagles) und Randall Gay (Saints). Als Nachfolger wurde CB Deltha O’Neal (Bengals) verpflichtet.

Player to watch: Tom Brady. Auf den Quarterback fokussiert sich das Spiel der Patriots. 50 TDs (NFL-Rekord), 8 INT, 4806 Yards und ein Rating von 117,2 in der regulären Saison sprechen für sich. Doch eine Sprunggelenkverletzung hatte den 31-Jährigen schon während der Playoffs behindert. Und auch in der Preseason bereitete der Knöchel Probleme. Brady gibt jedoch Entwarnung: "Es wurde in den letzten Wochen immer besser. Ich kann den Saisonstart kaum noch abwarten.“

Prognose: Durch die Super-Bowl-Niederlage hat New England neben dem erhofften Ring auch die Perfect Season verpasst. Mit der Perfect Season wird es in dieser Saison nichts, was auch ein wenig Druck herausnimmt. Doch Head Coach Bill Belichick und sein Team gehören auch in dieser Saison zu den ganz heißen Super-Bowl-Favoriten.

2. New York Jets

Offense: Die Brett-Favre-Show kann beginnen. Der 38-Jährige wird der Dreh- und Angelpunkt der Jets. Allerdings verfügt er nicht über die Offense wie bei den Packers. Die aggressive O-Line wurde mit LG Alan Faneca (Steelers) und RT Damien Woody (Lions) optimiert. Die Wide Receiver Jerricho Cotchery und Laveranues Coles ergänzen sich gut, aber ihnen fehlt das Big-Play-Potential. Tight End Chris Baker spielte ein gutes Jahr. Auf dieser Position trifft Favre zudem mit Bubba Franks (Packers) auf einen alten Bekannten. Derweil erwartet man von Thomas Jones eine Steigerung. Der Running Back stieß letzte Saison spät zum Team, musste ein neues System lernen und plagte sich mit Verletzungen herum.

Defense: Die Verteidigungsreihe wurde sinnvoll verstärkt und sollte sich besser präsentieren als im Vorjahr. Die Schwächen gegen den Lauf - nur drei Teams waren vergangene Saison schlechter - hoffen die Jets mit der Verpflichtung von NT Kris Jenkins (Panthers) beheben zu können. Dazu verspricht man sich einiges von den Linebacker Calvin Pace (Cardinals) und Vernon Gholston (Rookie). Für die Secondary wurde DB Cameron Worrell (Dolphins) geholt. 

Player to watch: Brett Favre. Die Rücktritt-vom-Rücktritt-Posse des Quarterbacks füllte fast das ganze Sommerloch in der Offseason. Die Packers wollten ihn nicht mehr, zu seinen favorisierten Vikings durfte er nicht, also ging er an den Big Apple. Wie gut die Jets werden, liegt am 38-Jährigen. Entscheidend wird sein, wie schnell er nach 16 Jahren in Green Bay das neue System lernt und verinnerlicht.

Prognose: Verbesserte Defense, verbesserte O-Line und ein künftiger Hall-of-Fame-Quarterback. Bei den Jets hat sich einiges getan. An einer Wild Card werden die Jets dennoch vorbeischrammen.

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3. Buffalo Bills

Offense: Trent Edwards hat in seiner Rookie-Saison J.P. Losman als Quarterback abgelöst und geht in seine zweite Spielzeit als Starter. Der 24-Jährige verfügt über eine gute Übersicht. Jedoch muss er seine Zahlen verbessern. 7 TDs und 8 INT in zehn Spielen sind nicht gerade überragend. Dabei könnte ihm zu Gute kommen, dass der neue Offensive Coordinator Turk Schonert das Passspiel ankurbeln will. Davon wird auch die O-Line profitieren, wenn Jason Peters spielen wird. Einer der besten LTs der Liga blieb dem Trainingscamp fern und fordert mehr Geld. Eine Entscheidung steht noch aus. Die erste Option bleibt Wide Receiver Lee Evans, der mit Rookie James Hardy einen Riesen (2-Meter-Mann) zur Seite gestellt bekommt. Dazu gesellen sich die Tight Ends Robert Royal, der ein überzeugendes Jahr spielte, und Michael Gaines (Lions). Im Laufspiel vertrauen die Bills weiter auf Marshawn Lynch, der ein tolles Rookie-Jahr spielte und sich noch weiterentwickeln wird. Allerdings fehlt ein geeigneter Backup.

Defense: Mit DT Marcus Stroud (Jaguars) und LB Kawika Mitchell (Giants) wollen die Bills ihre Laufverteidigung (124,6 Yards pro Spiel) verbessern. Dazu steht LB Paul Posluszny nach seinem Armbruch wieder zur Verfügung. Knüpft er an die Leistungen in den drei Spielen seiner Rookie-Saison an, werden die Bills viel Freude mit ihm haben. Probleme könnte die kleine Secondary gegen große Receiver bekommen.

Player to watch: Lee Evans. Die neue passorientierte Offensive dürfte den Wide Receiver freuen. Der 27-Jährige wird mehr Spielanteile bekommen. Allerdings hat er sich in der letzten Saison für Losman als Quarterback ausgesprochen. Jetzt muss er sich mich Edwards arrangieren und harmonieren.     

Prognose: Die Bills sind ein junges, talentiertes Team. Allerdings müssen sich vor allem Edwards und Lynch noch beweisen. Für die Playoffs ist Buffalo noch nicht reif genug.

4. Miami Dolphins

Offense: Die Frage nach dem Starting-Quarterback wurde mit der Verpflichtung von Chad Pennington (Jets) beantwortet. Dem 32-Jährige fehlt zwar die Beweglichkeit, er ist aber effizient bei kurzen Pässen. Davon könnte Tight End David Martin profitieren. Dazu kommen mit dem schnellen und talentierten Ted Ginn Jr. sowie den in der Red Zone effektiven Ernest Wilford (Jaguars) zwei gute Wide Receiver. Derweil bleibt auch Running Back Ricky Williams ein weiteres Jahr in Miami und teilt sich die Spielanteile mit Ronnie Brown. Zudem wurde die O-Line mit Rookie-LT Jake Long und LG Justin Smiley (49ers) verstärkt.

Defense: Viele neue Gesichter gibt es in der Defensive, was nach den Abgängen von DE Jason Taylor (Redskins) und LB Zach Thomas (Cowboys) auch nötig war. Doch auch mit den beiden Stars ließen die Dolphins 153,5 Laufyards pro Spiel zu. Hoffnung machen Rookie-DE Phillip Merling, DE Reggie Torbor (Giants) und NT Jason Ferguson (Cowboys).

Player to watch: Jake Long. Der Nummer-1-Pick des Drafts 2008 ist der große Hoffnungsträger bei den Dolphins. Der 23-Jährige unterschrieb einen Fünf-Jahres-Vertrag über 57,75 Millionen Dollar, was ihn zum bestbezahlten Offense-Line-Spieler der Liga macht. Jetzt muss er auch zeigen, dass er das Geld wert ist.

Prognose: Die Unperfect Season hatten die Dolphins mit einem Sieg am drittletzten Spieltag vermieden. Im Sommer baute Bill Parcells den Kader mächtig um und hat ihn auch besser gemacht. Trotzdem werden die Dolphins nicht viele Siege holen.

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