NBA

15 Monate Gefängnis für Skandal-Schiri

SID
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© Getty

New York - Der frühere NBA-Schiedsrichter Tim Donaghy muss für 15 Monate ins Gefängnis. Ein Gericht in New York verurteilte den 41-Jährigen wegen Spielmanipulationen in mehreren Fällen.

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Donaghy hatte im August des vergangenen Jahres zugegeben, seit 2003 auf etwa die Hälfte der von ihm geleiteten Partien in der NBA gewettet zu haben. Zudem hatte er sich schuldig bekannt, Insiderinformationen weitergegeben und dafür mehrere tausend Dollar kassiert zu haben.

"Ich habe Schande über mich und meine Familie gebracht", sagte Donaghy, der das Urteil ansonsten ohne Emotionen aufnahm.

Rund 200.000 Dollar Entschädigung

Der Anwalt des ehemaligen Schiedsrichters hatte für eine Bewährungsstrafe plädiert, die Staatsanwaltschaft zwei Jahre und neun Monate Gefängnis gefordert. Donaghy und zwei bereits zuvor Verurteilte ehemalige High-School-Freunde müssen zudem eine Entschädigung in Höhe von 217.266 Dollar bezahlen.

Die NBA hatte rund 1,4 Millionen Dollar Wiedergutmachung gefordert. Der zuständige Richter nahm in seinem Urteil jedoch die Kooperation Donaghys zur Kenntnis. Allerdings muss sich der Familienvater einer Behandlung gegen seine Spielsucht unterziehen.

Schwarzes Kapitel beendet

"Auch wenn wir glauben, dass kein Urteil den Schaden, den dieser Schurke und Halunke der NBA zugefügt hat, wieder gutmachen kann, sind wir froh, dass wir dieses Kapitel hinter uns lassen können", sagte Ligasprecher Lamell McMorris. NBA-Chef David Stern fügte hinzu.

"Dieses Urteil und die bereits ergriffenen Veränderungen in unserem Schiedsrichterwesen werden uns in unserem Kampf gegen Manipulation und Spielabsprachen weiterhelfen."

Mit dem Richterspruch geht eines der schwärzesten Kapitel der NBA-Geschichte nach knapp einem Jahr zu Ende. Im Juni 2007 hatte das FBI die Liga-Verantwortlichen erstmals auf mutmaßliche Unregelmäßigkeiten aufmerksam gemacht.

Zwei Monate später war Donaghy, der seine Karriere daraufhin beendet hatte, überführt worden.

Nicht der einzige Fall?

Während der diesjährigen Finalserie zwischen dem späteren Sieger Boston Celtics und den Los Angeles Lakers im vergangenen Juni hatte der ehemalige Referee jedoch wieder mit zweifelhaften Aussagen für Schlagzeilen gesorgt.

So habe es in der Playoff-Serie zwischen den Lakers und den Sacramento Kings im Jahr 2002 Unregelmäßigkeiten gegeben. Zudem hatte Donaghy behauptet, Korruption sei unter den NBA-Schiedsrichtern weit verbreitet.

Der NBA-Führung hatte er darüber hinaus vorgeworfen, sie übe Druck auf die Unparteiischen aus, damit diese weniger streng gegen die Stars der Liga vorgingen. Die Bosse der besten und mächtigsten Liga der Welt hatten die Vorwürfe vehement zurückgewiesen.

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