NBA

Starker Euro lockt NBA-Star

Von Sebastian Steegmüller
Childress, Josh, NBA, Atlanta Hawks, Piräus
© Getty

München - Josh Childress unterschreibt für drei Jahre bei Olympiakos Piräus.

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Der 25-Jährige Small Forward wechselt für knapp 13 Millionen Euro von den Atlanta Hawks nach Griechenland und ist somit der teuerste Transfer der europäischen Geschichte. Möglich wurde die schnelle Vertragsunterzeichnung aufgrund merkwürdiger NBA-Regularien.

Normalerweise können die Hawks auf jedes Gebot durch ein entsprechend höheres Gegenangebot reagieren und ihren Spieler binden. Doch dieses Recht gilt nur innerhalb der NBA und verfällt bei einem internationalen Wechsel. Dem Verein sind die Hände gebunden.

Begeistert von Piräus

Der Nummer-6-Draft-Pick von 2004 zeigt sich indes von seinem neuen Arbeitsumfeld begeistert: "Eine tolle Stadt und ein toller Klub." Er ist sich sicher, dass er nicht der einzige hochkarätige Amerikaner in Europa bleibt: "Ich habe mit einigen Spielern gesprochen, es könnte ein Trend werden."

Mit dem starken Euro im Rücken ist auch Lon Babby, Manager von Childress, überzeugt, dass noch weitere amerikanische Stars ins Ausland gehen.

"Es ist eine Nischenmarkt, aber definitiv eine weitere Option", sagt auch Jerry Colangelo, Teammanager des US-Dream-Teams, über Europa. "Es ist ein Spieler-Markt."

Sorgen in Atlanta

Dagegen haben die Hawks nach dem Verlust ihres Small Forwards ein echtes Problem: Der Kader umfasst nur noch acht Spieler, zwei davon - Speedy Claxton und Solomon Jones - sind verletzungsanfällig.

Auch wenn Josh Smith wieder unter Vertrag genommen werden könnte, ist die Personaldecke dünn. Weitaus schlimmer noch, ist jedoch der entstandene Imageschaden. Die oft kritisiert Führung der Hawks muss einen Spieler, den sie unbedingt halten wollte, in einen anderen Kontinent ziehen lassen.

In den vergangenen Jahren gab es zwar immer wieder internationale Spieler, die aus der NBA zurück in die Heimat gingen, doch noch nie wechselte ein amerikanischer Spieler vom Kaliber Childress nach Übersee. In der Vorsaison holte er pro Spiel in 29,9 Minuten immerhin 11,8 Rebounds und 4,9 Punkte.

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