NBA

Mit den Waffen der Celtics

Von Thomas Ziemann
Bryant, Garnett
© Imago

München - Aggressivität, Power und Energie - alles Eigenschaften, die man eigentlich den Boston Celtics zuordnen würde. Nicht so in Spiel 3 der Finals in der Nacht zum Mittwoch.

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Da nämlich bedienten sich die Los Angeles Lakers eben genau dieser Tugenden - und sie wurden belohnt. Im heimischen Staples Center holten sie nach zwei Auswärtspleiten in Boston mit 87:81 den ersten Sieg und liegen nur noch 1-2 zurück. Mit anderen Worten: Die Serie ist wieder offen.

Die Highlights aus Spiel 3 in SPOX.TV

Die beste Offense der regulären Saison hat sich in die Finals zurückgearbeitet. Besser gesagt: hineingebissen.

Ausgerechnet die Lakers, die so oft als zu weich bezeichnet wurden, boten Ostküsten-Basketball aus dem Lehrbuch. Sie benötigten dafür kein offensives Feuerwerk. Keine 100 Punkte. Einzig Kobe Bryant (36) und Sasha Vujacic (20) konnten zweistellig punkten. 

Lamar Odom, Vlad Radmanovic, Derek Fisher oder Pau Gasol blieben offensiv blass. Gut für Coach Phil Jackson, wenn man an solchen Tagen einen Sasha Vujacic auf der Bank sitzen hat.

Besonders im zweiten Viertel war The Machine fast nicht zu stoppen und entlastete so immer wieder Kobe Bryant.

"Kobe hat das Team geführt"

Der MVP selbst war allerdings der überragende Mann auf dem Court. Egal wen Doc Rivers gegen ihn aufbot, Bryant war nicht zu verteidigen.

Denn Kobe gelang das, was ihm in den beiden Spielen zuvor bislang einfach nicht gelingen wollte - er traf seine Würfe. Insgesamt zwölf von 18.  Coach Phil Jackson wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte: "Kobe war von Beginn an aggressiv und hat das Team geführt.".

Garnett und Pierce ohne Fortune 

Genau das konnte man von Kevin Garnett und Paul Pierce nicht behaupten. Die beiden Superstars der Celtics trafen zusammen gerade einmal 8 von 35 Würfen aus dem Feld. Für beide die bislang schwächste Quote in den Finals.

Umso überraschender, dass Boston die Partie bis zum Ende offen gestalten konnte. "So schlecht wir auch gespielt haben, wir hatten die Chance zu gewinnen", sagte Ray Allen, der mit 25 Punkten als einziger des famosen Boston-Trios Normalform erreichte.

"Kein schönes Spiel"

Die Lakers müssen sich höchstens ankreiden lassen, dass sie trotz des Totalausfalls der beiden Celtics-Stars das Spiel nicht deutlicher gewonnen haben.

"Es war kein schönes Spiel, aber wir haben getan, was wir tun mussten, um dieses Spiel zu gewinnen", bilanzierte Jackson im Anschluss an die Partie.  "Wir haben jetzt einen Tag Zeit um unser Spiel zu verbessern. Ich hoffe, dass wir am Donnerstag besseren Basketball spielen werden."

In der Nacht zum Freitag steigt Spiel 4 der Best-of-seven-Serie. Es wird ein weiteres Schlüsselspiel werden - am Ende wird der Ausgleich für die Lakers oder der erste Matchball für die Celtics stehen. 

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