NBA

Vertrauen auf Gott und Nowitzki

Von Haruka Gruber
Dallas, Mavericks, Lakers, Los Angeles, Nowitzki, Kidd
© Getty

München - Es ist die alte Leier. Von den Dallas Mavericks, die zu weich sind. Von Coach Avery Johnson, dem partout nichts einfällt. Von einer Mannschaft, die das Wort "Konstanz" vermutlich nicht mal buchstabieren kann.

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Vor zwei Tagen noch gewannen die Mavs das so wichtige Spiel gegen die Golden State Warriors, woraufhin Josh Howard vom "Beginn einer großen Sache sprach". Nachfrage: Und was genau ist die große Sache?

Denn nach der Gala gegen Golden State folgte eine äußerst bittere, äußerst vermeidbare 108:112-Niederlage bei den Los Angeles Lakers. Zwischenzeitlich führte Dallas mit 14 Punkten, 1:29 Minuten vor dem Ende stand es immerhin noch 106:103.

Erneuter Einbruch

"Wir hatten sie eigentlich schon in der Tasche", so Dirk Nowitzki. Doch wie so oft in dieser Saison gegen ein besseres Team der NBA brachen die Mavs in der Schlussphase ein. Einerseits, weil die Nerven offenbar doch nicht so stählern sind, wie erhofft. Josh Howard etwa handelte sich vier Minuten vor dem Ende ein unnötiges Technisches Foul ein.

Andererseits, weil Coach Johnson bei den Lakers wiederholt den Fehler gemacht hat, in der Offensive Nowitzki einfach nur den Ball in die Hand zu drücken und auf den Basketball-Gott zu vertrauen - obwohl der Deutsche nach wie vor Schmerzen in seinem linken Knöchel verspürt und quasi nur auf einem Bein spielt.

Von Odom düpiert

Das Spiel beendete der 29-Jährige zwar mit guten 27 Punkten bei einer starken Wurfquote von 13-19, doch zum Ende hin schwinden nun mal die Kräfte, wenn man erst bei 70 oder 80 Prozent Leistungsstärke ist. Die letzten vier Minuten von Nowitzki: drei Würfe, null Treffer, dazu noch ein Ballverlust gegen Sasha Vujacic.

Zumal Nowitzki, nach dem Warriors-Sieg von Johnson als "Mann aus Stahl" gerühmt, in der Verteidigung des Öfteren düpiert wurde. Gegenspieler Lamar Odom traf 12 seiner 14 Versuche für 31 Punkte - Bestwert der Lakers vor Pau Gasol und Kobe Bryant (je 25). L.A.-Coach Phil Jackson, der mit dem Sieg das Playoff-Ticket gelöst hat: "Für Nowitzki war es ein schweres Spiel, und Lamar hat es ausgenutzt."

Die Suns warten

Umso unverständlicher daher, dass Johnson Nowitzki 31 Minuten auf dem Parkett ließ - dafür aber für Jason Terry (25, 9 von 18), Howard (23 Punkte, 8 von 20) und Spielmacher Jason Kidd (10 Zähler, 8 Assists, 7 Rebounds), allesamt recht ordentlich in Schuss, vor allem zum Schluss hin kaum einen Spielzug mehr anordnete.

Wie es auch sei: Mit der Niederlage und dem 117:86-Erfolg der Warriors in Memphis ist der Vorsprung des Siebten Dallas (47-29) auf den Neunten Golden State (46-30) wieder geschrumpft. Und das Restprogramm der Mavs hat es in sich: Unter anderem steht bereits am Sonntagabend die Auswärtspartie bei den Phoenix Suns (21.30 Uhr im SPOX-TICKER und im Internet TV) an.

"Es ist hart, aber wir müssen uns da durchkämpfen. Die Zeit zum Aufgeben ist noch nicht gekommen", sagt Nowitzki. Die alte Leier halt.

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