NBA

Dallas liebt Dirk, den Krieger!

Von Florian Regelmann
Dallas, Mavericks, Nowitzki, Phoenix, Suns
© Getty

München - Wenn es eine Szene gibt, die in der Saison der Dallas Mavericks für die Wende sorgen kann, dann war es jene 32 Sekunden vor Schluss im US Airways Center zu Phoenix.

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Die Mavs führen bei den Suns dank einer grandiosen Aufholjagd mit 100:96, es ist aber genug Zeit, um das Spiel noch aus der Hand zu geben. So wie es zuletzt eigentlich Standard war für Dallas.

Dirk Nowitzki hat den Ball, stolpert nach eigenen Angaben "ungefähr 18 Mal", kommt aber irgendwie noch zum Wurf und bringt den Ball im Korb unter. MVP-like eben.

Playoff-Einzug rückt näher 

Bei Nowitzki bricht es heraus. Als er ob er sagen wollte "Come on, jetzt geht unsere Saison los" reißt er sich sein Trikot aus der Hose und lässt sich von seinen Teamkollegen feiern. Die Mavs gewinnen das Spiel mit 105:98 (die besten Nowitzki-Szenen als Video bei SPOX.TV).

Aufgrund der Niederlagen von Golden State (96:108 in New Orleans) und Denver (147:151 nach der 2. Overtime in Seattle) haben die Mavs (48-29) nun zwei Spiele Vorsprung auf die beiden Verfolger im Playoff-Rennen.

Bei noch fünf ausstehenden Spielen, zumal zwei davon gegen Seattle, scheinen nicht nur die Playoffs nicht mehr in großer Gefahr zu sein, nach dieser Leistung in Phoenix ist Dallas plötzlich wieder alles zuzutrauen.

Avery Johnson schwärmt 

Besser gesagt: Dirk Nowitzki ist alles zuzutrauen. Auch wenn Jason Kidds unglaubliche Verteidigung gegen Steve Nash oder Brandon Bass' starker Auftritt wichtige Faktoren waren, hatte der Sieg nur einen Namen: Dirk. Oder Diiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiirk, wie man in Dallas sagen würde!

"Er war schon immer ein Mann mit großer Willenskraft und Entschlossenheit. Deshalb lieben wir ihn so sehr", schwärmte Coach Avery Johnson nach 32 Punkten und 12 Rebounds von Nowitzki.

Zahlen, die hervorragend wären, wenn der Deutsche völlig gesund wäre. Das ist Nowitzki aber bei weitem nicht.

Wenn es nicht um alles gehen würde, würde Nowitzki nach seiner Knöchelverletzung noch nicht wieder auf dem Parkett stehen. Keine Chance. 

Aber in der kritischsten Phase der Saison brauchen die Mavericks ihren Leader. So spielte Nowitzki in Phoenix auf einem Bein, scorte und verteidigte zum Schluss auch noch stark.

Nowitzki und die Schmerzen 

"Ich werde nicht lügen. Ein paar Mal hat es sich nicht gut angefühlt. Aber das Gute ist, dass es nach fünf bis zehn Sekunden wieder besser wird. Es hört sich blöd an, aber nachdem ich ein paar Schritte gemacht habe, beruhigt sich der Schmerz wieder", erklärt Nowitzki.

Wenn die Mavericks am Dienstag im heimischen American Airlines Center Seattle empfangen und vor der Partie die Spieler vorgestellt werden, dürfte es bei Nowitzki einen neuen Dezibel-Rekord geben.

Falls Nowitzki in der NBA noch Kritiker hatte, die meinten, er wäre zu soft, sollten sich diese ganz schnell eine DVD von der Partie am Sonntag besorgen. Der 29-Jährige bewies, dass er ein echter Krieger ist.

Ein Krieger, gegen dessen Mannschaft in den Playoffs niemand gern spielen wird. "Wir werden ein sehr gefährliches Team sein", versprach Nowitzki. Man glaubt es ihm. 

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