NBA

Thriller ohne Happyend

Von Haruka Gruber
Dirk, Nowitzki, Kobe, Bryant, Dallas, Lakers
© Getty

München - Was für ein Spiel, was für eine Dramatik - und was für ein Nervenbündel.

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Die Dallas Mavericks standen mehrmals vor dem K.o. bei den Los Angeles Lakers, krabbelten immer wieder aus dem Tief, nur um die Partie mit 104:108 nach Verlängerung doch noch zu verlieren und Dirk Nowitzki zu einer bitteren Erkenntnis zu verhelfen. Doch dazu später mehr.

Zehn Sekunden vor Ende der Extraspielzeit hatte Jason Kidd die Chance, die Partie zum 105:105 auszugleichen, nachdem er im Anschluss an einem Korbleger gegen Pau Gasol einen Bonus-Freiwurf zugesprochen bekam.

Die Szene und die weiteren Highlights als Video bei SPOX.TV!

Kidd, dem 34-jährigen Routinier, flatterten jedoch die Nerven. Der Freiwurf berührt nur den Ring, Kobe Bryant schnappt sich den Rebound, wird gefoult, trifft anders als Kidd beide Versuche von der Linie und lässt sich begleitet von "MVP"-Sprechchören im Staples Center feiern.

"Diese Niederlage tut weh", sagte Nowitzki, mit Abstand bester Spieler auf Seiten der Mavericks. "In der Schlussphase waren wir richtig drin im Spiel und wir hatten auch unsere Chancen in der Verlängerung. Wir hatten auch gegen San Antonio unsere Chancen und nutzen sie einfach nicht."

Wettschießen der Superstars

Die Partie war geprägt vom Duell der Superstars Bryant und Nowitzki. Der Deutsche fand nach schwacher Anfangsphase rechtzeitig im vierten Viertel seinen Wurfrhythmus und ermöglichte mit einem spektakulären Dreier erst die Verlängerung, in der er für neun der elf Mavs-Punkte verantwortlich zeichnete.

Am Ende wurden für den 29-Jährigen 30 Punkte (10 von 26), 13 Rebounds sowie 5 Assists notiert. Übertrumpft wurde er jedoch von Bryant, dem alleine 30 seiner 52 Punkte in den letzten 17 Minuten gelangen.

Neben Nowitzki überzeugte bei Dallas Center Erick Dampier, der bei perfekter Wurfquote (7 von 7) 16 Zähler erzielte und 17 Rebounds abgriff. Zum Schluss saß er wegen zu vielen Fouls aber nur auf der Bank.

Dallas verliert Boden

Kidd lieferte statistisch ein gutes Spiel ab (15 Punkte, 11 Assists, 4 Steals). In der Endphase versteckte er sich jedoch wie Josh Howard oder Jason Terry hinter Nowitzki - von seinem Korbleger gegen Gasol inklusive Freiwurfdrama mal abgesehen.

Durch die Pleite in L.A. haben die Mavericks seit dem Mega-Trade um Kidd auch das dritte Spiel gegen eines der Spitzenteams der Liga verloren.

Was noch schlimmer wiegt: Mit einer Bilanz von 39 Siegen und 21 Niederlagen hat Dallas im Kampf um die besten Playoff-Setzplätze der Western Conference weiter an Boden verloren, weshalb Nowitzki Alarm schlug:

"Uns läuft die Zeit weg", sagte Nowitzki. "Ich würde liebend gern sagen: 'Ach, es ist doch erst November oder Dezember', aber das stimmt nicht. Es sind nur noch 20 Spiele. Wir wissen, wir können's eigentlich. Aber das allein reicht in dieser Liga nicht. Damit allein gewinnst du hier gar nichts." 

Der Rückstand der Mavericks auf West-Spitzenreiter San Antonio (41-17) und die Lakers (42-18) beträgt jetzt bereits drei Spiele - und nun steht in der Nacht auf Dienstag auch noch die Auswärtsaufgabe bei den extrem heimstarken Utah Jazz an.

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