NBA

Die Lose-Lose-Win-Situation

Von Florian Regelmann
NBA, Dallas, Mavs, Clippers
© Getty

München - Per Definition entsteht eine Win-Win-Situation beispielsweise immer dann, wenn ein Konflikt so gelöst wird, dass alle Beteiligten einen Nutzen davon haben.

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Vor dem Spiel der Dallas Mavericks gegen die Los Angeles Clippers war klar, dass dieser Fall heute nicht eintreten wird.

Für die vom Verletzungspech geplagten Clippers gibt es seit Wochen ohnehin nur Lose-Situationen. Neun der vergangenen zehn Spiele hatte L.A. vor der Partie in Dallas bereits verloren.

Der einzige Sieg war ein Erfolg mit einem Punkt Unterschied gegen die diese Saison so erbärmlichen Miami Heat.

Dallas konnte nur verlieren

Auch wenn Memphis, Seattle und Minnesota laut Tabelle mehr Siege auf dem Konto haben, in Dallas war man sich einig, die Clippers sind momentan das schlechteste Team im Westen.

Eine Niederlage gegen diese Clippers zu Hause im ersten Spiel ohne den verletzten Dirk Nowitzki und die Welt würde endgültig zusammenbrechen. Ein Sieg dagegen und niemand nimmt Notiz. Es sind ja nur die Clippers.

Dallas konnte nur verlieren und befand sich so in einer klassischen Lose-Lose-Situation. Diese sollten sie im American Airlines Center aber gut meistern. 

Starker Josh Howard

Zwar lag Dallas trotz eines Blitzstarts (22:10 nach sechs Minuten) im zweiten Viertel plötzlich einmal in Rückstand (35:37), aber im Großen und Ganzen erledigten die Mavs die Pflichtaufgabe souverän und gewannen mit 103:90.

Bester Werfer war Josh Howard, der ohne Nowitzki wie erhofft mehr Verantwortung als Scorer übernahm und 32 Punkte erzielte.  

Seine Trefferquote war mit nur acht von 22 verwandelten Würfen aus dem Feld bescheiden, aber dafür war Howard von der Freiwurflinie (15/15) absolut perfekt.

Ebenfalls stark spielten Erick Dampier (19 Punkte, 17 Rebounds) und Jerry Stackhouse (20 Zähler).

Bei Jason Kidd sah es lange danach aus, als würde er endlich das 100. Triple-Double seiner Karriere verbuchen können, doch am Ende reichte es nur zu 10 Punkten, 8 Assists und 6 Rebounds. Kidds Quote (2/7) war erneut schwach, außerdem leistete sich der Point Guard sieben Ballverluste.

Gute News von Nowitzki

Mavs-Headcoach Avery Johnson entschied sich etwas überraschend, Malik Allen (6 Punkte, 9 Rebounds) als Nowitzki-Ersatz in die erste Fünf zu nehmen. Brandon Bass kam wie gewohnt von der Bank.

"Wir haben einfach mal einen Sieg gebraucht. Wir haben auch bei den Heimniederlagen zuletzt gut gespielt, die Ergebnisse waren nur nicht so, wie wir es gerne gehabt hätten", so Johnson, der seinen 43. Geburtstag feierte und andeutete, dass es mittlerweile ein genaues Datum gibt, an dem Nowitzki zurückkehren soll. Nur nennen wollte er es nicht.

Es soll aber nach den ersten wichtigen 48 Stunden seit der Verletzung so aussehen, dass es auf keinen Fall länger dauern wird als zwei Wochen. Diese erste Prognose von Mavs-Boss Mark Cuban scheint nun noch der schlimmste Fall zu sein. 

Aufschlüsse darüber, ob die Mavs stark genug sein könnten, zumindest diese Periode ohne ihren Superstar zu überstehen, konnte der Sieg gegen die Clippers nicht liefern.

Das wird erst das nächste Spiel in Denver zeigen. Aber eines hat Dallas dennoch geschafft. Sie haben das an diesem Abend Maximale erreicht und aus einer "Lose-Lose-Situation" vor dem Spiel mit dem Sieg noch eine "Lose-Lose-Win-Situation" gemacht. Dazu noch gute Nachrichten von Nowitzki. Mehr ging wirklich nicht. 

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