NBA

Frustrierter Nowitzki goes Football

Von Daniel Paczulla
Andrei Kirilenko, Dirk Nowitzki
© Getty

München - Die Nerven scheinen bei den Dallas Mavericks so langsam blank zu liegen. Zumindest macht sich ein wenig Frust breit bei den Texanern.

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Nach dem Trade von Jason Kidd steht bei Dallas eine Bilanz von 4-4 zu Buche. Jedoch wurden die Erfolge nur gegen Teams eingefahren, die mehr Niederlagen als Siege auf ihrem Konto haben. Gegen die Topteams hat es nur Pleiten gehagelt.

So auch bei den Utah Jazz. Einen Tag nach der Niederlage bei den Los Angeles Lakers mussten sich die Mavericks in Salt Lake City mit 110:116 geschlagen geben. Zuvor hatten sie bereits das Nachsehen gegen die New Orleans Hornets und die San Antonio Spurs.

Die Highlights des Spiels in L.A. bei SPOX.TV

Dallas kann einfach nicht gegen die großen Teams gewinnen.

"Es ist frustrierend"

"Natürlich ist es frustrierend, wenn man all diese Spiele verliert", ärgerte sich Dirk Nowitzki, der sich gegen Utah zu einem bösen Foul hinreißen ließ. Mitte des ersten Viertels tackelte er in bester Football-Manier Andrei Kirilenko beim Korbleger (im Bild).

Der 29-jährige Würzburger traf den Russen hart an der Schulter, der hart aufs Parkett knallte. Kirilenko musste ins Krankenhaus und kam mit einer schweren Hüftprellung davon.

"Ich habe versucht die Punkte zu verhindern", erklärte Nowitzki, der dafür ein Unsportliches Foul kassierte, und ergänzte: "Doch es ging so schnell und ich habe ihn an der Schulter umgerissen."

Erste Hälfte verschlafen 

Vielleicht war es Frust, vielleicht wollte Nowitzki nur seine Mitspieler wachrütteln. Denn die Anfangsphase verschliefen die Mavs vollkommen. In der ersten Hälfte betrug der Rückstand teilweise 21 Punkte.

"Aber immerhin sind wir zurückgekommen", bemerkte Coach Avery Johnson. Angeführt von Nowitzki (23 Punkte, 7 Rebounds), Josh Howard (25 Punkte) und Kidd (19 Punkte, 9 Assists) drehten sie die Partie.

Dank starker Defense, die Jazz blieben im vierten Viertel fünf Minuten ohne Punkt, gingen die Mavs Mitte des letzten Abschnittes mit 92:89 in Führung. "Doch leider konnten wir mal wieder eine Führung nicht nach Hause bringen", schimpfte Johnson. Denn bei den Mavs riss der Faden.

Williams überagend 

Mit einem Zwischenspurt von 16:0 sorgten die Jazz für klare Verhältnisse und fuhren ihren 39. Saisonsieg ein. Vor allem Deron Williams führte großartig Regie, verteilte 20 Assists und erzielte 17 Punkte.

Unterstützung bekam er von Carlos Boozer (28 Zähler) und Mehmet Okur (20 Punkte, 12 Rebounds). Damit untermauerte das beste Heimteam der Liga (26-3) seine Spitzenposition in der Northwest Division.

Nowitzki setzt auf Lerneffekt 

Dagegen verpasste es Dallas, den Abstand auf die Spitze zu verkürzen. Mit nun 39 Siegen bei 22 Niederlagen belegen sie weiterhin nur den vierten Platz in der Southwest Division.

Im gesamten Westen rangieren sie nur auf Rang sieben. Zwar mit nur dreieinhalb Siegen Rückstand auf den Spitzenreiter aus San Antonio, aber auch nur drei Erfolge vor den Denver Nuggets, die den ersten Nicht-Playoff-Platz innehaben.

Dennoch bleiben die Mavs den Umständen entsprechend gelassen. "Ich hoffe, wir lernen aus den engen Partien. Es war ja nicht alles schlecht", sagte Nowitzki. Und Jerry Stackhouse gab optimistisch zu Protokoll: "Wir müssen weiter hart an uns arbeiten und positiv denken."

Doch dabei müssen sich die Mavs beeilen, denn wie bemerkte Nowitzki nach der Niederlage gegen die Lakers tags zuvor: "Die Zeit läuft uns weg."

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