NBA

Mein Freund, der NBA-Superstar

Von Interview: Haruka Gruber
Hargreaves, Suns
© Getty

München - Mal eine andere Facette. Owen Hargreaves, der Star von Manchester United, englischer Nationalspieler, ehemaliger Leistungsträger des FC Bayern München. Das ist bekannt.

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Aber auch: Owen Hargreaves, Basketball-Verrückter, NBA-Fan, guter Freund des zweimaligen MVP Steve Nash.

Vom FC Bayern zu ManU - Owen Hargreaves im Steckbrief

Im Interview mit SPOX.com spricht der 27-Jährige über die magische 23, Dirk Nowitzki und Synergieeffekte zwischen Basketball und Fußball.

SPOX: Sie haben als Jugendlicher mehr Basketball als Fußball gespielt. Warum sehen wir Sie nicht in der NBA?

Owen Hargreaves: Ich war sicher nicht schlecht, aber im Basketball gab's einfach Spieler, die noch viel besser waren. Beim  Fußball dagegen war ich in meiner Altersklasse immer eine Ausnahme. Da habe ich schon als 15-Jähriger in der U 18 gespielt.

SPOX: Und im Basketball waren Sie nur Durchschnitt?

Hargreaves: Das nicht, generell habe ich viel und gerne Sport gemacht. Ich war ein Bewegungstalent, mir fielen fast alle Sportarten leicht. Warum ich letztendlich beim Fußball gelandet bin, ist wohl eine Mischung aus Talent, Wille, Zufall und familiärer Prägung.

SPOX: Die Leidenschaft für Basketball und die NBA blieb aber...

Hargreaves: Auf jeden Fall. Leider laufen die Übertragungen aus Übersee bei uns so spät, daher kann ich nur die Partien sehen, die sich mit dem Trainings- und Spielplan vereinbaren lassen, sonst wäre ich einfach zu unfit. Manchmal nehme ich mir die Sendungen auf oder schaue mir die Zusammenfassungen an. Und es gibt ja noch das Internet.

SPOX: Um sich über die Ergebnisse von Steve Nash und den Phoenix Suns zu informieren?

Hargreaves: Genau. Früher hatte ich ein Faible für die Chicago Bulls. Scottie Pippen, Dennis Rodman und allen voran Michael Jordan, das war sensationell. Mittlerweile drücke ich aber den Suns die Daumen, immerhin bin ich mit Steve befreundet.

SPOX: Dennoch hatten Sie bei den FC Bayern die Rückennummer 23.

Hargreaves: Auch wenn die Leidenschaft für die Bulls abgeflaut ist, Jordan ist noch immer mein großes Idol. Er ist der beste Basketballer aller Zeiten und auch sonst eine Ausnahmeerscheinung. Ich hätte auch bei Manchester United die 23 genommen, aber die Nummer war bereits vergeben. Es gibt eben noch mehr Jordan-Fans...

SPOX: Zurück zu Steve Nash. Wie eng ist der Kontakt zu ihm?

Hargreaves: Ich bin mit Steve schon eine ganze Weile befreundet. Er kommt ja wie ich aus Kanada und seine Familie ist sehr fußballbegeistert. Sein Bruder Martin ist sogar kanadischer Nationalspieler. Wenn wir in derselben Gegend sind, unternehmen wir hin und wieder etwas zusammen. So habe ich auch Dirk Nowitzki kennengelernt. Als Steve noch bei Dallas war, habe ich mir mal ein Spiel der Mavericks angesehen und anschließend sind wir alle gemeinsam Essen gegangen.

SPOX: Wer ist eigentlich besser: Hargreaves im Basketball oder Nash im Fußball?

Hargreaves: Vorteil Nash. Steve hat früher selbst aktiv gespielt und besitzt auch heute noch ein hervorragendes Ballgefühl, er würde auf jeden Fall einen guten Fußballer abgeben.

SPOX: Nash betont, dass er beim Basketball extrem davon profitiert, früher Fußball gespielt zu haben. Geht es Ihnen umgekehrt genauso?

Hargreaves: Auf jeden Fall. Die Erfahrung und die motorischen Fähigkeiten, die ich mir durch den Basketball angeeignet habe, helfen mir im Fußball enorm. Ob das nun die Reaktionsfähigkeit, das Auge für die Mitspieler, die Sprungkraft oder ein gutes Bewegungsgefühl betrifft.

SPOX: Was halten Sie eigentlich von Shaqs Wechsel nach Phoenix?

Hargreaves: Der Trade erhöht auf jeden Fall die Möglichkeiten. Zusammen mit Steve und Amare Stoudemire sind die Suns variabler. Deswegen war der Wechsel ein guter Schritt, um die Meisterschaft zu gewinnen, auch wenn die Celtics überragend spielen und auch die Lakers nicht unterschätzt werden dürfen.

SPOX: Was ist mit Dallas los?

Hargreaves: Die Mavs haben sich mit Jason Kidd definitiv verstärkt. Möglicherweise läuft es in dieser Saison genau umgekehrt: In der Regular Season mäßig, aber in den Playoffs wird richtig aufgedreht.

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