NBA

Heiß. Fantastisch. Talentiert.

Von Haruka Gruber
Shaquille, O'Neal, Phoenix
© Getty

München - Majestätisch wie eh und je inszenierte Shaquille O'Neal seinen Auftritt.

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Mit dem Selbstverständnis eines Superstars stolzierte er aus einer der VIP-Logen heraus und ließ sich feiern. Von den Anhängern der Phoenix Suns. Seinem neuen Klub.

Noch immer verwundert die rasante Entwicklung in den letzten 24 Stunden. Am Mittwoch wurde erstmals vermeldet, dass der Wechsel Shaqs zum Titelkandidaten nach Arizona kurz bevorstehen würde.

Eine Nacht und ein Medizincheck später war der Deal bereits besiegelt, bei der 130:132-Heimniederlage nach zweifacher Verlängerung der Suns im Spitzenspiel gegen die New Orleans Hornets winkte er seinen neuen Fans schon zu (Diashow: Shaqs Antrittsbesuch in Phoenix).

Für O'Neal, die alternde Center-Legende, erhalten die Miami Heat mit Shawn Marion einen der besten Allrounder der Liga, sowie mit Marcus Banks einen schnellen, aber noch unreifen Spielmacher.

Nash: "Es wird spaßig"

"Ich weiß, dass mein Job auf dem Spiel steht, wenn sich der Trade für uns nicht auszahlt", sagte Suns-General-Manager Steve Kerr. "Ich bin mir aber sicher, dass uns der Wechsel dabei hilft, mehr Spiele zu gewinnen - vor allem in den Playoffs."

Zweifel an Shaq, der in den vergangenen Jahren notorisch verletzungsanfällig war und sich mit 35 Jahren im Spätherbst der Karriere befindet? Überhaupt keine, sagen zumindest die Suns.

Coach Mike D'Antoni: "Er wird nicht nach Phoenix kommen und sich auf die faule Haut legen. Er ist heiß darauf, den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen."

Oder Point Guard Steve Nash: "Wir haben einen großen, fantastischen, talentierten und charismatischen Spieler dazugewonnen. Es wird spaßig."

Liebesbekenntnis zum Abschied

Realismus oder Optimismus? Auch wenn die Suns anderes behaupten: Keiner weiß so recht, wie voll der Tank des Diesels noch ist. Zweifelsfrei ist Shaq einer der besten Center der Basketball-Historie, in dieser Saison erzielt er in 28,6 Minuten jedoch nur 14,2 Punkte und 7,8 Rebounds im Schnitt.

Die Gründe sind mannigfaltig: Seine malade Hüfte, die Scheidung von seiner Ehefrau, ein angeblicher Streit mit Miamis Coach Pat Riley. Mit einer Bilanz von 9 Siegen und 38 Niederlagen sind die Heat, vor eineinhalb Jahren noch Meister, das schlechteste Team der NBA.

Demnach sei die Zeit für einen Radikalumbruch gekommen. "Es war eine sehr, sehr harte Entscheidung für mich, Shaq gehen zu lassen", sagte Riley. "Aber es stimmt nicht, dass zwischen uns Eiszeit geherrscht hätte. Ich habe ihn geliebt, als er vor vier Jahren zu uns kam, und ich liebe ihn noch immer. Wir mussten jedoch die Reißleine ziehen und eine neue Ära einleiten - egal, wie schlecht wir erstmal ohne ihn dastehen werden."

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