NBA

König der Dilettanten

Von Haruka Gruber
Ben Wallace, LeBron, James, Cleveland
© Getty

München - So schwer kann es doch nicht sein! Oder doch?

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NBA-Stars verdienen Abermillionen, die vermeintlich leichteste Übung im Basketball bleibt für einige der Korb-Koryphäen jedoch ein Rätsel. Der Freiwurf - das unendliche Mysterium.

Shaquille O'Neal etwa, der ungekrönte König unter den Freiwurf-Dilettanten, versiebte bei der deftigen 86:116-Heimklatsche der Phoenix Suns gegen die Detroit Pistons gleich 7 von 8 Versuchen.

Seine Freiwurfquote von 47 Prozent ist aber immerhin besser als die der beiden Grizzlies Jason Collins (36) und Kwame Brown (41) oder des New-Jersey-Duos aus Josh Boone (41) und dem mittlerweile entlassenen Jamaal Magloire (45).

"Ich wurde nicht ausgebuht"

Dass jedoch Hoffnung auf Besserung besteht, bewies Ben Wallace (im Bild links), sonst ebenfalls notorisch unzuverlässig von der Wohltätigkeitslinie. Bei seinem Debüt im Trikot der Cleveland Cavaliers gegen die Memphis Grizzlies (109:89) traf er im ersten Viertel gleich beide Freiwürfe.

Verdienter Lohn: Der in Chicago noch so Gescholtene wurde frenetisch gefeiert. "Ich wurde nicht ausgebuht. Das ist neu für mich", so Wallace. Dass er im dritten Viertel seine Freiwürfe drei und vier daneben setzte, soll ihm hier mal nicht angekreidet werden, immerhin ist zwei aus vier eine höchst respektable Quote, wenn man bedenkt, was Wallace noch Anfang Februar zustande brachte.

Die Bulls mit einem Gastspiel bei den Golden State Warriors. Wallace bekommt insgesamt sieben Freiwürfe zugesprochen, die allesamt vorbei gehen. Zwei Versuche berühren nicht mal das Brett, geschweige denn den Ring.

So schwer kann es doch nicht sein! Oder doch?

Die weiteren Schlaglichter:

Identitätslos: Zurück zu Shaq und den Suns, derart desolat war das Auftreten von Phoenix in heimischer Halle gegen Detroit. Zur Verdeutlichung: In der 22. Minute stand es noch 41:47, 14 Minuten später war der Rückstand auf 54:90 angewachsen.

"Es ist peinlich, es ist enttäuschend. Jedes negative Attribut trifft auf uns zu", sagte Steve Nash, mit 11 Punkten bereits drittbester Scorer der Suns hinter Amare Stoudemire (31) und Leandro Barbosa (18). Shaq beendete die Partie mit 7 Zählern und 11 Rebounds.

Zuspruch gab's zumindest von Gästetrainer Flip Saunders: "Als Shawn Marion noch da war, hatten sie eine Identität. Irgendwann wird sie zurückkehren und dann wird Phoenix vor allem in den Playoffs noch stärker sein - auch dank Shaq."

Nur ein Traum? Es war einmal ein Märchen von einer Mannschaft, die keiner auf der Rechnung hatte und im Dezember 13 Spiele in Serie gewann. Es war einmal ein Märchen, das jedoch so abrupt endete, dass die Leute sich fragten, ob es ein Märchen oder doch nur ein Traum war.

Die Portland Trail Blazers haben mit einem 102:112 gegen die Boston Celtics die siebte Pleite in den vergangenen acht Partien kassiert. Jugendlicher Esprit: Fehlanzeige: Jugendlicher Spielwitz: Fehlanzeige. Märchenstunde: Fehlanzeige.

Spielmacher Steve Blake: "Zu Beginn der Saison haben wir auch massig Spiele verloren und danach die Kurve gekriegt. Wir müssen einen Weg finden, genau das gleiche wieder hinzubekommen." Es war einmal ein Märchen...

Global minus Kanada: Auch eine Variante: Bei Torontos 115:92-Erfolg über die New York Knicks standen für die Raptors zeitgleich fünf Spieler aus fünf Nationen auf dem Parkett.

Andrea Bargnani (Italien), Primoz Brezec (Slowenien), Jose Calderon (Spanien), Carlos Delfino (Argentinien) und Anthony Parker (USA). Nur schade, dass ein Kanadier weit und breit nicht zu sehen war...

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