NBA

Wenn das Feierabend-Bier ruft

Von Haruka Gruber
Lakers, Cavaliers
© Getty

München - Ralf Richter und Willi Thomczyk wurden im Staples Center nicht gesichtet, aber die Anekdote von der Partie zwischen den Los Angeles Lakers und den Cleveland Cavaliers erinnerte doch frappierend an den Film "Was nicht passt, wird passend gemacht".

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Ende des ersten Viertels musste das Spiel für zwölf Minuten unterbrochen werden, weil das Dach undicht war und es in die Halle geregnet hatte. So zumindest die erste Vermutung.

Der wahre Grund war jedoch ein anderer. Am Morgen hatten Handwerker von draußen das Dach inspiziert und daraufhin ihre von Regen durchnässte Kleidung vor dem Feierabend einfach auf der Balustrade über dem Parkett liegengelassen, so dass das Wasser peu a peu nach unten tropfte.

Ein Ärgernis für alle - nur nicht für einen, LeBron James. "Die Pause hat mir sehr geholfen, so war ich in der zweiten Hälfte ausgeruht", sagte der Cavalier. Nicht nur, dass sein Team die Auswärtsaufgabe mit 98:95 für sich entschied, James gewann auch das interne Superstar-Kräftemessen gegen Lakers' Kobe Bryant mit 41:33 erzielten Punkten.

Die weiteren Schlaglichter aus der Nacht:

Überraschungsei: Selbst sein Trainer war erstaunt darüber, was Hedo Turkoglu in den letzten Sekunden im Spiel der Orlando Magic gegen die Boston Celtics trieb.

Von durchdachtem Setplay keine Spur, vielmehr rannte sich der Türke (mit 27 Punkten Topscorer) beim Stand von 93:93 fest, drehte sich um seinen Gegenspieler Paul Pierce und setzte aus der Bedrängnis einen Dreier an - der auch noch zur Verwunderung aller in den Korb ging.

"Ich denke, Hedo wollte einfach was Spektakuläres machen, um ins All-Star-Game zu kommen", scherzte Magic-Coach Stan Van Gundy nach dem 96:93. "Ich muss schon sagen: Dass der Wurf rein ging, war ein Wunder."

Herzlose Kelten: Den einst so übermächtigen Celtics bleibt nach der fünften Niederlage in den letzten zehn Spielen nur die Erkenntnis, dass ohne Kevin Garnett nicht viel geht. Der MVP-Kandidat fehlte erstmals wegen einer Bauchverletzung, prompt fehlte das "Herz und die Seele" der Mannschaft, wie Ray Allen feststellte.

Wetterfühlig: Kopfschmerzen, was sind das schon? Brandon Roy stand für die Portland Trail Blazers trotz seiner Wetterfühligkeit gegen die Atlanta Hawks auf dem Parkett und versenkte 2,3 Sekunden vor dem Buzzer auch noch den entscheidenden Freiwurf zum 94:93-Erfolg.    

Roy: "Der Arzt hat mir erzählt, dass einige Spieler ihre besten Leistungen gezeigt haben, wenn sie unter dem Wetter leiden. Warum sollte ich dann nicht spielen?"

Der Gag ist durch: Die Minnesota Timberwolves eine Lachnummer? Das war einmal. Das 98:95 gegen New Jersey war gleichbedeutend mit dem dritten Sieg im vierten Spiel. Dabei lagen die Timberwolves zehn Minuten vor dem Ende noch mit 15 Punkten hinten.

"Im Dezember hätten wir noch verloren, mittlerweile stecken wir den Kopf nicht in den Sand, wenn der Gegner mal einen Lauf hat", sagte Al Jefferson, dem mit 40 Punkten ein neuer Karrierebestwert gelang.

Jason und die Negativspirale: Und wie geht es den Nets? Nach der neunten Pleite am Stück kommen Gerüchte auf, wonach Jason Kidd wieder einmal mit einem Weggang liebäugeln soll - bei der Perspektivlosigkeit in East Rutherford wäre es nicht weiter verwunderlich.

Coach Lawrence Frank: "Wir sind nicht hungrig, wir kämpfen nicht genug, ab jetzt wird jede Niederlage noch härter."

Prall: Golden State gewinnt gegen New York 106:104. Nicht weiter erwähnenswert, außer eine Zahl: Warriors' Lette Andris Biedrins griff sich 26 Rebounds ab. 26! NBA-Saison-Rekord!

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