NBA

Mavs-Tornado trifft Memphis

Von Florian Regelmann
NBA, Gasol, Nowitzki
© Getty

München - Memphis liegt geographisch ungünstig. Im äußersten Südwesten Tennessees direkt am Ostufer des Mississippi River und im Einzugsgebiet von Tornados.

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In der Nacht zum Dienstag traf mal wieder ein Tornado die Stadt. Er hatte blaue Trikots an und war ausschließlich im FedEx Forum zu spüren. Zum Glück bekam die Bevölkerung davon wenig mit, denn beim Spiel gegen die Dallas Mavericks waren nur 11.672 Zuschauer in der Arena.

Die Mavs machten von Beginn an das, was sich für ein Spitzenteam gehört, wenn es bei einer der schlechtesten Mannschaften der Liga antritt.

Howard läuft heiß

Dirk Nowitzki und Co. stürmten früh zu einer klaren Führung (33:19 nach dem ersten Viertel)  und spazierten so zu einem lockeren 103:84-Erfolg.

Bester Werfer war Josh Howard, der seine ersten acht Wurfversuche traf und die Partie mit 26 Punkten beendete. Nowitzki lieferte mit 20 Punkten (9/15 aus dem Feld) und 11 Rebounds eine solide Leistung ab.

Für die Mavs (31-13) war es der vierte Sieg in Folge, der zwölfte in den letzten 14 Spielen und der 13. in Serie gegen die Grizzlies (13-32).

Jetzt wird es ernst

Memphis ergab sich früh in sein Schicksal. Nichts war zu sehen von einem Fighting-Spirit eines Ric Flair oder eines Jerry "The King" Lawler. Die beiden Wrestler gehören zu den berühmtesten Söhnen der Stadt. Bester Akteur bei den Grizzlies war noch Rudy Gay mit 18 Zählern.

Für Dallas war der Sieg ein leichter Aufgalopp zu einer Auswärtsreise, die es ab sofort in sich haben wird.

Als nächstes muss man ohne den am Knöchel verletzen Devin Harris (2-3 Wochen Pause) bei den Boston Celtics, Detroit Pistons und Orlando Magic antreten. "Das wird noch ein harter Trip. Boston ist das beste Team der Liga im Moment. Jeder weiß, wie stark Detroit ist. Das wird schwer", so Nowitzki.

Es gibt nur noch wichtige Spiele, machte auch Dallas-Besitzer Mark Cuban klar. Geht es nach Cuban, dem Meister der Übertreibung, haben die Playoffs nämlich schon begonnen.

Unglaublicher Westen

Die Playoffs für die Playoffs sozusagen. Ein Blick auf die Tabelle gibt ihm Recht. Die ersten zehn Teams im Westen sind auch nach über der Hälfte der Saison nur durch acht Spiele getrennt.

Zwei Teams, die den Osten gewinnen könnten, werden gar nicht in die Playoffs kommen. Niemand hat seinen Platz sicher. Eine kleine Schwächeperiode, fünf oder sechs Niederlagen in Serie und selbst ein Team, das jetzt ganz vorne liegt, könnte wieder draußen sein.

Für Cuban macht diese faszinierende Ausgangslage die Saison zur besten Saison aller Zeiten in der NBA. Womit er sein erlaubtes Maß an Übertreibungen pro Tag etwas überschritten hat.

Vielleicht ist Cuban auch deshalb so aufgeregt, weil ein Trade von Jason Kidd nach Dallas immer realistischer wird.

Neues von Jason Kidd

Mit jeder Niederlage der New Jersey Nets. Aktuell haben die Nets neun Mal in Folge verloren. Besserung ist kaum in Sicht und Kidd ist frustriert, dass er ein Triple-Double nach dem anderen fabrizieren kann, es aber alles nichts bringt.

Gespräche zwischen Dallas und New Jersey sollen laufen. Ein mögliches Szenario würde Kidd zu den Mavs bringen im Tausch mit DeSagana Diop, Jerry Stackhouse, Devean George und einigen Draft Picks.

Ein Angebot, das die Mavs sofort annehmen sollten. Der Verlust von etwas Tiefe auf den großen Positionen mit Diop wäre durch Kidd, den besten rebounding Guard der Liga, kompensiert.

Der Verlust von Stackhouse wäre verschmerzbar, da man immer noch Jason Terry als sechsten Mann hätte. George spielt ohnehin keine Rolle, die Draft Picks sind völlig irrelevant.

Die Trade-Deadline ist am 21. Februar. Man darf gespannt sein.

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