NBA

Dirk der Pyromane

Von Haruka Gruber
Nowitzki, Odom, Dallas, Lakers
© Getty

München - Kurz nach dem Spiel war er wieder er selbst. Gewohnt zurückhaltend und reserviert.

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"Ich hatte einfach nur gesagt: 'Lasst uns das Spiel gewinnen.' Es war nichts Besonderes, mehr muss ich dazu auch nicht sagen", sagte Dirk Nowitzki.

Nichts Besonderes? Glaubt man seinen Mitspielern und seinem Coach, war es alles andere als das, was Nowitzki in der Halbzeit-Pause des Spiels der Dallas Mavericks gegen die Los Angeles Lakers (56:55) abbrannte.

Frustriert von einer teils zu laschen Einstellung, verpasste er seinen Teamkollegen offenbar einen Einlauf, der sich gewaschen hatte. Mit Erfolg, schließlich gewannen die Mavs dank einer Leistungssteigerung im dritten Viertel (35:19) das Spitzenspiel der Western Conference mit 112:105.

Feuer entfacht

"Oh Mann, er hat es uns richtig gegeben. Er hat in uns das Feuer entfacht", erzählte Jason Terry. Und Trainer Avery Johnson war regelrecht "stolz" auf den Ausbruch des sonst so bedächtigen 29-Jährigen. "Er hat die richtigen Worte gefunden, und das Team hat daraufhin die richtige Reaktion gezeigt."

Vor allem Lakers' Superstar Kobe Bryant, mit 40 Zählern Topscorer der Partie, wurde nach der Kabinenpredigt intensiver verteidigt, so dass dieser im dritten Spielabschnitt nur zwei Zähler zustande brachte.

"Große Anführer müssen andere zu Höchstleistungen anstacheln. Dirk wächst immer mehr in die Rolle hinein", so Johnson.

26 Punkte, 10 Rebounds

Nach dem zehnten Sieg im zwölften Spiel rangiert Dallas (29-13) im Westen weiterhin auf Rang drei, die Lakers (27-14) sind Sechster.

Nowitzki und Josh Howard gelangen jeweils 26 Punkte und 10 Rebounds, Spielmacher Devin Harris (18) überragte im letzten Viertel, als die Lakers 1:17 Minuten vor dem Ende (101:106) drauf und dran waren, die Begegnung noch mal zu drehen.

Dabei verpassten ausgerechnet Nowitzkis Co-Stars die Verbal-Abrechnung des Deutschen. "Wir waren in einem anderen Raum, ich habe überhaupt nicht darauf geachtet", so Howard.

Gitarrengott Nowitzki

Die Fans bekamen selbstredend ebenfalls nichts mit von der lautstarken Episode in der Mavs-Umkleide, dennoch wurden auch sie Zeuge eines etwas anderen Nowitzkis.

Auf der Videoleinwand des American Airlines Center wurde ein Clip gezeigt, in der Howard, Harris und Terry zu "Bohemian Rhapsody" von "Queen" performten.

Auch dabei: Nowitzki, der mit seinem Gitarrensolo den dreien die Show stahl. Dirk war eben on fire.

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