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Lester wirft Red Sox zum Titel

Von Alexander Marx
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© Getty

München - Die Boston Red Sox sind durch. Zum zweiten Mal in vier Jahren haben sie sich den World-Series-Titel gesichert.

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Die "Best-of-seven"-Finalserie gegen Colorado hielt nicht das, was sich viele Experten von ihr versprochen hatten. Schon nach vier Spielen war Schluss, zu dominant traten die Rotsocken auf.

Die vierte Partie am Sonntagabend gewann Boston mit 4:3. David Ortiz und Jason Varitek brachten mit ihren RBI-Singles die ersten Punkte für den neuen MLB-Champion nach Hause, ehe World-Series-MVP Mike Lowell und Bobby Kielty mit ihren Homeruns für die Entscheidung sorgten.

Die Homeruns von Brad Hawpe im siebten Inning zum zwischenzeitlichen 1:3 und Garrett Atkins (2 RBI) zum 3:4 im 8. Abschnitt kamen zu spät.

Vor einem Jahr noch Chemotherapie

Der siegreiche Pitcher war Jon Lester, der in 5 2/3 Innings keinen Run abgab. Vor einem Jahr musste sich dieser nach einer Krebserkrankung noch einer Chemotherapie unterziehen, nun schrieb der 23-Jährige Geschichte.

In seinem ersten Playoff-Start gewann er gleich das entscheidende Spiel der World Series. Das gelang vor Lester nur den Yankees-Werfern Whitey Ford (1950) und Tiny Bonham (1941).

"Wenn ich auch nur einer Person, die gerade down ist, weil sie Krebs hat, mit meinem Beispiel helfen konnte, und diese Person sagt 'Wenn er das kann, dann kann ich das auch', dann habe ich wirklich viel erreicht", erklärte Lester nach dem Spiel sichtlich bewegt.

"Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber Gott hat Jon Lester den Krebs geschenkt, nur damit er vielen Leuten zeigen kann, dass man eine solche Krankheit überwinden kann", sagte Lesters Pitching-Kollege Mike Timlin über den neuen Helden Bostons. "Er wird seinen Glauben an Gott und die Stärke, die ihm Gott gegeben hat, dazu nutzen, um sehr vielen Menschen eine großartige Geschichte zu erzählen."

Jungstars überzeugen

Doch nicht nur Lester war es, der sich seine Meriten verdiente. Auch die anderen Jungstars wie Jonathan Papelbon und Jacoby Ellsbury trugen einen großen Anteil zum insgesamt siebten Titelgewinn der Red Sox bei.

Closer Papelbon fuhr in der Finalserie drei Saves ein, Ellsbury hatte einen Schlagdurchschnitt von .438. "Einfach phänomenal", freute sich Papelbon nach seiner ersten Meisterschaft.

"Dieses Team spielt mit sehr viel Herz. Wir haben sehr hart für den Erfolg gearbeitet und ein richtig gutes Team geschlagen", ergänzte Varitek.

Fan-Party in Boston

In Boston stürmten kurz nach Mitternacht zehntausende Fans auf die Straßen und feierten vor allem rund um das Stadion der Red Sox, den Fenway-Park, ausgiebig den Titel.

"Ich hoffe, die Leute in Boston flippen jetzt aus. Die haben es absolut verdient und sind ein großer Bestandteil unseres Klubs", jubelte Lowell.

"Unser Titel 2004 war für alle Großeltern, die 86 Jahre warten mussten. Die Meisterschaft jetzt ist für alle", sagte der strahlende Vorstandsvorsitzende Thomas Werner.

Am 30. Oktober 2004, nach dem damaligen World-Series-Sieg gegen St. Louis, feierten drei Millionen Fans in Boston Mannschaft und Meisterschaft. Ein ähnlicher Ansturm wird auch am Dienstag erwartet, wenn sich die neuen Champions zu Hause im Baseball begeisterten Boston präsentieren.

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