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Giants vs. Fins: Wo liegt nochmal London?

Von Andreas Allmaier/Florian Regelmann
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© Getty

München - Vor Week 9 hat der Spielplan Week 8 geschrieben. Eigentlich schade, denn in der NFL steht diese Woche nicht mehr als ein Überbrückungs-Spieltag auf dem Programm. Alles wartet bereits auf das größte Spiel aller Zeiten: Colts - Patriots.

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Trotzdem hat auch der achte Spieltag wieder einige interessante Facetten zu bieten. Vor allem die Europa-Premiere der NFL in London bestimmt die Schlagzeilen.

Das SPOX-Sixpack zu Week 8:  

1. Die NFL in Europa 

Mercedes, Meissner Porzellan, Lederhosen und Kuckucksuhren: alles Exportschlager, die in den USA geschätzt werden. Und was exportieren die USA nach England? Die Miami Dolphins! Das schlechteste Team der NFL. Im Wembley-Stadion versucht das Team aus Florida, das bisher alle sieben Saisonspiele verloren hat, mit den New York Giants (5-2) mitzuhalten.

Das ist, sagen wir mal, eher unwahrscheinlich. Trotzdem dürfen die Dolphins am ersten echten NFL-Spiel außerhalb von Nordamerika teilnehmen. Der Star ist der Event.

Miamis Vorbereitung lässt jedenfalls zu wünschen übrig. "Ich würde London auf keiner Landkarte finden, wenn die da keine Namen drauf schreiben würden", sagte Dolphins-Linebacker Channing Crowder. "Ich schwöre es. Ich hab keine Ahnung von so was. Ich weiß, dass Italien wie ein Stiefel aussieht." Na immerhin. Dass in London Englisch gesprochen wird, wusste Crowder bisher übrigens auch noch nicht. Aber halt: Am Ende konnte er doch noch was mit London anfangen: "Ich kenne London Fletcher (Linebacker der Washington Redskins; d. Red.). Wir waren mal zusammen im Trainingslager. Aber er ist schwarz, deshalb kommt er wohl nicht aus London." Gut, dass Reisen bildet.


2. Das größte Spiel aller Zeiten

NFL-Week 8, schön und gut. Aber in den USA, dem Land, das Superlative und guten Football liebt, richten sich die Blicke schon voller Sehnsucht Richtung nächstes Wochenende. "Das größte Spiel in der Geschichte der regulären Saison", nennen die Amerikaner die Partie, die sich in Woche 9 ergeben könnte - das Aufeinandertreffen zweier ungeschlagener Teams.

Doch gemach. Bevor sich die Indianapolis Colts (6-0) und die New Englands Patriots (7-0) zum wahren Kampf der Giganten treffen können, müssen sie erstmal Carolina (4-2) und Washington (4-2) schlagen.

Die Colts sollten mit Vinny Testaverdes Panthern keine großen Probleme haben. Die Redskins könnten da für Tom Brady und Co. schon eher ein Problem werden. Für Washington-Coach Joe Gibbs ist sein Team "der größte Underdog in der Geschichte". Running Back Clinton Portis behauptet dagegen, die Redskins hätten ebenso viel Talent wie New England. Klarer Fall: Beide haben unrecht.

3. Rekordjagd

Vor dem Spiel der Spiele nächste Woche haben Brady und Peyton Manning noch die Chance, ihre Namen in die Rekordbücher einzutragen. Ein Sieg und beide Quarterbacks hätten als erste in der Geschichte das Kunststück geschafft, gegen jedes der anderen 31 Teams mindestens einnmal gewonnen zu haben. Wie schwer dies zu erreichen ist, zeigt, dass es selbst Brett Favre in all den Jahren noch nicht geschafft hat. Ihm fehlt ein Erfolg gegen Kansas City. Die Chance für einen Sieg gegen die Chiefs bietet sich Favre nächste Woche. Schwer macht es auch die Natur des Spielplans. Gegen Washington spielt Brady mit den Pats in siebeneinhalb Jahren erst zum zweiten Mal.

4. Die Chargers und die Waldbrände

Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien hatten auch Auswirkungen auf die San Diego Chargers. Sie mussten während der Woche wie so viele aus ihren Häusern flüchten und ihr Trainingsquartier kurzerhand nach Arizona verlegen. Ihre Heimstätte, das Qualcomm Stadium, diente in dieser Zeit als Zuflucht für tausende Evakuierte. Ob die Chargers ihre Partie gegen Houston würden austragen können, stand in den Sternen. Doch mittlerweile sind die Winde zum Glück schwächer geworden und die Waldbrände im Griff. Es wird ein emotionaler Tag werden in San Diego. Die Chargers haben jede Motivation, ihr bestes Spiel der Saison abzuliefern. 

5. Bitte keine Garantien mehr!

Es ist ja Mode geworden, vor allem in der NFL, Siege zu garantieren. Aber mittlerweile fühlt sich jeder bemüßigt, einen Erfolg zu versprechen. Wirklich jeder. Diese Woche war es St. Louis-Tight-End Randy McMichael, der "garantierte", dass seine 0:7-Rams diesen Spieltag ganz sicher die Cleveland Browns besiegen würden. Was ist nur aus Joe Namaths sensationellem Spruch geworden?!

6. Die Lions feiern imaginären Super Bowl-Triumph

Normalerweise ist es üblich, dass der Coach nach dem Sieg im Super Bowl mit einer Dusche versehen wird. Oder wenigstens nach einem Erfolg im AFC- oder NFC-Championship-Game. Für die jahrelang erfolglosen Detroit Lions reichen vier Siege in einer Saison. Nach dem Sieg über Tampa vergangene Woche gab es für Coach Rod Marinelli eine schöne Gatorade-Dusche. Was passiert, wenn die Lions diese Woche auch noch in Chicago gewinnen? Unvorstellbar.

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