And the Oscar goes to... Dirk Nowitzki!

Von Martin Gödderz
Hauptdarsteller, Laudator und Gesangs-Talent auf einem Bild versammelt
© spox
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Bester Schnitt: Philadelphia 76ers

Der beste Schnitt ist ja immer so ein Preis, der etwas untergeht. Oder sagen einem die Namen Mark Sanger, William Goldenberg und Kirk Baxter etwas? Sind schließlich die Oscar-Gewinner der letzten drei Jahre. Die Namen im Kader der Philadelphia 76ers sind fast genauso unbekannt. Zumindest stehen Männer wie Jerami Grant oder JaKarr Sampson auf den Listen von Scouts und Fans nicht gerade ganz oben.

Aber eines muss man den Sixers und Sam Hinkie mal lassen: Anders als halbtot vor sich hergammelnde Teams wie die Lakers, Pistons oder Knicks, hat man in der Stadt der brüderlichen Liebe wenigstens einen klaren, knackigen Schnitt gezogen. Das führte zwar dazu, dass Philly in diesem Jahr so unfassbar schlecht war, dass Pizzerias ihre Promotionen schon auf Tiefstniveau anpassen mussten. Aber was soll's: In spätestens drei, vier oder fünfzig Jahren gehen sie ab, diese Sixers! Und dann kann sich der Gewinner unseres heutigen Preises so richtig freuen.

Die Nominierten: Die Medienabteilung der Toronto Raptors mit der Love-Story des Jahres, das Jahr aus dem Blick der Phantom-Kamera

Bestes Kostümdesign: Sacramento Kings Ugly Sweaters

Während sich die einen noch die Mäuler zerreißen, ob diese Jerseys mit Ärmel jetzt Style haben oder viel zu wenig traditionell sind, ist schon der nächste Marketing-Hammer auf dem Markt: Die Ugly Sweaters. Natürlich wurden die NBA-Profis sofort reingestopft in diese Dinger. Und wer auch immer das Foto-Shooting der Sacramento Kings angeleitet hat, wir sollten dieser Person unendlich dankbar sein.

Wie Highschool-Absolventen lächeln die Herren Gay, Stauskas und Co in die Kamera. Bestens gestylt, optisch hochwertig und dann erst diese Foto-Collagen: Feinste Microsoft Paint Arbeit.

Favorit: Rookie Nik Stauskas, der nicht nur lieb mit Katzen posierte, sondern sich auch mit alltäglichen Rookie-Problemen rumschlägt.

Die Nominierten: Russell Westbrooks Halloween-Outfit, Andre Drummund

Bester animierter Spielfilm: Splash Brothers

Das Jahr 2014 war ja auch der endgültige Durchbruch des kongenialen Duos aus Oakland. Mario und Luigi sammeln Münzen, Stephen Curry und Klay Thompson sammeln Punkte. Laufen die beiden heiß und schalten in den Videospiel-Modus, ist Space Jam im Vergleich ein realistischer Dokumentarfilm. Vom besten NBA-Backcourt aller Zeiten reden schon einige nach teils unmenschlichen Leistungen.

Die Warriors 2014 kämpfen mit offenem Visier und ohne Rücksicht auf Verluste. Das alles dank Steph und Klay. Besser als Timon und Pumba, besser als Susi und Strolch. Kurzum: Mister Walt Disney wäre stolz auf die Splash Brothers.

Die Nominierten: Die NBA-Version von Game of Thrones, NBA2K15 für die Einbindung von Shaq

Bestes Makeup und beste Frisuren: Anthony Davis

Es ist ganz offensichtlich: Der Trend geht zur Monobraue. Die Vorteile liegen auf der Hand. Sie ist markant, sie bedarf wenig Pflege und vor allen Dingen verleiht sie anscheinend Superkräfte. Denn mit der Unibrow lässt es sich plötzlich ohne Probleme blocken, Gegenspieler sind auch nicht mehr als kleine Spielfiguren und auch sonst lässt es sich damit ganz gut Basketball spielen.

Die schönste Modeerscheinung seit der Haare von Dennis Rodman und des Schnäuzers von Larry Bird pflügt sich ihren Weg durch die Liga und sie hat bereits prominente Anhänger gefunden. Sie wächst, und wächst und wächst.

Die Nominierten: Chris Douglas-Roberts Rasta-Pilzfrisur, Iro-Marcin in "Meeeein Schatz"

Bester Kurzfilm: Mr. Cory Jefferson

In der beschaulichen Kleinstadt Tacoma kam Corey Allen Jefferson am 26. Dezember 1990 zur Welt. 2014 zogen ihn die San Antonio Spurs mit dem letzten Pick des NBA-Drafts. Relativ schnell merkte man in Texas aber, dass man da keinen zweiten Manu Ginobili geholt hat.

Schnell ging es für Jefferson nach Brooklyn. Vier Dreier probierte Jefferson bis zum 10. Dezember 2014. Das ist die Geschichte des Mannes, der an eben jenem Dezembertag gegen die Chicago Bulls den Wurf des Jahres nahm...

Die Nominierten: Okay, werden wir mal ernst. Jeff Green hätte es hierfür ja auch verdient gehabt. Oder Damian Lillard für dieses Ding.

Sonderoscar: New York Knicks für "Das Streben nach Unglück"

Hin und wieder gibt es dann ja auch noch eine Auszeichnung für Filme, die man nicht so recht einordnen kann. So wie zum Beispiel die Real-Satire der New York Knicks 2014. Wie immer wurde im Big Apple ganz großes Kino produziert, eben nur nicht für die eigenen Fans. Selbst der Zenmaster hat kein positives Chi gebracht für die Franchise, die einfach nicht auf die Beine kommt.

Was die Knicks auch machen, sie machen es falsch. Wie bei Dinner for One stolpern sie immer wieder torkelnd über den gleichen dämlichen Tigerkopf. Täglich grüßt das Murmeltier und Derek Fisher, Carmelo Anthony und Co. wachen im immer gleichen Alptraum auf. So schlecht wie am Ende des Jahres 2014 ging es den Knicks selbst zu den legendären Zeiten von Über-GM Isiah Thomas nicht.

Ehrenoscar: Donald Sterling

Der Preis für das Lebenswerk geht an keinen Geringeren als den Godfather of Clippers-Franchise. In den letzten Jahren war es ja beinahe ruhig geworden um den alten Herren mit den Rassismus-Problemen, seit die Clippers damit angefangen hatten vernünftig Basketball zu spielen. Dann wurde Donald Sterling blöderweise dabei aufgezeichnet, wie er seiner Ex-Freundin, sagte, dass sie keine Farbigen mehr zu Spielen der Clippers mitbringen solle. Nicht gerade die cleverste Aussage für den Besitzer eines NBA-Teams.

Adam Silver reagierte schnell und so war nach 33 Jahren Schluss für den Mann, der seinen Point Guard Baron Davis einst als Bastard bezeichnete und auch sonst eine offene Abneigung gegenüber Schwarzen hegt. Die Bilanz der Clippers seit Sterling sie 1981 übernahm? 0 Titel und ganze 7 Playoffteilnahmen. Wenigstens zeigte sich der 80-Jährige geständig (haha!). Tipps für den Ruhestand kann sich Sterling ja von Mario Balotelli abholen.

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