Von einer Legende vor Gericht gezerrt

Von SPOX
Louis van Gaal, die DFB-Frauen und LeBron James gehören zu den größten Verlierern 2011
© spox

Wie jedes Sportjahr hat auch das Jahr 2011 wieder Gewinner und Verlierer hervorgebracht. SPOX widmet sich in Teil zwei des Jahresrückblicks den gefallenen Helden. Die zehn größten haben es in die Top 10 geschafft.

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Sportler des Jahres werden in den meisten Ländern gewählt, aber wie sieht es im internationalen Vergleich aus? Diese Frage wird eher selten beantwortet. SPOX hat es getan und ein Ranking der Top 10 der Gewinner und Verlierer des Sportjahres 2011 erstellt.

Zwar aus deutschem Blickwinkel, schließlich sind die Leistungen der deutschen Athleten für ein deutschsprachiges Sportportal am präsentesten, aber stets mit dem Blick über den nationalen Tellerrand hinaus.

Teil zwei befasst sich mit den Verlierern. Die Reihenfolge, die SPOX für die Top 10 aus ursprünglich rund 30 Kandidaten erstellt hat, ist selbstverständlich subjektiv. Außerdem erhebt die Liste keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.

Umso besser kann man darüber in den Kommentaren diskutieren. Nennt uns Eure Rankings, sagt uns, wer Eurer Meinung nach in die Top 10 gehört und wer nicht!

Teil 1: Die Gewinner des Jahres 2011

Platz 10: Caroline Wozniacki (DEN, Tennis)

Die Nummer eins der Tennis-Welt eine Verliererin? Klingt provokativ, aber im Tennis ist es eben nicht alles, am Ende des Jahres die meisten Punkte gehamstert zu haben. Das hat die Dänin schon zum zweiten Mal in Folge geschafft. Auch um Werbeverträge braucht sie sich bei ihren Erfolgen und ihrem Aussehen keine Gedanken zu machen.

Aber ihr fehlt eben dieser eine große Sieg, dieser Triumph bei einem der vier Grand-Slam-Turniere. Sie selbst ist von den immer wiederkehrenden Fragen danach genervt, aber sie scheint eben auch nicht die spielerischen oder mentalen Mittel zu haben, um in den Momenten, in denen es gegen die Besten darauf ankommt, das bessere Ende zu haben.

2011 verlor Wozniacki in Melbourne und in Flushing Meadows jeweils im Halbfinale. In Paris war sogar schon in der dritten Runde Schluss, in Wimbledon in der vierten. Ohne Grand-Slam-Titel wird sie nie eine ganz Große, Weltranglistenplatz eins hin oder her.

Platz 9: David Haye (GBR, Boxen)

Der Engländer ging ungeschlagen und mit einer riesig großen Klappe in das Jahr. Endlich erfüllte sich sein Wunsch, einem der Klitschkos im Ring zu zeigen, dass die ukrainischen Brüder rein gar nichts drauf haben.

So malte er sich das aus und seinen Gegnern mit martialischen Zeichnungen auf Plakaten auf. Doch im Ring kam vom großen Showman dann herzlich wenig. Er hielt sich gegen Wladimir Klitschko zwar besser als viele andere Gegner, aber das konnte nicht sein Anspruch sein. Eine ernsthafte Siegchance hatte er jedenfalls nie.

Dass er danach zurückgetreten ist, war im ersten Moment konsequent. Dass er jetzt aber wieder offen von einem Fight gegen Witali Klitschko spricht, ist alles andere als konsequent.

Das darbende Schwergewicht braucht einen Showman wie Haye, aber nur, wenn er sich im Ring besser anstellt als im Juni gegen Wladimir.

Platz 8: Nick Heidfeld (GER, Formel 1)

Alles lief so gut, Heidfeld schien in seiner Formel-1-Karriere endlich mal Glück zu haben. Dank des großen Pechs von Robert Kubica, der nach seinem schweren Rallye-Unfall auch in der Kandidatenliste für dieses Ranking stand, kam Heidfeld plötzlich zur Rolle als Nummer eins bei Lotus-Renault, einem vermeintlichen Spitzenteam dieser Formel-1-Saison.

Gleich im zweiten Rennen stand Heidfeld auf dem Podium, doch dann folgte der Abstieg. In den Rennen war er immer wieder gut unterwegs, aber Heidfeld startete wegen großer Schwächen im Qualifying immer von viel zu weit hinten.

Das führte dazu, dass er nach dem Rennen in Ungarn vor die Tür gesetzt und durch Bruno Senna ersetzt wurde. Wahrscheinlich das unrühmliche Ende seiner Formel-1-Karriere, denn es ist nicht anzunehmen, dass Heidfeld noch einmal ein konkurrenzfähiges Cockpit bekommen wird. Dazu hat sein Ruf in den Monaten bei Lotus-Renault zu sehr gelitten.

Platz 7: LeBron James (USA, NBA)

Was war das für eine Show, die LeBron James anlässlich seines Wechsels zu den Miami Heat 2010 veranstaltet hatte. Es sollte sein Dreamteam sein, seine Eintrittskarte in den NBA-Olymp.

Dieses Unterfangen ist im ersten Anlauf gründlich daneben gegangen. Nicht einmal in erster Linie wegen der Niederlage gegen die Dallas Mavericks in den Finals, so etwas kann selbst den besten Teams passieren.

Vielmehr war es die Rolle, die James in den ganzen Playoffs gespielt hat, die ihn in keinem guten Licht hat dastehen lassen. Immer wieder versagte er in den letzten Vierteln der entscheidenden Spiele. Er warf Backsteine und übernahm deshalb viel zu wenig Verantwortung.

Die Heat waren in den Playoffs nicht sein Team, sie waren wie in den Jahren zuvor das Team von Dwyane Wade. Und das, obwohl sich Wade wegen einer Verletzung zeitweise nur über das Feld schleppte.

Endgültig lächerlich machte er sich mit einer Aussage nach der Finalniederlage. Angesprochen auf Leute, die seine Niederlage schadenfroh beobachteten, meinte er, dass ihm das egal sei, weil diese Leute ja in ihre eigene bescheidene Realität zurückkehren müssten, während er sein tolles Leben weiterführen könne.

Platz 6: Arthur Abraham (GER, Boxen)

Eigentlich war er schon ein Verlierer, bevor das Jahr überhaupt begonnen hatte. Abraham wollte im Super-Mittelgewicht die USA im Sturm erobern und das Super-Six-Turnier gewinnen. Allerdings kam er nach zwei schweren Niederlagen gegen Andre Dirrell und Carl Froch schon extrem angeschlagen ins neue Jahr.

Irgendwie hatte er es aber trotz der Pleiten ins Halbfinale des Turniers geschafft und sann dort gegen den haushohen Favoriten Andre Ward auf Wiedergutmachung. Die misslang aber gründlich, denn Abraham war gegen den Amerikaner absolut chancenlos und ruinierte sich mit der dritten Pleite in Folge seinen Ruf gründlich.

Fraglich, ob Abraham nach diesem Jahr jemals wieder auf die Beine kommt.

Die Plätze 5 bis 1