Nowitzki unterliegt dem Außerirdischen

Von SPOX
Dirk Nowitzki, Sebastian Vettel und Borussia Dortmund haben gegen Mister X verloren
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Platz 5: Ruhrpott-Klubs (GER, Fußball)

Gemeint sind damit Borussia Dortmund und Schalke 04. Die Lokalrivalen haben nämlich beide ein außergewöhnliches Jahr hinter sich.

Dortmund gewann nicht nur mit einer ganz jungen Mannschaft um neue Stars wie Nuri Sahin und Mario Götze in beeindruckender Manier die Meisterschaft, der BVB setzte in Sachen Spielsystem und -philosophie in Deutschland sogar neue Maßstäbe. Auch in der neuen Saison ist das Team nach holprigem Start wieder gut in Tritt gekommen und auf Augenhöhe mit dem FC Bayern München. Einziger Wermutstropfen ist das schwache Abschneiden in der Champions League gewesen.

Genau in der hat Schalke alle überrascht. Die Knappen stießen in der Vorsaison sensationell bis ins Halbfinale vor. Auf dem Weg dorthin schalteten sie große Namen wie den FC Valencia und Titelverteidiger Inter Mailand aus. Gegen das Team, das den FC Bayern rausgeworfen hatte, glänzte Schalke besonders. Highlight war das 5:2 im Hinspiel in San Siro.

Im Halbfinale ging Schalke dann zwar gegen Manchester United unter, als Trost gab es aber den DFB-Pokalsieg durch einen 5:0-Kantersieg gegen Duisburg.

Auch in der neuen Saison läuft es für Schalke sehr gut, obwohl sie den plötzlichen Rücktritt von Trainer Ralf Rangnick verkraften mussten.

Platz 4: FC Barcelona (ESP, Fußball)

Die Konstanz, mit der Barca den Vereinsfußball auch in diesem Jahr wieder beherrscht hat, muss für die Gegner erschreckend sein. Die Katalanen haben zum dritten Mal in Folge die Meisterschaft geholt und dabei wieder einmal Real Madrid hinter sich gelassen.

Dazu ist Barca nach einem Jahr Pause wieder zum CL-Titel marschiert - und zwar in beeindruckender Manier. Sie haben im gesamten Wettbewerb nur ein einziges Spiel verloren, das Achtelfinal-Hinspiel gegen den FC Arsenal (1:2). Die übrigen Gegner waren chancenlos, auch Real im Halbfinale und Manchester United im Finale.

Lionel Messi erzielte zwölf Tore und krönte sich damit schon zum dritten Mal in Folge zum Torschützenkönig der Champions League.

Platz 3: Sebastian Vettel (GER, Formel 1)

Der jüngste Doppelweltmeister der Formel-1-Geschichte hat eine Saison der Superlative hinter sich. Der 24-Jährige gewann elf von 19 Rennen und übertraf mit 15 Pole-Positions den 19 Jahre alten Rekord von Nigel Mansell (14). Auch die Zahl an Führungsrunden, die Vettel 2011 absolviert hat, war Rekord. Nur in zwei Rennen sammelte er keine einzige Führungsrunde.

In Japan krönte sich Vettel bereits vier Rennen vor Saisonende zum Champion - und das bei einem Punktesystem, das die Titelentscheidung eigentlich so weit wie möglich nach hinten verschieben sollte. Letztlich hatte Vettel 122 WM-Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Jenson Button. Mit 392 Zählern hat er 136 mehr geholt als bei seinem ersten Titelgewinn 2010.

Platz 2: Dirk Nowitzki (GER, NBA)

Es dauerte bis exakt eine Woche vor seinem 33. Geburtstag, dann hatte sich der Lebenstraum von Nowitzki erfüllt. Er war NBA-Champion und gleichzeitig MVP der Finals gegen die Miami Heat. Genau gegen diese Heat war sein Titeltraum im ersten Anlauf vor fünf Jahren noch geplatzt.

Diesmal führte er seine Dallas Mavericks mit fast 28 Punkten im Schnitt gegen die vermeintliche Übermacht der drei Superstars LeBron James, Dwyane Wade und Chris Bosh in sechs Spielen zum Triumph - dem ersten in der Geschichte des Teams, das vor der Saison so gut wie niemand auf der Liste der Titelfavoriten hatte.

Auch wenn er danach körperlich und mental nicht mehr in der Lage war, die Nationalmannschaft bei der EM zu Erfolg und Olympia-Qualifikation zu führen, zeigt auch seine Wahl zu Deutschlands Sportler des Jahres, welch außergewöhnlichen Weg Nowitzki in den letzten zwölf Monaten gegangen ist.

Platz 1: Novak Djokovic (SRB, Tennis)

Das Ranking ist bewusst international gehalten und international war Nole in diesem Jahr die größte Nummer im Sport. Was für eine Saison! Der Serbe hat drei von vier Grand-Slam-Titeln gewonnen.

Seine einzige Niederlage bei einem der vier großen Turniere war dann auch noch das Halbfinale der French Open gegen Roger Federer - das vielleicht beste Match des ganzen Jahres. Ein brillant spielender Djokovic unterlag nach davor 41 Siegen ohne eine einzige Niederlage im Jahr 2011 einem noch brillanteren Federer in vier Sätzen 6:7, 3:6, 6:3, 6:7.

Nach dem Sieg bei den US Open, zu dem er sich trotz immer wiederkehrender Rückenschmerzen noch quälte, verhinderte lediglich sein Körper, dass er die ATP-Finals in London auch noch gewann und Serbien erneut ins Davis-Cup-Finale führte.

Das ändert aber wenig an seinem generell überragenden Jahr, das er mit einer Bilanz von 70-6 Siegen, 12,6 Millionen Dollar Preisgeld und natürlich Platz eins in der Weltrangliste beendet hat.

Der große SPOX-Jahresrückblick 2011