Ein Fohlen startet durch

Von Sebastian Hahn
Mahmoud Dahoud war einer der Garanten für den Gladbach-Sieg
© getty

Wer kann sich für die Startelf empfehlen, wem gelingt in dieser Saison endlich der Durchbruch und wer entwickelt sich zum absoluten Knaller-Transfer? Page 2 blickt in der Rookie Ladder wöchentlich auf die Leistungen der jungen Wilden in der Bundesliga. In der sechsten Ausgabe gibt's erfolgreiche Gladbacher, ein Hertha-Duo und ein 96er überzeugt trotz der Niederlagenserie.

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1. Mahmoud Dahoud (Borussia Mönchengladbach)

Die Borussia hat den Grundstein für den Turnaround gelegt - und Dahoud war neben Raffael einer der Schlüsselfaktoren für den ersten Saisonsieg der Gladbacher. Nach guten Ansätzen im Derby gegen Köln vertraute Interims-Coach Andre Schubert dem Youngster von Beginn an und wurde nicht enttäuscht. Der 19-Jährige wirbelte hinter Raffael und bereitete den Augsburgern ordentlich Probleme, sein Treffer zum 4:0 krönte eine bockstarke Anfangsphase. Auch danach steckte der U19-Nationalspieler nicht auf und kam noch zu ein paar Chancen. Dahoud und Gladbach 2015/16: Watch out for this!

2. Mitchell Weiser (Hertha BSC)

Weisers Formkurve steigt in den letzten Wochen rapide an - so auch gegen den 1. FC Köln. Als Rechtsverteidiger schaltete sich der Ex-Münchner immer wieder mit in die Offensive ein und bereitete den Kölnern einige Probleme. Auch defensiv hat sich der 21-Jährige zu einer festen Stütze der Berliner entwickelt und demonstrierte das auch gegen den Effzeh. Highlight war dabei seine Klärungsaktion auf der Linie gegen Gerhardt. Das Duell mit Kölns DFB-Kicker Jonas Hector entschied er klar für sich.

3. Niklas Stark (Hertha BSC)

Nach einem holprigen Start für die Hertha am Wochenende machte Stark in Abwesenheit von Kapitän Langkamp seine Startelf-Ambitionen geltend. Kölns Knipser Modeste stellte er über die komplette Spielzeit lang kalt, ansonsten hatte er die beste Zweikampfquote der Berliner vorzuweisen. Stark überzeugte mit einer ruhigen und abgeklärten Partie, die für die Zukunft einiges hoffen lässt.

4. Michael Gregoritsch (Hamburger SV)

Er kam, sah und feierte! Gregoritsch riss nach seiner Einwechslung für Ilicevic die HSV-Offensive an sich und bereitete den Ingolstädtern mehr Probleme als die restlichen elf Hamburger davor. Sein Freistoß, der am Ende zum Siegtreffer führte, wäre auch gefährlich geworden, wenn er nicht abgefälscht worden wäre. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis Bruno Labbadia ihm wieder die Chance in der Startelf gibt.

5. Kenan Karaman (Hannover 96)

Ja, Hannover 96 hat schon wieder verloren. Und ja, eigentlich müssten Michael Frontzecks Tage in Hannover gezählt sein. Aber nicht nur, weil er mit den Niedersachsen keinen Erfolg hat, sondern auch weil Kenan Karaman trotz guter Leistungen bei ihm scheinbar keinen Platz in der Startelf sicher hat. Denn wann immer der 21-Jährige auf dem Feld stand, belebte er das Offensivspiel der 96er - selbst wenn dabei er meist von der Bank kam. Gegen Stuttgart war er, nicht nur wegen seines Treffers, neben Hiroshi Kiyotake der beste Mann im Angriff der Gastgeber. Mal schauen, ob das für einen Startelfeinsatz am Wochenende reicht.

6. Leroy Sane (FC Schalke 04)

Der Youngster kam zwar wieder von der Bank, drückte dem Schalker Spiel aber dennoch seinen Stempel auf. Sane fügte sich nach seiner Einwechslung gut in das Offensivspiel der Schalker ein und bereitete der Frankfurter Defensive, die in den letzten Minuten weit aufgerückt war, große Probleme. Sein Solo vor dem 2:0 war dann schlichtweg überragend. Andre Breitenreiter ist dabei, einen Rohdiamanten zu schleifen.

7. Andreas Christensen (Borussia Mönchengladbach)

Der erste Saisonsieg der Gladbacher brachte auch die beste Saisonleistung der Chelsea-Leihgabe mit sich. Christensen harmonierte mit Alvaro Dominguez deutlich besser als mit Marvin Schulz, Roel Brouwers oder Martin Stranzl. Der 19-Jährige überzeugte erstmals im Fohlen-Dress mit einem soliden Zweikampfverhalten und zeigte sogar zarte Ansätze in der Spieleröffnung.

8. Andre Ramalho (Bayer Leverkusen)

Durfte gegen Mainz erstmals neben Tah in der Innenverteidigung beginnen und erlebte einen vergleichsweise ruhigen Abend. Leistete sich keine großartigen Fehler und stoppte die meisten Mainzer Offensivbemühungen ohne Probleme. Leistete sich im Gegensatz zu Tah keinen größeren Patzer und steht deshalb vor seinem Teamkollegen.

9. Yannick Gerhardt (1. FC Köln)

Gerhardt stach als einziger von Peter Stögers Jokern. Der 21-Jährige belebte das Offensivspiel des Effzeh sichtbar und stellte die Defensive der Berliner durchaus vor Probleme. So kratzte Weiser einen seiner Kopfbälle erst in letzter Sekunde von der Linie. Je nachdem wie lange Kevin Vogt ausfällt, könnte am Wochenende sogar ein Startelf-Einsatz winken.

10. Jonathan Tah (Bayer Leverkusen)

Tah erlebte ähnlich wie Ramalho einen ruhigen Abend und scheint nach sechs Spielen im Bayer-Dress auch gut ins Team integriert. Der 19-Jährige schaltete die Mainz-Stürmer über 90 Minuten aus und leistete sich nur einen groben Schnitzer, als er gegen Malli am Strafraum wegrutschte und dem Mainzer so eine Großchance ermöglichte.

Auf den Plätzen: Pavel Kaderabek (TSG 1899 Hoffenheim), Julian Weigl (Borussia Dortmund), Konstantinos Stafylidis (FC Augsburg)

Die Rookie Ladder wird nach jedem Spieltag über zwei Hauptkriterien erstellt. Zum einen wird der generelle Eindruck, den der Spieler durch positive/negative Ereignisse im Spiel hinterlässt, bewertet. Zum anderen werden die Statistiken des Spielers herangezogen. Beides wird miteinander abgewogen und so entsteht das Top-10-Ranking. Dabei werden nur Spieler bewertet, die folgende Kriterien erfüllen:

1. Der Spieler darf nicht vor dem 1.1.1992 geboren sein, sprich zum Ende des Jahres 2015 nicht älter als 23 Jahre sein.

2. Der Spieler darf vor Saisonbeginn nicht mehr als 25 Spiele in der Bundesliga absolviert haben. Im Laufe der Spielzeit darf der Akteur diese Marke aber überschreiten, ohne aus dem Ranking zu fallen. Spieler, die unter 23 sind aber schon mehr als 25 Spiele in der Bundesliga absolviert haben (z.B. Mario Götze), werden nicht bewertet.

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