Olympia 2018: Im neutralen Trikot: Fehlstart für Russlands Eishockey-Altstars

SID
Das russische Team verlor überraschend gegen die Slowakei.
© getty

Nach dem Fehlstart in die olympische Gold-Mission von Pyeongchang wollte Russlands Eishockey-Altstar Ilja Kowaltschuk nicht auch noch ein zweites Mal ausrutschen.

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"Schön" sei das neutrale Trikot, das der Rekordweltmeister wegen des Staatsdopings bei den Winterspielen von Sotschi tragen muss, "mir gefällt es", sagte der ehemalige NHL-Torjäger - und verzog keine Miene.

Die 2:3 (2:2, 0:0, 0:1)-Pleite zum Auftakt gegen die Slowakei war schlimm genug. Da wollte der 34-Jährige nicht auch noch einen Krach mit dem Internationalen Olympischen Komitee riskieren. Am weißen Trikot mit der Nummer auf der Brust, ganz ohne die Insignien Russlands, hatte es nicht gelegen, dass der Topfavorit schon im ersten Spiel strauchelte.

Letztes Olympia-Gold 1992

"Unser Powerplay war schlecht. Das ist eine Sache, die wir auf jeden Fall verbessern müssen", befand Kowaltschuk, neben dem 39-jährigen Pawel Dazjuk nach der NHL-Absage der prominenteste Eishockeyspieler in Pyeongchang: "Sie haben ein Tor in Überzahl gemacht, wir nicht, das war der Unterschied." Kleiner Trost: Auch die USA leisteten sich in der Vorrundengruppe B eine überraschende 2:3 (1:0, 1:0, 0:2, 0:1)-Niederlage nach Verlängerung gegen den krassen Außenseiter Slowenien.

Dass die Russen unter olympischer Flagge spielen müssen, ist eigentlich kein schlechtes Omen. Denn ihr achtes und bislang letztes Olympia-Gold 1992 hatten sie auch im Zeichen der fünf Ringe gewonnen - nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion als Vereintes Team. Diesmal nannte sie der Stadionsprecher "Olympische Athleten aus Russland", bei ihren Toren wurde der 60er-Jahre-Hit "Those were the days" eingespielt, dessen Melodie auf ein russisches Volkslied zurückgeht.

USA verspielen ebenfalls 2:0 Führung

Die rund 1000 Fans der Sbornaja unter den 4025 Zuschauern ließen sich vom olympischen Bann nicht beeindrucken: Zahlreiche Nationalflaggen und Trikots tauchten die Ränge in Weiß, Blau und Rot, "Rossija"-Rufe schallten durch die Arena. Nach der schnellen 2:0-Führung durch Wladislaw Gawrikow (3.) und Kirill Kaprisow (5.) drehten Peter Olvecky (17.), Martin Bakos (18.) und Peter Ceresnak (49.) aber das Spiel.

Dazjuk, der 2016 seine NHL-Karriere nach 1110 Spielen und zwei Stanley-Cup-Triumphen mit den Detroit Red Wings beendet hatte, zeigte in einigen Szenen seine Klasse auch noch im hohen Alter von 39 Jahren. Der fünf Jahre jüngere Kowaltschuk, der mit einer Rückkehr in die NHL liebäugelt, enttäuschte dagegen auf ganzer Linie.

Die USA mit dem Zweitliga-Verteidiger James Wisniewski von den Kassel Huskies verspielten ebenfalls eine 2:0-Führung durch Brian O'Neill (18.) und Jordan Greenway (33.), den erste Afroamerikaner in ihrem olympischen Eishockey-Team. Blas Gregorc (46.) und Jan Mursak (59./61.) machten die zweite Überraschung des Tages perfekt.

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