IOC veröffentlicht Urteilsbegründung im Fall des ehemaligen Bob-Pilot Alexander Subkow

SID
Alexander Subkow freut sich in Sotchi nach seiner Fahrt
© getty

Der vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) gesperrte ehemalige Bob-Pilot Alexander Subkow ist in der am Donnerstag veröffentlichten detaillierten Urteilsbegründung konkret belastet worden. Darin heißt es unter anderem, dass zwei Proben des 43-Jährigen, dem die beiden Olympiasiege von Sotschi im Zweier- und Viererbob aberkannt wurden, manipuliert worden seien.

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Zudem erklärte der Kronzeuge Grigorij Rodtschenkow, dass Subkow "lange Zeit" verbotene Substanzen benutzt habe. Außerdem habe Rodtschenkow dem Team geholfen, einer unangekündigten Dopingkontrolle zu entgehen. Zudem habe das Team vor den Winterspielen in Sotschi einen geplanten Wettbewerb ausgelassen, um sich mit Doping auf die Spiele vorbereiten zu können.

Subkow ist inzwischen Präsident des russischen Bob- und Skeletonverbandes. Im Fall des ebenfalls lebenslang für Olympia gesperrten Skilanglauf-Stars Alexander Legkow hatte das IOC die Urteilsbegründung der sogenannten Oswald-Kommission am 27. November veröffentlicht.

Laut der 50-seitigen Urteilsbegründung im Fall Subkow wurden an beiden Probenbehältern Kratzer gefunden, die auf eine Öffnung zurückzuführen seien. Zudem wies eine Probe eine Salzkonzentration auf, die "erheblich höher" sei, als bei einem gesunden Menschen zu erwarten sei. Zudem taucht der Name Subkows auf der sogenannten "Duchess-Liste" auf, auf der Athleten stehen, die laut Rodtschenkow unter staatlicher Kontrolle leistungssteigernde Substanzen bekommen haben.

Subkow lebenslang von Olympia ausgeschlossen

Subkow gehört zu den 25 russischen Sportlern, die vom IOC lebenslang in allen Funktionen von Olympischen Spielen ausgeschlossen wurden. Insgesamt haben inzwischen 22 Athleten inklusive Subkow vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS Klage eingereicht.

Wie schon bei Legkow erkannte die Oswald-Kommission klar an, dass das von WADA-Sonderermittler McLaren beschriebene Betrugssystem (Austausch bzw. Manipulation russischer Dopingproben) während der Winterspiele 2014 in Sotschi zur Anwendung kam. Auch stufte sie Rodtschenkow als "glaubwürdigen" Zeugen ein.

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