Olympia kann kommen

SID
Felix Neureuther zeigte in Kitzbühel eine starke Leistung
© getty

Felix Neureuther triumphierte zum zweiten Mal in Kitzbühel, Maria Höfl-Riesch gewann zum dritten Mal in dieser Saison eine Abfahrt: Zwei Wochen vor den Olympischen Winterspielen haben die beiden ihre Favoritenstellung eindrucksvoll untermauert.

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Während sich Höfl-Riesch immer klarer als erste Gold-Kandidatin in der Königsdisziplin präsentiert, darf auch Neureuther im Slalom von mehr als "nur" Silber wie bei der WM 2013 träumen.

Damals war er in Schladming dem Österreicher Marcel Hirscher unterlegen. Am Freitagabend, beim Flutlicht-Slalom auf dem "Ganslernhang", bezwang er seinen Kumpel - und sicherte sich seinen dritten Saisonsieg. Tausenden Österreichern stockte der Atem, als Hirscher, in Führung liegend, im Finale einfädelte.

Neureuther stand im Ziel und blickte ungläubig durch das Schneetreiben den Hang hinauf - bis er begriff: Er, Neureuther, hatte seinen achten Weltcup-Sieg errungen.

Schwierige Bedingungen

"Es war eines der schwierigsten Rennen meines Lebens", sagte er. Es schneite, die Sicht war schlecht, die schmierige Piste gab nach - doch Neureuther, Zweiter vor dem Finale hinter Hirscher, trotzte allen Widrigkeiten. In der ewigen deutschen Bestenliste im Weltcup hat er jetzt nur noch Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier (neun Siege) vor sich.

"Ich wollte einfach nur sicher runterfahren - das ist mir gelungen", sagte er. Seit seinem Sieg 2010 in "Kitz" ziert eine Gondel seinen Namen. "Dort", meinte Neureuther stolz, "kann man jetzt die zweite Kerbe anbringen."

Der Ausfall seines Kumpels Hirscher, der mit Bestzeit einfädelte, sei "schade", meinte Neureuther, und fügte verschmitzt lächelnd an: "Aber das war perfekt für mich." Fritz Dopfer aus Garmisch belegte Rang zehn.

Höfl-Riesch dämpft die Erwartungen

"Olympia", betonte Neureuther, habe jedoch "seine eigenen Gesetzte. Ich muss es einfach so angehen, wie jedes andere Rennen auch und darf nicht meinen, dass ich etwas Besonderes machen muss." Denn sonst, das hat er in der Vergangenheit schon so oft erlebt, "geht's schief".

Und auch Maria Höfl-Riesch versuchte nach ihrem 27. Weltcup-Sieg, die Erwartungen zu dämpfen. "Ich bin richtig happy", versicherte sie bei trübem Himmel über der "Olympia delle Tofane" in Cortina d'Ampezzo, wo sie 0,31 Sekunden schneller war als Tina Weirather aus Liechtenstein.

Doch: "Ich bin nicht zu euphorisch, weil ich weiß, dass das schnell wieder in die andere Richtung gehen kann." Siege im Januar brächten "keine Garantie" für Medaillen im Februar, bei Olympia.

"Nicht mit unnötigem Druck belasten"

Auch Sportdirektor Wolfgang Maier bemühte sich, den Ball flachzuhalten. Man müsse Höfl-Riesch nun "nicht mit unnötigem Druck belasten und von ihr erwarten, dass sie in jedem Wettbewerb eine Medaille gewinnen muss", sagte er.

Allerdings: Höfl-Riesch hat drei der sechs Abfahrten in diesem Winter gewonnen. Und mit Lindsey Vonn aus den USA fehlt in Sotschi die Olympiasiegerin von 2010 verletzt. Nein, hielt Höfl-Riesch den Elbogen ausdauernd dagegen, es gebe einfach zu viele Faktoren, die ein Rennen beeinflussen können.

Aber klar, meinte sie irgendwann: Sie hoffe schon, "dass es so weitergeht". Am liebsten bis Ende Februar, bis nach den Spielen.

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