Streit zwischen Pechstein und Beckert

SID
Claudia Pechstein hofft weiter auf eine Medaille in Sotschi
© getty

Chef de Mission Michael Vesper ist wegen andauernder Unstimmigkeiten zwischen den beiden deutschen Eisschnellläuferinnen Claudia Pechstein und Stephanie Beckert in Sotschi als Vermittler aktiv geworden.

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"Ich habe mit beiden Sportlerinnen gesprochen. Die Gespräche waren sehr gut", sagte Vesper dem SID. Man habe sich darauf verständigt, dass fortan der Sport im Vordergrund stehen solle und die Grabenkämpfe zumindest für die Zeit der Olympischen Spiele in Sotschi beendet würden. "Das, was es dann zu klären gibt, wird nach den Spielen in Angriff genommen", sagte Vesper.

Beckert hatte vorher wieder Öl ins Feuer gegossen. Die formschwache Erfurterin, die sich im Dauerstreit mit Pechstein befindet, sagte der "Thüringer Allgemeinen": "Ich hatte mir in den letzten Monaten auf jeden Fall mehr Unterstützung vom Verband gewünscht. Die ist ausgeblieben, obwohl ich zu Beginn der Saison darum gebeten hatte." Zudem erklärte die Team-Olympiasiegerin von 2010: "Da wurde mir klipp und klar gesagt, dass es nicht ginge."

Es sei schwierig, mit Beckert zu reden, sagte unterdessen DESG-Präsident Gerd Heinze. Der Verbandschef aus Berlin bestritt jedoch, Aussagen getroffen zu haben, denenzufolge er Beckert die Unfähigkeit zu einem normalen Umgang mit dem Präsidium der DESG vorgeworfen habe. "So etwas würde ich nie über eine Sportlerin sagen", meinte Heinze.

Kein Verständnis für Friesinger-Postma

Keinerlei Verständnis zeigte Heinze für Anni Friesinger-Postma. Die dreimalige Olympiasiegerin hatte mit ihren schweren Vorwürfen gegen das Lager von Claudia Pechstein den Streit so richtig ins Rollen gebracht. "Ich weiß nicht, was das soll. Diese Attacken helfen uns nun gar nicht weiter", sagte Heinze, dessen Verband auch sportlich wenig überzeugt. Weder die Eisschnellläufer noch die Shorttracker holten bislang in Sotschi eine Medaille.

Friesinger-Postma hatte dem Pechstein-Lager Mobbing und Einschüchterungsversuche gegenüber Beckert vorgeworfen. Die Ex-Läuferin hatte auch kritisiert, dass Pechsteins Freund Matthias Große in Sotschi eine Akkreditierung als Betreuer erhalten hatte. Beckert, die offenbar unter dem schwierigen Verhältnis zu Pechstein leidet, sagte dem SID: "Der Verband hat mich in der ganzen Situation nach der letzten Saison nicht unterstützt. Ohne meine Eltern, Anni und den Zuspruch meiner Fans wäre das mit der Olympia-Qualifikation so nicht gegangen."

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