Domratschewa siegt vor Berger

SID
Zielsicher: Der Olympiasieg in der Verfolgung geht klar an Darya Domratschewa
© getty

Darya Domratschewa ist Magdalena Neuners Nachfolgerin als Biathlon-Olympiasiegerin in der Verfolgung. Die 27-Jährige aus Minsk setzte sich nach zehn Kilometern und einem Schießfehler mit einem Vorsprung von 37,6 Sekunden vor der 15-km-Olympiasiegerin von Vancouver, der Norwegerin Tora Berger, durch.

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Trotz eines Fehlers mit dem letzten Schuss holte Domratschewa die erst zweite Goldmedaille für ihr Land, nachdem Freestyler Alexei Grischin in Vancouver triumphiert hatte. Die 27-Jährige, zum Auftakt Neunte im Sprint, kam mit 37,6 Sekunden Vorsprung vor Tora Berger (Norwegen) ins Ziel. Bronze ging an Teja Gregorin (Slowenien/+42,0). In Vancouver hatte Magdalena Neuner die Verfolgung gewonnen. Die Rekordweltmeisterin verfolgte das Rennen über zehn Kilometer hoch schwanger von der Tribüne.

Was die 27-Jährige von ihren ehemaligen Teamkolleginnen sah, machte ihr wenig Hoffnung auf eine Wende zum Guten in den kommenden Rennen. Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl), die im Sprint denkbar knapp die Medaille vergeben hatte, zitterte bereits beim ersten Schießen. Mit sechs Fehlern landete die Doppel-Olympiasiegerin im Langlauf nur auf Platz 27 (+2:45,9 Minuten).

Henkel angeschlagen

Die erkältete Henkel (Großbreitenbach), die in Antholz die Generalprobe auf Sotschi in der Verfolgung gewonnen hatte, schoss dreimal daneben. Die 36-Jährige wurde 29. (+2:59,7), direkt vor Laura Dahlmeier (Partenkirchen/+3:08,1). Franziska Preuß (Haag) kam auf Rang 40 (+4:03,3).

Die einzigen deutschen Verfolgungssiegerinnen Magdalena Neuner (2010) und Kathi Wilhelm (2006) wirkten nach der erneuten Enttäuschung ratlos. Bei der ARD sagte Neuner: "Was soll man da sagen, alle vier haben schon bessere Leistungen gezeigt als heute. Da muss man einen großen Haken dran machen." Wilhelm klammerte sich an den Gedanken, dass für die Frauen mit dem Einzelrennen am Freitag, dem Massenstart am kommenden Montag und den Staffeln zum Abschluss noch vier Chancen auf Edelmetall bestehen: "Das ist Biathlon, es kann auch nach so einem Rennen wieder schnell nach vorne gehen."

Gössner wird vermisst

Nach den schwachen Leistungen vermisst das deutsche Team umso mehr Miriam Gössner, die ihre Olympiateilnahme nach einer schweren Verletzung im Zuge eines Mountainbike-Unfalls abgesagt hatte. Die Freundin des alpinen Skirennfahrers Felix Neureuther sorgte in der Heimat für Schlagzeilen. Die 23-Jährige aus Garmisch ließ für die neueste Ausgabe des Playboy die Hüllen fallen.

Zum nächsten Rennen der Skijäger treten die Männer am Donnerstag (18.00/15.00 Uhr MEZ/OZ) im schweren Einzel über 20 km an. Nach Platz sechs von Simon Schempp hat die Mannschaft neue Hoffnung auf Medaillen geschöpft. "Es ist noch nicht zu Ende. Ich habe gesehen, dass ich ganz vorne reinlaufen kann", sagte Schempp, der seine erste Olympia-Medaille in der Verfolgung durch einen Fehler mit dem 20. und letzten Schuss vergeben hatte.

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