Sachenbacher nur auf Platz elf

SID
Evi Sachenbacher-Stehle verpasste das Podest deutlich
© getty

Das deutsche Biathlon-Debakel zum Auftakt der olympischen Winterspiele in Sotschi ist perfekt: Zum ersten Mal seit der Sprint-Premiere in Lake Placid 1980 verpassten die erfolgsverwöhnten DSV-Skijäger eine Medaille in ihrer Spezialdisziplin.

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Nach dem desaströsen Auftritt der Männer am Samstag verpassten auch die Biathletinnen um Debütantin Evi Sachenbacher-Stehle und Andrea Henkel bei den Winterspielen in Sotschi das Podest. Zumindest Sachenbacher-Stehles Leistung weckte allerdings Hoffnung für die Verfolgung am Dienstag.

Wie schon vor vier Jahren in Vancouver gewann die Slowakin Anastasiya Kuzmina olympisches Gold über 7,5 km. Damit ist die 29-Jährige die erste Frau, der dieses Kunststück gelang. Silber ging an Olga Wiluchina (+19,9 Sekunden), die für die zweite russische Medaille in Sotschi sorgte. Bronze sicherte sich Wita Semerenko (Ukraine/+21,7).

Überraschung gescheitert

Um wenige Millimeter schoss Umsteigerin Sachenbacher-Stehle bei ihrem ersten olympischen Biathlon-Rennen an einer großen Überraschung vorbei. Die Doppel-Olympiasiegerin im Langlauf verfehlte nur im stehenden Anschlag eine Scheibe und verpasste als Elfte die Bronzemedaille um 12,3 Sekunden. "Wenn mir das jemand vorher gesagt hätte, hätte ich es nicht geglaubt", sagte die 33-Jährige aus Reit im Winkel im "ZDF".

In der Loipe erzielte Sachenbacher-Stehle zwar die fünftbeste Laufzeit, für eine Medaille hätte sie aber wie die Top Vier fehlerfrei bleiben müssen. "Der eine Fehler ärgert mich, weil ich mich am Schießstand sicher gefühlt habe", sagte sie.

Mitfavoritin Andrea Henkel enttäuschte dagegen bei ihren letzten Olympischen Winterspielen in der Loipe. Mit einem Schießfehler hatte die zweimalige Goldmedaillengewinnerin letztlich 54,7 Sekunden Rückstand auf Kuzmina und landete nur auf Platz 22. Franziska Preuß (Haag/+1:46,3) und Laura Dahlmeier (Partenkirchen/+1:56,4) hatten in ihrem ersten olympischen Rennen ebenfalls nicht mit der Medaillenvergabe zu tun und landeten auf den Plätzen 41 und 46.

"Null war die einzige Möglichkeit, um im Verfolger eine gute Ausgangsposition zu haben, weil ich seit drei Tagen Probleme mit der Lunge habe", sagte die angeschlagene Henkel.

Schadensbegrenzung bei den Männern?

Die deutschen Männer wollen in der Verfolgung am Montag Schadensbegrenzung betreiben. Nachdem Simon Schempp im Sprint als bester nur auf Rang 15 gelaufen war und Erik Lesser 21. wurde, scheinen Podestplätze aber erneut fast unmöglich. "Simon könnte noch unter die Top Sechs laufen, Erik unter die ersten Zehn. Die anderen müssen versuchen, Selbstvertrauen zu tanken. Viel mehr ist da nicht mehr zu holen", sagte Männer-Bundestrainer Mark Kirchner.

Der Norweger Ole Einar Björndalen könnte nach seinem Sprintsieg hingegen zum erfolgreichsten Teilnehmer aller Zeiten bei Olympischen Winterspielen werden. Sollte Björndalen am Montag auch noch die Verfolgung für sich entscheiden, würde er seinen Landsmann Björn Dählie überflügeln. Björndalen würde dann 8 Gold, 4 Silber und 1 Bronze aufweisen, Skilangläufer Dählie war zwischen 1992 und 1998 auf 8 Gold und 4 Silber gekommen.

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