Regierung boykottiert Paralympics

SID
Verena Bentele gewann bei Paralympischen Spielen insgesamt 12 Mal Gold
© getty

Aus Protest gegen das Vorgehen Russlands in der Krim-Krise boykottiert die Bundesregierung die Paralympischen Winterspiele in Sotschi. Dies sei ein klares "politisches Zeichen an Russland", sagte Verena Bentele, zwölfmalige Paralympics-Siegerin und Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, im "ZDF Morgenmagazin".

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Akute Sicherheitsbedenken seien nicht der Grund für das Fernbleiben der Regierungsvertreter. Die 13 deutschen Athleten, die bereits in Sotschi sind, werden Bentele zufolge in der russischen Schwarzmeerstadt bleiben und auch starten.

"Es ist ein ganz klar politisches Zeichen an Russland, Gefahr für Leib und Leben besteht nicht", sagte Bentele. Dies sei auch die Einschätzung des Auswärtigen Amtes. Die deutschen Sportler blieben deshalb in Sotschi "und werden auch starten, wie es aussieht".

Die Paralympics werden am Freitag eröffnet. Russlands Präsident Wladimir Putin wird zu der Zeremonie erwartet. Das Gastgeberland steht wegen seines aggressiven militärischen Auftretens auf der Halbinsel Krim massiv in der Kritik. Zuletzt hatten bereits die Regierungen Großbritanniens und der USA ihre Teilnahme an der Eröffnungsfeier abgesagt.

Ukrainische Mannschaft ruft zu Frieden auf

Die ukrainische Mannschaft hat indes einen Tag vor dem Beginn der Paralympischen Winterspiele (7. bis 16. März) in Sotschi erneut auf die Krise auf der Krim aufmerksam gemacht.

Im Rahmen des Einzuges in das Athletendorf hissten die Sportler gemeinsam ihre Nationalflagge und forderten mit Sprechchören "Frieden für die Ukraine". Die bei der Begrüßung anwesenden Athleten der übrigen nationalen Verbände drückten dabei offen ihre Unterstützung aus.

Ob die ukrainische Delegation an den Paralympics teilnehmen wird, war zu diesem Zeitpunkt weiterhin unklar. Eine Sprecherin des Teams hatte zuvor bereits mitgeteilt, man werde Sotschi verlassen, sollten sich die Russen nicht von der ukrainischen Halbinsel Krim zurückziehen: "Wir können nicht an Spielen in einem Land teilnehmen, das unser eigenes Land attackiert." Die Bekanntgabe der Entscheidung wird am Freitag erwartet.

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