Zimmermann verpasst Slopestyle-Finale

SID
Der Sturz kostete Lisa Zimmermann das Ticket ins Finale
© getty

Die deutsche Medaillenhoffnung Lisa Zimmermann hat die Slopestyle-Finalläufe im olympischen Ski-Freestyle nach einem Sturz verpasst.

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Der Optimismus in Lisa Zimmermanns Gesicht wich zunehmend der Skepsis, das Dauerlächeln verging ihr kurzzeitig. Als auf der Anzeigetafel dann 67,20 Punkte und Rang 14 angezeigt wurden und das Aus in der Slopestyle-Qualifikation perfekt war, verschwand die Ski-Freestylerin zunächst eilig und kommentarlos.

20 Minuten später machte die 17-Jährige dann schon wieder den gewohnt coolen Eindruck. Ob sie die Wertung zu niedrig gefunden habe? "Ich habe es verstanden, weil ich unsauber gelandet bin." Ob sie nervös gewesen sei? "Nö, ich wollte nur Spaß haben und denke oben am Start genau nichts."

Jury belohnt Mut nicht

Zumindest die Aussage zur Wertung hatte Zimmermanns Trainer Thomas Hlawitschka kurz zuvor bereits etwas relativiert. "Ich hätte mir gewünscht, dass die Jury den Mut mehr belohnt. Meiner Meinung nach hätte sie ins Finale gehört", sagte der 27-Jährige. Zimmermann habe den anspruchsvollsten Lauf gehabt.

Bereits im ersten Durchgang war die Weltcupführende im Rosa Chutor Extreme Park sehr hohes Risiko eingegangen und hatte dies mit einem Sturz am zweiten Kicker bezahlt: 20 Punkte waren die magere Ausbeute. Im zweiten Durchgang blieb Zimmermann bei ihrem hohen Schwierigkeitsgrad, erhielt aber nach mehreren unsauberen Landungen Abzüge. "Es war etwas schwer zu fahren und eisig in der Landung", sagte Zimmermann, eine Entschuldigung sollte das aber nicht sein.

Schulterverletzung nicht so schlimm

Das galt auch für die kleine Verletzung an der Schulter, die sich Zimmermann im ersten Lauf zugezogen hatte, vermutlich eine Prellung: "Das ist nichts Schlimmes, ich werde wieder Ski fahren können." Und auch die ungünstigen Sichtverhältnisse wollte sie nicht als Ausrede gelten lassen: "Ich hab ziemlich schlechte Augen und fahre ohne Kontaktlinsen. Deswegen sehe ich eh nicht viel." Saloppes Fazit: "Da kann man nichts machen."

Es passt zu dem Eindruck, den Zimmermann schon vor dem Rennen gemacht hatte: Dabeisein ist alles, der Spaß am Fahren überwiegt mögliche Medaillen. Und wenn es nicht so klappt, wie sie es vorhat, dann halt nicht. Mit einem etwas weniger anspruchsvollen zweiten Lauf hätte es vielleicht für das Finale gereicht, ändern wollte Zimmermann aber nichts: "Mir war's egal. Ich wollte den Run machen und hab' es einfach so gelassen."

Das Aus bei den ersten Spielen schien Zimmermann rasch abgehakt zu haben, die Pläne für den weiteren Tag standen schnell: "Ich geh' jetzt im Absolut Park filmen und dann guck ich Halfpipe."

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