30 Medaillen waren die Vorgabe, nur 19 haben die deutschen Athleten in Russland erkämpft. Ein wichtiger Grund für die weniger werdenden Erfolge ist für Neureuther das Schulsystem, das er gerne komplett umkrempeln würde.
"Kinder und Jugendliche haben heute kaum noch ausreichend Zeit, neben ihren schulischen Verpflichtungen Sport zu machen. Vor allem G8, also das Abitur auf dem Gymnasium nach acht statt neun Jahren zu machen, hat jeden Spielraum genommen", sagte Neureuther in der "Sport Bild".
Und der 29-Jährige weiter: "Wenn dann Stunden ausfallen, dann sind es Sportstunden. Das ist ein Unding. Das schadet der Gesellschaft. Und so ist G8 der Tod des Leistungssports in Deutschland. Talente haben nicht den Raum, sich zu entwickeln und zu entfalten."
"Ich bin kein Pechvogel"
Auch für Neureuther persönlich lief es in Sotschi schlecht. Kurz vor dem Abflug hatte er einen Autounfall. Im Riesenslalom landete er dann wenige Tage später auf einem respektablen achten Platz, im Slalom schied er allerdings im zweiten Durchgang aus.
"Ich bin beim Slalom nicht wegen meines Unfalls ausgeschieden. Ich habe einen Fehler gemacht. Dafür gibt es keine Ausreden", stellte der Skirennläufer aus Garmisch-Partenkirchen noch einmal klar. Obwohl die Enttäuschung im ersten Augenblick riesig war, ordnet Neureuther seine negativen Erlebnisse mittlerweile schon wieder ganz anders ein.
"Ich bin kein Pechvogel. Ich habe Glück, nicht Pech", sagte er: "Man muss das Gesamte schon ins richtige Verhältnis setzen. Ich mache den Sport, den ich liebe. Familie, Freunde - auch alles super. Mir geht es gut."