Gold für Bode Miller in der Kombi

SID
Bode Miller hat in Vancouver bereits Silber im Super-G und Bronze in der Abfahrt gewonnen
© Getty

Skirennfahrer Bode Miller aus den USA hat seine erste olympische Goldmedaille gewonnen und damit seinen Medaillensatz bei den Winterspielen von Vancouver komplettiert.

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Von der Couch in den Olymp: Vor vier Monaten hatte Bode Miller noch über ein Ende seiner schillernden Karriere nachgedacht, jetzt ist er erstmals Olympiasieger. Der exzentrische Amerikaner krönte seine spektakuläre Laufbahn mit dem Triumph in der Super-Kombination.

In Whistler hatte Miller zuvor schon Bronze in der Abfahrt und Super-G-Silber gewonnen, bei den Spielen 2002 in Salt Lake City außerdem zweimal Silber. "Ich hätte mir in meinen Träumen nicht mehr wünschen können als das", sagte der 32-Jährige, "das ist ein sehr emotionaler Moment."

Den Grundstein zu seinem Coup hatte Miller mit Platz sieben in der Abfahrt gelegt. Mit seinem besten Slalom-Lauf seit Jahren und dritter Laufzeit krönte er sich zum besten Alpin-Allrounder der Spiele von Vancouver. Für das US-Ski-Team war Millers Gold bereits die achte Medaille am Klondike im Ortsteil Creekside. Insgesamt 2:44,92 Minuten benötigte Miller für seine Fahrt in den Olymp.

Keppler: "Olympia war nix für mich"

Ivica Kostelic aus Kroatien, 2006 in Turin schon Zweiter in der Kombination, gewann 0,33 Sekunden dahinter erneut Silber. Die Bronzemedaille holte der Schweizer Silvan Zurbriggen (0,40). Mitfavorit Aksel Lund Svindal (Norwegen), der nach der Abfahrt vorne gelegen hatte, schied im Slalom kurz vor dem Ziel aus.

Stephan Keppler, einziger Starter des Deutschen Skiverbandes (DSV), zeigte bei seinem letzten Einsatz erneut eine enttäuschende Vorstellung und belegte Platz 24 - wie schon in der Spezialabfahrt. Im Super-G war der Ebinger ausgeschieden. "Olympia - das war nix für mich", sagte der 27-Jährige.

Miller dagegen war selig. Zeit seiner Laufbahn war er auf der Suche nach dem perfekten Schwung, im Spätherbst seiner Karriere hat er ihn jetzt doch noch gefunden. Als Svindal auschied, zeigte er dennoch zunächst kaum eine Regung. Gefeiert, gefrustet, gelangweilt: Die drei Großereignisse nach seinem Doppel-Gold bei der WM 2005 in Bormio liefen für Miller alles andere als zufriedenstellend.

Miller: "Wollte mich selbst stolz machen"

Ob nun bei Olympia in Turin oder den Welt-Titelkämpfen von Are und Val d´Isere: Der 32-Jährige ging stets leer aus.

Und auch am Rande der Piste präsentierte er sich meist als übellauniger Ex-Star mit Allüren, wenn er nicht gerade die Bars und Herzen beliebiger Blondinen eroberte. Miller sagte sich vom US-Team los und ging seinen eigenen Weg, war damit aber auch nicht erfolgreicher.

Im Sommer schien es dann, als habe er nach 31 Weltcup-Siegen abgeschlossen mit dem Sport, den er einst liebte. "Ich war völlig raus", sagte er über die Pause, während der er meist zu Hause auf der Couch saß und sich um seine kleine Tochter Dacey kümmerte.

Doch der Sport ließ ihn nicht los. Miller entschied sich, doch weiterzumachen, "um andere zu inspirieren und mich selbst stolz zu machen". Das hat er in Whistler getan.

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