Olympiaticket hart umkämpft

SID
Peter Liebers holte in der vergangenen Saison den DM-Titel
© Getty

Bei der DM im Eiskunstlauf hat sich Titelverteidiger Peter Liebers einen kleinen Vorsprung zur Konkurrenz erarbeitet. In Mannheim geht es um das Olympiaticket für Vancouver.

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Im Duell um das begehrte Olympiaticket für die deutschen Eiskunstläufer ist Peter Liebers knapp in Führung gegangen. Der Titelverteidiger aus Berlin setzte sich bei den deutschen Meisterschaften in Mannheim nach dem Kurzprogramm mit 65, 50 Punkten an die Spitze.

Aber auch Routinier Stefan Lindemann (ebenfalls Berlin) ist noch längst nicht aus dem Rennen. Mit 64,13 Zählern nimmt der 29-Jährige vor der Kür-Entscheidung am Freitag (18.15 Uhr) Rang drei ein. Dazwischen schob sich überraschend der Chemnitzer Daniel Dotzauer (64,55). Der Außenseiter aus Sachen kommt für Vancouver allerdings nicht in Frage, da er die Olympianorm nicht erfüllt hat.

Vor 500 Zuschauern verdarb sich der einstige WM-Dritte die Führung durch einen verunglückten dreifachen Axel. "Ich bin zu wuchtig abgesprungen, vielleicht wollte ich es zu gut machen", sagte Lindemann, der 2006 bei Olympia in Turin Rang 21 belegt hatte. Aber auch Vorjahressieger Liebers kam nicht fehlerfrei durch seine Kurzkür. Beim vierfachen Toe-Loop strauchelte der Schützling von Trainerin Viola Striegler, bei einer Pirouette fiel er aus der Achse.

Beiers im Eistanz souverän

Beschwingt von ihrer Olympianominierung bauten Christina und William Beier am späten Abend in der Eistanz-Konkurrenz ihre Führung aus. Die beiden Berliner zeigten in der Pflicht den besten Tango Romantica und anschließend auch den besten Originaltanz. Sie setzten sich mit 85,57 Punkten vor den Titelverteidigern Carolina und Daniel Hermann aus Dortmund (77,70) an die Spitze. Rang drei ging vorerst an Nelli Ziganschina und Alexander Gaszi (Chemnitz/Berlin) mit 72,89 Zählern.

Wenige Stunden vor Wettkampfbeginn war das Geschwisterpaar vom Deutschen Olympischen Sport Bund (DOSB) ins Olympiateam für die Winterspiele von Vancouver aufgenommen worden. Der DOSB stellte sich damit hinter die Deutsche Eislauf-Union (DEU), nach deren Auffassung nur die dreimaligen deutschen Meister die Olympianorm zweimal korrekt erfüllt haben.

Sportliche Lösung bevorzugt

Die Vorjahressieger Hermann/Hermann hingegen brauchten fünf Versuche, um zweimal 145 Punkte zu überbieten, für die DEU ein Verstoß gegen die Durchführungsbestimmungen.

Im Falle eines sportlichen Erfolges gegen Beier/Beier in Mannheim behalten sich die beiden Westfalen rechtliche Schritte gegen den DOSB vor. Daniel Hermann: "Wir werden aber erstmal versuchen, eine sportliche Lösung zu finden."

Die nationalen Titelkämpfe werden am Freitag (16 Uhr) mit dem Kurzprogramm der Damen fortgesetzt. Nach der verletzungsbedingten Absage der Titelverteidigerin Annette Dytrt aus Oberstdorf gilt die für Olympia fest nominierte Lokalmatadorin Sarah Hecken (Mannheim) als klare Favoritin.

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