"Olympia hat einen höheren Stellenwert"

SID
Steffi Nerius gewann 2004 in Athen olympisches Silber
© sid

Die deutsche Speerwerferin Steffi Nerius ist gegen einheitliche Siegprämien bei den Olympischen Spielen und den Paralympics. Die Olympiamedaille habe den höheren Stellenwert.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Deutschlands Sportlerin des Jahres Steffi Nerius ist gegen einheitliche Prämien für Sieger bei Olympischen und Paralympischen Spielen.

"Ich finde nicht, dass man die Leistung von Olympiasiegern mit denen der Paralympics-Gewinner vergleichen kann", sagte die Speerwurf-Weltmeisterin, die nach ihrem Karriere-Ende als Trainerin der Behindertensportabteilung bei Bayer Leverkusen arbeitet, der "Rheinischen Post": "Für mich besitzt die olympische Medaille schon noch einen höheren Stellenwert - eben, weil mit Blick auf die Teilnehmerzahl dort eine viel höhere Leistungsdichte herrscht, die Konkurrenz größer und das Niveau stärker ist."

Der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, Friedhelm Julius Beucher, hatte im Vorfeld der seit Freitag laufenden Paralympics in Vancouver eine Angleichung der Siegprämien für Behindertensportler gefordert.

"Nicht-behinderte Athleten erhalten für eine Goldmedaille 15.000 Euro. Das ist deutlich mehr, als behinderte Sportler für Gold, Silber und Bronze zusammen bekommen", sagte Beucher. Auch einige Sportler, wie die in Vancouver bereits zweimal siegreiche Verena Bentele haben sich der Forderung angeschlossen. Für einen Erfolg bei Paralympics erhalten deutsche Sportler 4500 Euro.

Mehr Behindertensport in den Medien gefordert

Uneingeschränkt recht gibt Nerius, die derzeit auf Einladung des DBS in Kanada ist, Beucher bei der Forderung nach mehr Aufmerksamkeit in den Medien.

"Natürlich trainieren behinderte Menschen teils ebenso hart wie nichtbehinderte. Und ihre Leistungen und das Selbstbewusstsein, das sie daraus schöpfen, sind nicht hoch genug zu bewerten", sagte die 37-Jährige: "Es wäre schön, wenn man nicht nur in der Paralympics-Zeit etwas von den Sportlern mitbekommen würde.

Oelsner relativiert Manipulations-Vorwürfe