Bach: "Spiele ein grandioser Erfolg"

SID
IOC-Vize Thomas Bach war früher selbst im Fechtsport aktiv
© Getty

Thomas Bach hat die Olympischen Spiele in Vancouver als "grandiosen Erfolg" eingestuft. Der Vize-Präsident des IOC lobte die Stimmung und die Organisation.

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Die 1,15 Milliarden Euro teuren Olympischen Winterspiele von Vancouver werden kein Plus machen, aber auch keine roten Zahlen.

"Normalerweise werfen Olympische Spiele Gewinn ab. Vancouver hat aber darunter gelitten, in der unmittelbaren Vorbereitung in die weltweite Finanzkrise geraten zu sein. Deshalb wird es wohl nur mit einer schwarzen Null abschließen", sagte Thomas Bach, Vize-Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), in der "ARD". Insgesamt stufte Bach die Spiele als "grandiosen Erfolg" ein: "Von der Stimmung wie von der Organisation her - von den sportlichen Leistungen ganz zu schweigen."

Dies gelte, so der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), auch und insbesondere für die deutschen Athleten. "Wir können stolz sein, wie sich unsere Athleten hier präsentiert haben", sagte Bach: "Sie waren sympathische Botschafter für Deutschland und auch für Münchens Olympia-Bewerbung 2018. Es waren tolle Typen, erfolgreich und sympathisch - da kommt alles zusammen."

"Das war gelebtes Fair-Play"

Sympathisch seien auch die Kanadier als Gastgeber gewesen, so der Fecht-Olympiasieger von Montreal 1976. "Wenn das Feuer brennt, brennt auch die Leidenschaft der Bevölkerung. Das ist hier in besonderem Maße gelungen. Wenn man die Schlange vor der Flamme sieht, geht einem das olympische Herz auf", sagte er: "Die Kanadier haben patriotisch ihre Leute angefeuert, aber auch alle anderen Sportler. Das war gelebtes Fair-Play."

Dass die Spiele bisher ohne Dopingfall geblieben sind, ist für Bach "ein gutes Zeichen, weil es zeigt, dass die Abschreckung wirkt. Bei denen, die mit dem Gedanken gespielt haben, haben wir die Hemmschwelle sicher deutlich nach oben gelegt, da wir die Proben acht Jahre einfrieren".

Die durchweg negativen Proben bedeuteten aber nicht automatisch, dass es keine Betrüger gäbe. "Wenn wir glauben würden, es gebe keine Doper, bräuchten wir die Proben nicht einzufrieren", meinte der IOC-Vize: "Solange Menschen miteinander im Wettbewerb stehen, wird es immer welche geben, die sich einen unrechtmäßigen Vorteil verschaffen wollen."

"Rekorde sind nur Abfallprodukte"

Der traurige Schatten der Spiele war auch für Bach zweifelsohne der Tod des georgischen Rodlers Nodar Kumaritaschwili, der Stunden vor dem Auftakt im Training verunglückte. "Dieser Tod wird immer mit diesen Spielen verbunden sein", meinte Bach: "Nicht nur in den Büchern, sondern mit den Emotionen aller Teilnehmer. Das ist heute immer noch schwer zu fassen und packt einen immer noch emotional."

Aus dem Unglück müssten in jedem Fall Konsequenzen gezogen werden, erklärte der DOSB-Präsident: "Ich habe schon vor Jahren gesagt, dass das ewige Rekordstreben nicht erstrebenswert ist", meinte Bach: "Im Mittelpunkt steht der Wettkampf der Athleten, Rekorde sind nur die Abfallprodukte."

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