Startverbot für 30 Athleten wegen Dopingdelikten

SID
Mit 2000 Doping-Proben will die WADA Doping in den Griff bekommen
© Getty

Das IOC hat 30 Athleten wegen Dopingmissbrauchs den Start bei Olympia verweigert. Insgesamt will die WADA 2000 Dopingproben während der Olympischen Spiele durchführen.

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Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat 30 Athleten nach Dopingdelikten den Start bei den Winterspielen in Vancouver verweigert. Zugleich sind weitere Maßnahmen geplant, um die Seuche des Sports besser in den Griff zu bekommen. Alle Athleten sollen künftig schriftlich ihren Betreuer, Arzt und Manager nennen, damit bei einem Dopingverstoß transparent wird, wer mit in der Verantwortung ist.

Es gibt weitere unbekannte Dopingvergehen

"Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hat uns am Dienstag mitgeteilt, dass es 30 Sportler gibt, die an einem Start gehindert wurden, weil sie positiv getestet wurden", sagte Mark Adams, Kommunikationsdirektor des IOC. Nähere Informationen wollte er aber nicht geben. Die WADA kündigte eine Pressekonferenz für Donnerstag (11 Uhr Ortszeit/20 Uhr MEZ) an. Dabei kommen zu den publizierten Fällen um eine ganze Reihe gedopter Russen wohl noch weitere bisher unbekannte Dopingvergehen hinzu.

Nach Öffnung des Olympischen Dorfes wurden die 30 Athleten jedenfalls nicht ertappt. Seitdem waren alle 554 Tests (407 Urin, 147 Blut) negativ. Insgesamt will die WADA in Vancouver 2000 Proben nehmen, davon 450 auf Blut.

Umfeld der Sportler ins Visier nehmen

In Zukunft will das IOC im Kampf gegen Doping verstärkt das Umfeld des Sportlers ins Visier nehmen. "Wenn ein Athlet erwischt wird, hat er in der Regel nicht alleine gehandelt", sagte Adams.

DOSB-Präsident Thomas Bach, der schon lange fordert, dass "die Hintermänner des Dopings" zur Verantwortung gezogen werden müssen, hatte vor seiner wahrscheinlichen Wiederwahl am Freitag zum IOC-Vize noch keinen Gegenkandidaten. "Ich glaube nicht, dass da noch was kommt", sagt Bach, in dem Insider den Nachfolger von IOC-Präsident Jacques Rogge (67) sehen.

Der Belgier muss nach den IOC-Regeln nach zwölf Jahren aus dem Amt scheiden. Sein Nachfolger wird 2013 bei der 125. Session gewählt. Diese wurde in einer Abstimmung an Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires vergeben. Rogge, noch rund dreieinhalb Jahre im Amt, versicherte in Vancouver, die Zukunft Olympias sei selbst bei einem einmaligen Ausfall der Spiele gesichert. Das IOC könne von seinem 466 Millionen Dollar (340 Mio. Euro) starken Finanzpolster zehren.

Einnahmen des IOC überschreiten bis 2012 sechs Milliarden Dollar

Die Einnahmen des IOC werden für den Zeitraum 2009 bis 2012 voraussichtlich erstmals die Sechs-Milliarden-Dollar-Grenze (4,37 Milliarden Euro) übersteigen. Im Fernsehbereich kassierte das IOC für Vancouver eine Millarde Dollar (644 Millionen Euro) vom amerikanischen Giganten NBC (820) und der europäischen EBU (180). Die neun Top-Sponsoren bringen 883 (644) Millionen in die Kasse.

Von seinem Gewinn lässt das IOC nur zehn Prozent in die Rücklagen fließen, den Rest erhalten internationale Verbände und Nationale Olympische Komitees sowie Gastgeber von Olympia und Olympischen Jugendspielen. Die ersten finden im August in Singapur statt, für 2014 wurden sie in Vancouver an Nanjing (China) vergeben.

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