Wetter-Kapriolen bereiten weiter Sorgen

SID
In allen Wettkampforten wird fleißig präpariert. Aber gegen das Wetter ist man machtlos
© Getty

Regen in Vancouver, Schneesturm in Whistler und Nebel in Cypress Mountain: Das Wetterchaos hat die Spiele fest im Griff und könnte die Wettbewerbe gleich kräftig durcheinanderwirbeln.

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Der Himmel über Olympia weint, doch die Gastgeber bleiben trotz der trüben Aussichten (noch) gelassen. "Es liegt ein Lächeln über der Stadt. Wir erwarten fantastische Tage und Nächte", sagte John Furlong, der Präsident des Organisationskomitees VANOC.

Was der OK-Chef aber verschweigt: Die Wetterprognose ist nicht rosig. Für das Wochenende ist weiterer Regen angesagt. Vor allem die alpinen Skistars wie Maria Riesch und Bode Miller sowie Snowboarder und Freestyler bangen um ihre Wettbewerbe und schicken Stoßgebete zum grauen Himmel.

Wetter schlägt auf die Stimmung

Die Männer-Abfahrt am Samstag ist ebenso gefährdet wie die Super-Kombination der Frauen am Sonntag. "Ich mache mir ernsthaft Sorgen", sagte Gian-Franco Kasper, Präsident des Internationalen Skiverbandes FIS.

Bei einigen Sportlern schlägt das miese Wetter bereits auf die Stimmung. "Der nasse Schnee nervt schon und bringt Probleme in der Anlaufgeschwindigkeit", sagte Kombinierer Björn Kircheisen.

Dagegen hat Michael Vesper seine ganz eigene Betrachtungsweise: "Durch das schlechte Wetter kommt die betörende Natur hier in Kanada nicht zum Tragen. Und die Sportler haben Probleme mit der Sicht, das ist einfach für alle unbefriedigend", sagte der Generalsekretär des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

Keinen Grund zur Sorge sieht Felix Loch. Der Schneefall störe ihn nicht, sagte der Rodel-Weltmeister: "Wichtig und schön wäre es, wenn die Bedingungen im Rennen genauso sind wie im Training. Ich hoffe, dass es auch noch richtig Schnee gibt, damit ich nach dem Wettkampf noch Ski fahren kann."

Wintermärchen sehen anders aus

Die Wetterkapriolen könnten zur Absage der Buckelpistenrennen der Ski-Freestyler am Wochenende führen. Nachdem die Austragung der Wettbewerbe zunächst von mangelndem Schnee bedroht war, machen den Veranstaltern nun Nebelbänke auf der Strecke zu schaffen.

"Wenn sich eine Nebelbank in der Mitte der Strecke festsetzt, werden wir die Wettbewerbe nicht durchführen", sagte Renndirektor Joe Fitzgerald.

Temperaturen von bis zu sechs Grad über dem Gefrierpunkt und Regen, dazu böiger Wind und erneut Nebel lautet die Vorhersage für Whistler - Winter-Märchen sehen anders aus.

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"Wir hatten keine Chance"

Erst am Sonntag, an dem dann die Super-Kombination der Frauen angesetzt ist, soll es besser werden. Maria Riesch und Co. müssen jedoch zuvor mindestens ein Training absolviert haben, um auch das Rennen starten zu dürfen.

Am Donnerstag fiel der Testlauf jedenfalls aus. "Wir hatten keine Chance", sagte Rennleiter Atle Skaardal. Während Maria Riesch angesichts der schwierigen Verhältnisse erleichtert auf die Absage reagierte, durfte sich ihre Rivalin Lindsey Vonn (USA) als einzige Gewinnerin des Tages fühlen: Wegen der Absage hat sie einen Tag mehr Zeit, um ihre Schienbeinverletzung auszukurieren.

Momentan sei das größte Problem, die für die Austragung der alpinen Rennen notwendigen 250 Meter Sicht zu erreichen, sagte VANOC-Wetterfee Cathy Priestner Allinger: "Das ist eine riesige Herausforderung."

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