Die kanadischen Behörden dürfen bei den Winterspielen in Vancouver (12. bis 28. Februar) auch im Olympischen Dorf Dopingrazzien durchführen. Das erklärte der frühere Vorsitzende der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, Dick Pound, der dem Organisationskomitee VANOC für die Spiele angehört.
Dabei werde die Privatsphäre der Athleten wie auch bei normalen Bürgern oder Touristen selbstverständlich gewahrt. Allerdings genießen die Sportler im Dorf keine Immunität.
Zuvor hatten sich das Internationale Olympische Komitee, das VANOC und die kanadischen Behörden auf ein Vorgehen im Kampf gegen verbotene leistungssteigernde Mittel geeinigt. Kanada hat keine spezielle allgemeine Gesetzgebung, die Dopingmissbrauch sanktioniert.
Polizei hat alle nötigen Befugnisse
Vor vier Jahren hatten die italienischen Behörden auf Grundlage des strengen nationalen Anti-Doping-Gesetzes im Privatquartier der österreichischen Biathleten und Skilangläufer eine Razzia durchgeführt.
Bei den Spielen in Vancouver wird es in der Stadt selbst sowie in Whistler insgesamt zwei Athletendörfer geben."Die Polizei hat all die nötigen Befugnisse, um Handel und Besitz in Bezug auf verbotene Substanzen zu untersuchen", sagte Dick Pound. Allerdings entstehe bei Ermittlungen der Polizei das Problem, dass diese ihre Informationen nicht mit den Sportinstanzen teilen könne.
"Wir brauchen eine Lösung, damit diese Informationen ausschließlich zum Zwecke sportrechtlicher Sanktionen verwandt werden können."