Enttäuschung für deutsche Volleyballer

SID
Volleyball, Deutschland, Olympia
© DPA

Peking - Die deutschen Volleyballer haben bei der langersehnten Rückkehr auf die Olympia-Bühne eine Bauchlandung hingelegt.

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Das Team von Bundestrainer Stelian Moculescu unterlag in Peking gegen Vize-Weltmeister Polen mit 0:3 (17:25, 31:33, 20:25) und brachte sich damit in der schweren Vorrunden-Gruppe B schon früh in Zugzwang.

Beim ersten olympischen Auftritt der Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) seit 36 Jahren konnte der Turnier-Außenseiter seine große Nervosität zu keinem Zeitpunkt ablegen. Im nächsten Spiel gegen Russland benötigt die deutsche Mannschaft dringend eine Steigerung, um das Ziel Viertelfinale nicht früh aus den Augen zu verlieren.

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"Müssen nur besser spielen"

"Wir haben nach wie vor eine Chance, wir müssen nur besser spielen. Vielleicht haben sich einige zu viel ausgerechnet. Wenn man zu träumen anfängt, verliert man den Boden unter den Füßen", sagte Coach Moculescu nach der ernüchternden Schlappe.

Auch Stefan Hübner war enttäuscht: "Wir sind mit dem falschen Bein ins Turnier gestartet. Aber es wäre fatal, jetzt alles über den Haufen zu werfen."

Von Beginn an war dem deutschen Team im spärlich besetzten Capital Gymnasium die Unsicherheit anzumerken. Im ersten Satz leistete sich Zuspieler Frank Dehne, der wie erwartet den Vorzug vor Simon Tischer erhalten hatte, einige ungewohnte Patzer.

Die Schlüsselspieler Jochen Schöps und Stefan Hübner kamen nicht wie erhofft ins Spiel. Als Russland-Legionär Schöps nach 23 Minuten zum wiederholten Mal am polnischen Block scheiterte, war der erste Satz verloren.

Noch nicht in Form

Im zweiten Durchgang wurde der Weltranglisten-17. stärker und schien auf dem besten Weg zum Satzausgleich. Doch die DVV-Auswahl verspielte zur Satzmitte einen Vier-Punkte-Vorsprung, leistete sich in der entscheidenden Phase gleich vier Aufschlag-Fehler und vergab vier Satzbälle. Die Polen behielten bei den wichtigen Punkten die Nerven.

Gegen die Schnellangriffe des Weltranglisten-Sechsten fanden die Deutschen auch im dritten Durchgang kaum ein Mittel. Kaum einmal war der deutsche Block erfolgreich. Auch Moculescus zahlreiche Wechsel brachten nicht den gewünschten Erfolg.

In dieser Form ist die DVV-Auswahl von den mindestens zwei Siegen aus noch vier Partien, die den Viertelfinal-Einzug sichern würden, ein ganzes Stück entfernt.

Favorit gibt sich keine Blöße

Einen überzeugenden Start ins Turnier legte die russische Auswahl hin. Gegen den frischgebackenen Weltliga-Zweiten Serbien gewann der Weltranglisten-Zweite mit 3:1 (25:20, 21:25, 22:25, 14:25).

Auch Gold-Favorit Brasilien gab sich gegen Außenseiter Ägypten beim 3:0 (25:19, 25:15, 25:18) keine Blöße. Der Titelverteidiger übernahm damit nach dem ersten Spieltag die Führung in der Gruppe B.

In Gruppe A feierten die Medaillen-Anwärter Italien und Bulgarien sichere Auftakterfolge. Weltliga-Sieger USA gewann ohne Trainer Hugh McCutcheon 3:2 (25:18, 25:18, 22:25, 21:25, 15:10) gegen Venezuela.

Der Coach wurde von Co-Trainer Ron Larsen vertreten, nachdem McCutcheons Schwiegervater am Samstag bei einem Messerangriff in Peking getötet worden war. Der Trainer wollte sich um seine bei der Attacke schwer verletzte Schwiegermutter kümmern.

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